Die namenlose Schoene
ein.
Ich leihe mir das Studiengeld.”
„Josie …”
„Em, ich muss es allein schaffen. Ich will mir eine Nebentätigkeit suchen und arbeite vor allem im Sommer.”
Josie schien in den letzten Wochen erwachsen geworden zu sein. Sie war noch immer impulsiv, doch sie hatte sich verändert. Nachdem sie Emma die Kinder für immer überlassen hatte, war sie bereit, die Zügel in die Hände zu nehmen. Emma und Tucker hatten stolz zugehört, als sie mit dem Richter sprach. Der Richter hatte sich nach der bevorstehenden Hochzeit und der Adoption erkundigt. Zuletzt hatten sie ihn in der Überzeugung verlassen, dass es so für die Kinder am besten war.
Nicht nur Josie, sondern auch Emma wusste jetzt, wie ihr Leben verlaufen würde. Sie wollte Tucker heiraten und die Zwillinge großziehen. Er war ihre Entsche idung, ihr Wunsch und ihr Traum.
Es klopfte an der Tür. Tante Gertie platzte herein. „Seid ihr bereit? Sie wollen doch nicht zur eigenen Hochzeit zu spät kommen!”
„Wir sind bereit”, erwiderte Emma.
„Hannah und Jackson haben die Zwillinge abgeholt. Hoffentlich schaffen die Hilfssheriffs Tucker in einem Stück in die Kirche.”
Tucker hatte bei Barry Sanchek übernachtet, damit er Emma vor der Trauung nicht sah. Es hatte einen Polterabend für ihn ge geben, doch Emma hatte von Camille erfahren, dass Tucker Alkoho l gemieden hatte. Er hatte gemeint, er wolle voll bei Sinnen sein, wenn er das Gelübde ablegte, das er zu halten gedachte. Emma lächelte.
„Kommt und trödelt nicht!” drängte Tante Gertie. „Die Limousine wartet.”
„Limousine?” fragten Emma und Josie.
„Das war Tuckers Idee. Er sagte, dass Sie eine Hochzeit mit Stil verdienen.”
Emma liebte ihren zukünftigen Ehemann über alle Maßen. Seit Sammys Krankenhausaufenthalt hatte er mit den Kindern so viel Zeit verbracht wie sie. Er hielt sich nicht mehr zurück. Die Vergangenheit lag endgültig hinter ihm.
Die Fahrt zur Kirche dauerte nur wenige Minuten. Emma und Josie traten ein, als die Orgel zu spielen begann.
„Genau richtig”, sagte Tante Gertie.
Cal, Beistand des Bräutigams wie Barry und Earl, bot Tante Gertie den Arm an. Sie trug ein rotes Satinkleid und hatte Mis telzweige in den Haarknoten gesteckt. Während Cal sie über den weißen Teppich geleitete, warf Emma einen Blick auf die Gäste in den Bänken. Alle waren hier, die sie kannte und liebte. Gwen, Ben und Nathan, Dana und Quentin, Hannah und Jackson, die je einen der Zwillinge hielten.
Betty und Camille saßen mit anderen Freunden, die Emma nicht kannte, vorne auf der Seite des Bräutigams. Bald würde sie alle kennen lernen.
Penny Sue hatte einen neuen Freund. Cals neue Freundin, eine schöne Blondine in einem sagenhaften blauen Kleid, wartete schon auf ihn.
Die Orgel spielte lauter, und der Einzug begann. Josie umarmte Emma noch einmal und musterte dabei die Halskette mit Emmas Namen. Emma berührte Josies Halskette, die sie Josie zum sechzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Ihre eigene war ein Geschenk ihrer Mutter gewesen.
Josie zog sich mit Tränen in den Augen zurück und passte sich dem Takt der Musik an.
Emma folgte ihr mit dem Brautstrauß aus weißen Rosen und Schleierkraut und ging dem Mann entgegen, der am Altar wartete.
Sheriff Tucker Malone hatte nie besser ausgesehen. Der schwarze Frack spannte sich über den breiten Schultern. Die gebräunte Haut hob sich gegen das weiße Hemd ab. Ihre Blicke trafen sich, und er läche lte. Jetzt war alles gut.
Als Emma den Altar erreichte, kam Tucker auf sie zu und schlug ihr den Schleier zurück. Das war für sie beide symbolhaft.
„Ich liebe dich”, flüsterte er.
„Ich liebe dich auch”, antwortete sie leise.
Sie wandten sich dem Geistliche n zu, und Josie nahm Emma den Strauß ab. Tuckers Stimme klang kräftig, als er den Schwur sprach, und in seinen dunklen Augen fand Emma so viel Gefühl, als sie ihr Gelöbnis sprach, dass ihr Tränen in die Augen traten. Doch sie hielt durch und versprach ihm, ihn zu lieben und zu ehren, so lange sie lebten.
Barry reichte Tucker einen schönen Diamantring, den Tucker Emma an den Finger steckte. „Mit diesem Ring nehme ich dich zu meiner Frau.”
Sie schob ihm einen breiten goldenen Ring auf den Finger und schwor, diesen Kreis aus Liebe nie zu durchbrechen.
Der Geistliche erklärte sie zu Mann und Frau.
Tucker nahm Emma in die Arme und küsste sie lange und hingebungsvoll. Er zeigte ihr und der Welt, dass sie jetzt ihm gehörte und er die
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