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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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blinkenden Cursor.
    »Herzer«, bat Megan nach ein paar Augenblicken, »würde es dir etwas ausmachen, wenn du damit aufhörst?«
     
    Sie hatten sich die Zeit genommen, aus dem Schiffsreplikator etwas zu essen zu holen, was scheußlich schmeckte, hatten die Luftflaschen neu befüllt, ihre Katheterbehälter geleert und die Wasserflaschen gefüllt. Von Zeit zu Zeit musste Megan unterbrechen und sich auf das Schiff konzentrieren, das seinem Ziel immer näher kam. Aber als der letzte Orbit begann, kletterten sie – zum letzten Mal, wie sie hofften – aus
der Luftschleuse und arbeiteten sich zu der Andockbucht vor.
    Die Erde war jetzt merklich größer geworden. Herzer klammerte sich mit seiner Prothese an einem Vorsprung fest, legte Megan den Arm um die Hüfte und bestaunte den schnell näher kommenden blauweißen Ball. Er konnte sehen, dass Ropasien über den Horizont heraufzog. Sie würden die Landmasse passieren und dann Hind und all den Rest, schließlich den Po’ele überqueren und dann hoffentlich Norau, um zu guter Letzt irgendwo in der Nähe von Bimi Island zu landen.
    Wenn das Schiff zusammenhielt.
    »Ist es so bequem für dich?«, fragte Herzer, als das All um sie herum zu brennen begann.
    »Ich sitze schließlich auf deinem Schoß, oder nicht?«, fragte Megan kokett.
    »Allerdings«, erwiderte Herzer. Die vorangegangenen Kontakte mit der Atmosphäre waren leicht gewesen, aber diesmal leuchtete ihr Schutzschild heller und heißer. Die Atmosphäre wurde am vorderen Rand der Feldflügel in Plasma verwandelt und leuchtete wie eine blasse Sonne.
    »Das ist mächtig cool«, sagte Herzer, als das Schiff langsam nach rechts abdrehte.
    »Ja, das ist es.« Megan nickte.
    »Und ich will das ganz sicherlich nicht noch einmal tun«, fuhr Herzer fort. »Was tun wir jetzt eigentlich?«
    »Wir fliegen S-Kurven«, erwiderte Megan, als das Schiff einen scharfen Bogen beschrieb. Das Licht begann jetzt überall an der Unterseite des Schiffs aufzuflammen, was eigentlich Steuerbord war. »Das ist ein Bremsmanöver. Ich versuche, uns auf eine Geschwindigkeit abzubremsen, die uns nicht umbringt, wenn das Schiff auftrifft.«
    »Verstehe«, sagte Herzer, und irgendwie tat er das sogar, schließlich hatte er Drachen geflogen. Aber das war wohl
doch ein wenig anders. Drachen zogen nur dann brennend durch die Luft, wenn ihre Napalm-Magazine detonierten. Gelegentlich kam das vor.
    »Wo sind wir?«, fragte Megan.
    »Das weißt du nicht?«, erwiderte Herzer überrascht.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Megan. »Sei du einfach mein Auge, ja?«
    »Ropasien liegt hinter uns«, sagte Herzer und sah durch die Wolken hinunter, um sich an den Landmassen zu orientieren. »Über Taurania hinweg in Richtung auf Hind, denke ich.«
    »Weiter so«, murmelte Megan. Sie kippte wieder nach links ab und zuckte dann zusammen, als ein Beben durch das Schiff ging, das sie vom Deck abhob.
    »Hey, Pferdchen«, sagte Herzer und zog sie wieder herunter.
    »Wir haben Backbord ein Stück verloren«, sagte Megan angespannt. »Dort, wo in der Mitte der Stütztunnel ist.«
    »Das ist nicht alles, was wir verloren haben«, meinte Herzer und blickte zur Seite. »Da strömt irgendetwas aus. Wahrscheinlich Helium.«
    »Ich kann die Massenverschiebung spüren«, antwortete Megan. »Wir hätten es wahrscheinlich vorher ablassen sollen. Für den Antrieb habe ich mehr als genug.«
    »Sieht hübsch aus«, sagte Herzer und drehte sich halb zur Seite, um den Heliumstrom zu betrachten. Als er auf den Schild und die Atmosphäre traf, fluoreszierte das Gas in allen Farben des Regenbogens.
    »Freut mich, dass es dir gefällt«, sagte Megan. »Wo sind wir jetzt?«
    »Hind«, erklärte Herzer entschieden. Die Form des Subkontinents war nicht zu verkennen und kaum durch Wolken beeinträchtigt. Aber die Plasmawellen, die das Schiff umgaben, machten es immer schwerer, etwas zu erkennen.

     
    »Da«, sagte Ishtar zu General Komellian und deutete in den Himmel.
    »Das letzte Raumschiff, Erhabene«, sagte der General betrübt.
    »Wenn wir gewinnen, wird es wieder mehr geben«, versprach Ishtar und blickte dem Feuerstrahl nach, der über den Himmel zog.
     
    »Da«, sagte Aikawa und deutete nach Süden.
    »Ein großes Omen, Eure Wertigkeit«, erwiderte Minister Chang und nickte. »Ein großes Omen.«
    »Zum Teufel mit Omen«, brauste Aikawa auf. »Hoffen wird, dass Megan es so lange zusammenhalten kann, bis es aufhört, eine Bedrohung zu sein.«
     
    »Wir sind über dem Po’ele«,

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