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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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die Wut des Meisters wahrnahmen, waren viele der versammelten Orks seinem Beispiel gefolgt.
    »Du!«, sagte Chansa und tippte ihn an der Seite an. »Steh auf. Sag mir, was du weißt.«
    »Meister!«, gurrte Tur-uck, fast überglücklich darüber, von einem Meister angesprochen zu werden, aber zugleich wohl wissend, dass dies möglicherweise das letzte Gespräch sein könnte, das er je auf Erden hatte. Er richtete sich taumelnd auf, senkte den Kopf und faltete die Hände vor sich. »Ich gehörte zur Gruppe von Unterführer Grath. Wir sollten für innere Sicherheit im Südostteil des Lagers sorgen. Als die Portale
sich öffneten, wurde das Lager von Drachen angegriffen. Wir reagierten auf die gelandeten Drachen, und dann sahen wir, wie aus anderen Portalen scharenweise menschliche Soldaten strömten. Sie warfen die Portale der Meister um, also rannten wir hin, um sie daran zu hindern. An dem Portal, das wir angriffen, waren nur vier, aber sie haben acht aus der Gruppe meines Führers getötet. Wir haben das Portal zurückerobert, und diejenigen von uns, die übrig geblieben waren, versuchten es wieder aufzurichten, aber es war zu schwer. Also kam ich durch, um Meldung zu machen. Meister, verschone mich!«
    »Steh auf, Ork«, knurrte Chansa. »Lass mich dich ansehen. Hat dein Unterführer dir befohlen, dass du zurückkehrst?«
    »Nein, Meister«, gab Tur-uck zu, richtete sich auf und nahm Haltung an. Sein Körperbau ließ es nicht zu, ganz aufrecht zu stehen, und seine langen Arme baumelten fast bis zu seinen gebeugten Knien herunter. »Er hat mir befohlen, nicht zurückzukehren.«
    »Warum hast du es dann getan?«, fragte Chansa mild.
    »Ich …«, setzte Tur-uck zur Antwort an, stockte dann aber. »Die Meister mussten es erfahren. Es war keine Zeit für Erklärungen, Meister. Ich bitte dich, mir zu verzeihen! Ich bin nicht aus der Schlacht geflohen, Meister! Ich bin tapfer und bereit zu sterben. Mein Leben gehört dir, Meister! Aber die Meister mussten es erfahren!«
    »Heilige Scheiße!«, murmelte Chansa. »Celine hat tatsächlich Mist gebaut und einen Ork mit Initiative hervorgebracht. «
    Tur-uck wusste nicht, was das bedeutete, und deshalb blieb er stumm.
    »Hast du Unterführer Grath herausgefordert, um seine Stellung einzunehmen?«, fragte Chansa, ging dabei um den Ork herum und musterte ihn von oben bis unten. »Du bist ein erstklassiges Exemplar. Vielleicht hättest du gewonnen.«

    »Das habe ich nicht, Meister«, gab Tur-uck zu.
    »Warum nicht?«, wollte Chansa wissen.
    »Unterführer Grath war ein guter Führer, Meister«, sagte Tur-uck und nickte dabei mehrmals nervös. »Er hat immer dafür gesorgt, dass wir zu essen bekamen, und hat uns beigebracht, wie man Menschen tötet. Ich … wollte ihn nicht herausfordern, solange er mir nicht alles beigebracht hatte, was ich von ihm lernen kann.«
    »Und ein Führer mit Geduld war er auch?« Chansa lachte. »Dann sind jetzt alle Portale umgeworfen?«
    »So scheint es, Marschall«, ließ sich der Niedrigere Führer vernehmen.
    »Mit dir habe ich nicht gesprochen«, herrschte Chansa ihn an. »Ork, wie heißt du?«
    »Tur-uck, Meister.«
    »Alle Portale sind umgeworfen, Tur-uck?«
    »Ja, Meister«, gab der Ork zu. »An der Westseite führte ein Großdrache das Kommando, niemand konnte sie besiegen. Außerdem hatten viele menschliche Soldaten angegriffen, und anscheinend gab es am Südtor einen Angriff. Als ich durchkam, hatte der größte Teil der Horde das Lager durch das Nordtor verlassen.«
    »Die menschlichen Soldaten, ihr habt gegen sie gekämpft?«
    »Ja, Meister.«
    »Wie waren ihre Rüstungen markiert? Ihre Schilde?«
    »Ihre Schilder waren mit Worten und einem Schwert markiert, Meister«, sagt Tur-uck. »Die Worte kenne ich nicht. Und auf der Rüstung hatten sie hier ein Adlerzeichen«, sagte er und deutete dabei auf seine linke Brust.
    »Blood Lords«, knurrte Chansa. »Gut. Tur-uck, du bist ab jetzt ein Unterführer. Natürlich musst du kämpfen, um deine Position zu behalten, aber du hast sie jetzt zunächst einmal. Gut gemacht, dass du zurückgekommen bist; ich will akzeptieren, dass das nicht aus mangelndem Mut geschah.«

    Mit diesen Worten entfernte sich der Echte Meister, und Tur-uck sackte erleichtert in sich zusammen.
    »Ich hätte dir den Kopf abgeschlagen, weil du dem Befehl nicht gehorcht hast«, knurrte der Niedrige Meister.
    »Ich lebe um zu dienen, Meister«, sagte Tur-uck und ließ sich auf Hände und Knie fallen. »Mein Kopf gehört

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