Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
Vom Netzwerk:
dass du nie wieder singen wirst.« Er musterte sie einen Augenblick lang bedrückt und stand dann auf. »Ich muss gehen.«
    »Paul, du kannst noch nicht gehen«, sagte Megan. »Dazu bist du noch nicht stark genug.«
    »Es gibt Dinge, die ich tun muss , Megan«, sagte Paul. Aber als er aufstand, schwankte er.
    »Da, siehst du.«
    »Der Blutkreislauf, sonst nichts«, sagte Paul. »Ich bin zu schnell aufgestanden.«
    »Ich werde alle wecken, und dann fangen wir von vorne an«, warnte Megan. »Wo musst du hin? Was musst du tun, was du nicht von hier aus tun kannst?«
    »Ich muss … ich muss nirgends sein. Aber ich sollte meine Avatare rufen und in Erfahrung bringen, was sie getan haben, während ich … beschäftigt war.«
    »Du hast Projektionen ausgeschickt und überwachst sie nicht?«, fragte Megan.
    »Es sind vernunftbegabte Avatare«, korrigierte sie Paul. »Praktisch gesehen sind sie ich . Vor dem Zusammenbruch war das verboten, aber man kann nur so im Auge behalten, was geschieht. Ich muss sie bald zurückrufen. Sie sind nicht … völlig stabil. Ich muss sie zurückrufen und dann neue aussenden.«
    »Nun, das kannst du ja hier tun«, meinte Megan. »Stimmt’s?«
    »Ich muss ungestört sein«, gab Paul zu bedenken.

    »Dort gibt es ein leeres Zimmer«, sagte Megan und wies auf seinen Raum. »Und ich werde dafür sorgen, dass man dich nicht stört. Und wenn du fertig bist, werde ich dafür sorgen, dass du zu Essen bekommst und man dich verwöhnt und …«
    »Schon gut, schon gut«, lachte Paul und hielt sich dann den Finger auf die Lippen, als eines der anderen Mädchen sich im Schlaf regte und nach dem Körper neben ihr griff. »Ich gehe dort hinein.«
    »Und ich werde aufpassen. Gibt es etwas, worauf ich achten sollte?«
    »Nein, das ist ein ganz harmloser Vorgang«, sagte Paul und ging zu dem Zimmer. »Meistens.«
    Er ließ sich auf eines der Kissen sinken und schloss die Augen. Es sah so aus, als würde er wieder einschlafen oder in Trance versinken. Aber gleich darauf begann er zu zucken, als ob ihn eine unsichtbare Kraft erfasst hätte. Und dann murmelte er.
    »Verdammt …« Pause. »Nein, nein, nein, wie kann man nur so dämlich sein? Freigelassen?« Pause. »Ekmantan.« Pause. »Schiffe? Drachenträger?« Pause. »Verdammt sollen sie sein.« »Talbot.« Ein wütendes Zischen.
    Und so ging das stundenlang weiter, bis er schweißüberströmt dasaß und sein wachsender Zorn wie Dampf von ihm aufstieg.
    Nach einer Weile stand sie auf und ging leise hinaus. Die anderen Mädchen schliefen alle noch, und so suchte sie in den Überresten der Orgie, bis sie eine halb geleerte Karaffe mit Wein und einen Krug mit Wasser fand. Sie trug beides in Pauls Zimmer und nahm ihre Wache wieder auf.
    Endlich beruhigte Paul sich, hörte auf zu zucken und wirkte, als würde er träumen. Von Zeit zu Zeit murmelte er etwas Unverständliches. Sie lauschte, so gut sie das konnte,
aber da war nichts zu verstehen. Schließlich schlug er die Augen auf und wirkte jetzt blass und schlaff.
    »Harmlos soll das sein?«, fragte sie, setzte ihn auf und stopfte ihm ein paar Kissen in den Rücken. Sie hielt ihm ein Glas Wein an die Lippen und dann Wasser.
    »Diesmal war es anstrengender als üblich«, gab er zu. »Ich war zu lange weg gewesen.«
    »Und du tust das regelmäßig?«, fragte sie.
    »Gewöhnlich jeden Tag«, gab Paul zu. »Auf diese Weise bleibe ich auf dem Laufenden.«
    »Was sind Drachenträger?«, fragte sie.
    Er hob den Kopf, sah sie scharf an und zuckte dann die Achseln.
    »Die UFS haben eines ihrer Kriegsschiffe so umgebaut, dass darauf Flugdrachen und auch größere Drachen starten und landen können«, sagte Paul. »Ich hatte davon gehört, aber nicht damit gerechnet, dass das wirklich funktionieren würde. Nun, es hat funktioniert. Sie haben den Verband vernichtet, den wir zu den Inseln geschickt haben, um ihre Verhandlungen mit dem Wasservolk zu stören. Jetzt möchte Chansa selbst welche bauen, um die Invasionsflotte zu schützen.«
    »Und was meinst du?«, fragte Megan.
    »Ich meine, dass wir uns dabei auf ihr Spiel und ihre Spielregeln einlassen, und das habe ich Chansa auch gesagt«, antwortete Paul. »Im Augenblick sind wir in puncto Energie annähernd gleich stark, also können wir gegen die UFS keine Energie einsetzen. Aber bloß selbst Träger zu bauen verschafft uns noch nicht die Kontrolle über die Meere. Wir brauchen etwas, um uns mit den Drachen auseinander zu setzen. Ich habe ihm gesagt, er soll mit Celine

Weitere Kostenlose Bücher