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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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denn sie wollte nur noch, dass der stechende Schmerz in ihrem Kopf aufhörte zu wüten. Sie setzte das Glas an ihre Lippen an und schüttete die rosa Flüssigkeit ihre Kehle hinunter. Mimma schüttelte sich angewidert, als sie fühlte, wie die warme Flüssigkeit langsam ihre Kehle hinunter floss. Ihr kam der eiserne Geschmack sehr bekannt vor und dann wusste sie, was sie getrunken hatte. Es war warmes Wasser, mit ein paar Tropfen von Ardrics Blut vermischt.
"Igitt, du hättest mich zumindest vorwarnen können, dass das Blut ist!", rief sie in Richtung Küche, da er sich daran machte, das geleerte Glas in die Spülmaschine zu räumen, denn er achtete peinlich genau auf Sauberkeit und Hygiene.
"Was schreist du denn so? Ich kann dich deutlich hören!", gab Ardric belustigt von sich, denn er stand schon längst wieder neben ihr am Bett. Erschrocken zuckte Mimma zusammen.
"Mist! Kannst du das bitte unterlassen! Du hast mich gerade beinahe zu Tode erschreckt!", schimpfte sie Ardric.
"Hab Nachsicht mit mir und rege dich nicht so auf.
Wenn du endlich eine von uns bist, wirst du dich bestimmt auch nicht zurück halten und deine Kräfte anwenden wann immer du die Möglichkeit dazu hast.
Und das mit dem Blut...
Deine Kopfschmerzen haben doch aufgehört", meinte Ardric und machte sie darauf aufmerksam. Mimma hielt inne und bemerkte, dass er Recht hatte.
"So ekelhaft es auch ist, aber ich muss zugeben, dass Vampirblut ein All-Heilmittel zu sein scheint", gestand Mimma. Ardric hatte sich bereits etwas angezogen, ohne, dass Mimma es bemerkt hatte. Er setzte sich neben ihr, an den Rand des Bettes. Nervös schluckte sie ein paar Mal und presste die Bettdecke fest an ihren Körper.
"Was ist gestern im Club passiert?", fragte Ardric und sah sie streng an. Mimma überlegte.
"So genau weiß ich das nicht mehr", antwortete sie. Dies schien Ardric nicht zu gefallen. Er sah Mimma böse an.
"Du musst dich erinnern!", drängte er sie. Mimma strengte sich an, dann fielen ihr einzelne Fragmente ein.
"Ich saß alleine an der Bar und hab auf dich gewartet.
Dann kam diese unglaublich schöne Frau auf mich zu. Jinx!
Sie wusste nicht, dass ich eine Anwärterin bin und wollte mich hypnotisieren.
Jinx packte mich am Arm und vergrub ihre spitzen Fingernägel in meine Haut", erinnerte sich Mimma und rieb über die Stelle. Es war kaum noch etwas davon zu sehen, nur noch ein paar gelb verblassende Flecke von den Druckstellen. Auch Ardric sah sich ihren Arm an und streichelte sanft mit seinen Fingerspitzen darüber. Sein Blick wirkte abwesend. So als ob ihn etwas ablenkte. Mimma fuhr fort und erzählte Ardric alles, woran sie sich noch erinnerte.
"Dann kam Elester.
Er rettete mich sozusagen vor Jinx und machte ihr klar wer ich bin.
Elester war so charmant und freundlich und aufmerksam gewesen.
Sobald mein Glas leer war, bestellte er mir einen neuen Drink nach.
Wir unterhielten uns angeregt über alles Mögliche.
Irgendwann wurde mir übel und ich wollte an die frische Luft. Er war so freundlich mich zu begleiten.
Und dann...mehr weiß ich nicht mehr", sagte Mimma betrübt und beendete ihre Schilderung von letzter Nacht. Ardrics Blick sah noch immer abwesend aus. Er sog die warme Zimmerluft immer wieder geräuschvoll durch seine Nase ein, als ob er etwas riechen würde.
"Weißt du wie viel Glück du hattest!", sagte er langsam und schwerfällig. Seine Augen nahmen eine gespenstische Starre an.
"Als ich dich holen wollte und nirgends im Club finden konnte, war ich außer mir vor Sorge. Ich konnte deinen Geruch kaum noch wahr nehmen.
Deine Duftspur endete vor dem Notausgang und als ich Elesters und Jinxs Geruch auch noch wahr nahm, rechnete ich mit dem Schlimmsten", erzählte Ardric und machte eine kleine Pause. Er schloss seine Augen und atmete immer wieder übertrieben ein und aus.
"Ich kam gerade noch rechtzeitig, denn Elester war dabei gewesen seine Fangzähne in deinen Hals zu rammen!
Er wollte dich aussaugen, nur um mir eins auszuwischen!
Wäre ich nicht so um dein Befinden besorgt gewesen, hätte ich Elester noch an Ort und Stelle in Stücke gerissen!", erklärte Ardric ihr schwer atmend. Aus seiner Kehle ertönte ein dumpfes Grollen. Hinter seinen halb geöffneten Lidern, konnte Mimma Ardrics lavafarbene Augen aufgeregt aufflackern sehen. Angespannt beobachtet sie Ardric, der wie ein lauernder Löwe neben ihr kauerte. Es war noch immer zu heiß und der Schweiß tropfte Mimma vom Nacken. Ihre langen Haare klebten an ihrem nackten Oberkörper fest.

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