Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
Vom Netzwerk:
ging bei einem Kampf beinahe immer etwas zu Bruch. Ardric richtete seinen Blick auf den Hinterausgang und lauschte aufmerksam in die Dunkelheit. Er konnte zwei unterschiedliche Herzschläge vernehmen. Den eines kräftigen und rhythmisch schlagenden Herzens und den eines Herzens, dessen Stillstand kurz bevor stand. Dieses Herz war schwach und hatte immer wieder Aussetzer. Plötzlich fand eine eisige Windböe den Weg vom Hinterhof durch die Hintertür und wehte Ardric sämtliche Gerüche, die sich vor ihm in der Dunkelheit des Hinterhofes verbargen, in die Nase. Erstarrt roch er Mimmas Blut, das den herben Beigeschmack des Todes mit sich trug. Nun wusste er, dass der schwache Herzschlag, der ihre war. Außer sich vor Wut, folgte er dem Geruch in den Hinterhof und fand Mimma reglos im Schnee liegend vor. Über ihr kauerte Raven.
"Was hast du nur getan?", brüllte ihn Ardric an und wollte ihm den Kopf abreißen. Seine Augen loderten in einem noch nie dagewesenen Feuer und versetzten Raven in Todesangst. Er konnte Baddos Geruch überall an ihnen riechen, doch von ihm war weit und breit nichts zu sehen.
"Ich war das nicht! Das war...mein...mein Bruder!", verteidigte sich Raven.
"Dein Bruder ist Baddo, der Werwolf?", fragte ihn Ardric entgeistert. Raven nickte stumm.
"Woher weißt du, dass mein Bruder ein Werwolf ist? Kennst du ihn?", fragte Raven misstrauisch.
"Wo ist er? Sag es mir, damit ich ihm den Gar ausmachen kann!", forderte ihn Ardric hasserfüllt auf und drehte sich im Kreis, nach ihm ausschauhaltend, bereit es mit seinem Erzrivalen aufzunehmen.
"Ich weiß es nicht. Er ist verschwunden, als ich ihn vor die Wahl gestellt hatte, dass wenn er Mimma töten will, zuerst mich umbringen muss", erklärte ihm Raven. Ardric hörte auf nach einer Spur von Baddo zu suchen und warf Raven einen verächtlichen Blick zu.
"Ich hätte schon im E.O.N. wissen müssen, dass du nur Ärger bedeutest. Du hast Mimma in eine Falle gelockt und dafür musst du jetzt büßen! Ich tue dir genau dasselbe an, was dein verkommener Bruder ihr angetan hat!", drohte ihm Ardric und beugte sich zu Raven hinunter.
"Das ist nicht meine Schuld. Ich wusste nicht, dass Colin ein Werwolf ist.
Ich wusste überhaupt nicht, dass es Werwölfe und Vampire gibt!", bestritt Raven Ardrics Anschuldigungen.
"Warte, du musst Ardric sein.
Bist du wirklich ein Vampir?", fragte ihn Raven anschließend, als ihm klar wurde, dass er der geheimnisvolle Mann war, von dem Mimma und sein Bruder gesprochen hatten.
"Ja und ja, und ich verspreche dir, dass du den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben wirst!", knurrte Ardric und zeigte ihm seine Fangzähne in all ihrer totbringenden Herrlichkeit. Voller Entsetzen musste Raven feststellen, dass auch diese Tatsache der Wirklichkeit entsprach, dass es nicht nur Werwölfe, sondern auch Vampire gab. Noch bevor Raven etwas darauf erwidern konnte, hatte sich Ardric blitzschnell hinter seinem Rücken positioniert und nahm ihn in die Mangel.
"Noch irgendwelche letzten Worte, die ich deinem Bruder ausrichten kann, wenn ich ihn aufgestöbert habe, um ihn das gleiche Schicksal ereilen zu lassen, dass dich gleich erwartet?", fragte Ardric und war bereit, Raven die Kehle mit seinen bloßen Zähnen aufzureißen.
"Ardric nicht!
Es war nicht seine Schuld!", brachte Mimma mit gebrochener Stimme hervor und streckte ihre gebrochene Hand nach ihm aus. Als Ardric Mimmas Worte hörte, ließ er von Raven ab und sackte neben ihr im Schnee auf die Knie. Vorsichtig ergriff er ihre Hand und legte sie auf ihren Brustkorb. Dann hob er ihren Kopf hoch und wischte ihr das Blut aus dem Gesicht.
"Mimma?
Mimma hörst du mich?", fragte Ardric besorgt und kam ganz nah an ihr Gesicht heran. Langsam öffnete Mimma ihre verquollenen Augen und blickte in Ardrics flammende Augen, die voller Kummer waren.
"Es tut mir leid, dass ich gleich bei meinem ersten Alleingang in solche Schwierigkeiten gekommen bin und dir Kummer bereite", flüsterte Mimma schuldbewusst.
"Du kannst nichts für das, was dir heute widerfahren ist. Zudem ist die Ewigkeit zu lang, um Nichtigkeiten zu bedauern", sagte Ardric beschwichtigend. Plötzlich spuckte Mimma einen Schwall Blut.
"Sie muss in ein Krankenhaus, bevor sie stirbt!", flehte Raven Ardric an, als Mimmas Zustand sich zunehmend verschlechterte.
"Dafür ist es zu spät!
Mimma wird noch heute sterben. Ihr menschliches Leben wird enden.
So oder so. Das lässt sich auch mit Schulmedizin nicht mehr verhindern.
Doch nur sie kann entscheiden,

Weitere Kostenlose Bücher