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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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aus, braucht ihr dort drunten irgendetwas?«
    »Ehrlich?«, fragte der Nix überrascht.
    »Ehrlich.«
    »General«, antwortete der Nix, bemüht, sich seine Verärgerung nicht anmerken zu lassen. »Der ganze Grund hier ist verschlammt. Wir haben die Wahl, uns in der Strömung zu halten, uns am Steg festzuhalten oder uns in den Schlamm zu legen. Und der Schlamm ist sechs Meter tief. Da sinkt man ein. Ziemlich beschissen, Sir.«
    »Dann willst du also einen Stuhl?«, fragte Edmund.
    »So was Ähnliches«, erwiderte der Nix mit einem Achselzucken.
    »Herzer?«
    »Hab’s schon gehört«, erwiderte der. »Die Mer brauchen etwas zum Sitzen.«
    »Sonst noch was?«, fragte Edmund.
    »Oh, eine ganze Menge, General«, erwiderte der Nix. »Das ganze Meldesystem taugt nichts. Unsere Unterkünfte taugen nichts. Und wir brauchen hier mehr als nur einen Nix und einen Delphino. Und so könnte ich endlos weiter aufzählen.«
    »Herzer … nein, Destrang, setz dich auf diesen Steg und hör dir die Litanei an Klagen an«, erklärte Edmund. »Und schreib dir auf, wenn etwas Wichtiges von der Flotte reinkommt. Ich werde mich jetzt hinlegen. Vor morgen früh
wird nichts Wichtiges kommen. Joanna, was machst du immer noch hier?«
    »Ich warte, bis es Tag wird«, erklärte der Drache. »Wenn ich so weit fliegen soll, brauche ich alles an Thermik, was ich kriegen kann.«
    »Herzer«, befahl Edmund. »Wir brauchen Versorgungspunkte für die Drachen entlang der Küste. Nichts Aufwändiges, bloß Palisadenpferche mit ein paar Rindern oder Schweinen und einem Landeplatz für die Drachen. Und zusätzliche Flugdrachen für die Melder; die brauchen nicht für den Trägereinsatz qualifiziert zu sein. Das ist sogar eine gute Gelegenheit, um junge Reiter und Flugdrachen auszubilden. Joanna, du fliegst ab, sobald du es für vernünftig hältst, aber je früher, desto besser. Und das wär’s dann wohl. Mir reicht’s für heute.« Er stand auf und trug den Stuhl zum Pier hinauf.
    »Danke, mein Sohn«, sagte er und reichte ihm den Melder.
    »Gern geschehen, Sir«, erwiderte der.
    »Eine angenehme Nacht«, wünschte Edmund und schritt in die vom hellen Flammenschein gerötete Nacht.
     
    »Achtung an Deck«, brüllte jemand, als Edmund das provisorische Hauptquartier betrat. In den Docks war augenblicklich kein Platz dafür, deshalb hatte man es zunächst provisorisch in den Offiziersclub verlegt. Eine Kaltfront war im Anzug, und deshalb war er froh darüber, nur eine kurze Strecke zu Fuß gehen zu müssen – der Offiziersclub befand sich praktisch neben der VIP-Unterkunft –, aber das hieß keineswegs, dass er nicht vorhatte, alles sobald wie möglich zu verlegen.
    »Rühren«, rief er mit einer weit ausholenden Handbewegung und wandte sich der großen Karte zu, die jemand mit Heftzwecken an der Wand befestigt hatte. Die Karte war
offenkundig von Hand gezeichnet, und zwar in aller Eile – einige Küstenkonturen stimmten offenkundig nicht –, aber sie vermittelte ihm wenigstens eine annähernde Vorstellung vom augenblicklichen Geschehen. Die ungefähren Positionen beider Flotten waren markiert, ebenso wie die der anderen Einheiten auf See, von denen die meisten Kurs auf den nächsten sicheren Hafen genommen hatten. Das Beste an der Karte war die Markierung des großen Sturms, eines »Nor’easter«, der sich zusammengebraut hatte.
    »Die werden von dem Sturm erfasst werden«, sagte er.
    »Ja, Sir«, erwiderte Kabadda und kam mit einem Becher Kaffee auf Edmund zu, der ihn ein wenig verlegen entgegennahm.
    »Ich kann mir meinen Kaffee selbst holen, Kabadda«, knurrte er, nahm aber dennoch einen Schluck. Er war so, wie er ihn gern hatte, fast Sirup, mit Zucker und Sahne. Jemand hatte sich gut informiert.
    »Wir sind noch nicht ganz auf die Lagebesprechung vorbereitet«, entschuldigte sich Kabadda. »Aber bis 0900 sind wir das.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Edmund. »Ich halte nichts von der bisher hier offenbar üblichen Kurzform. Ich brauche komplette Informationen über sämtliche Schiffe. Was wir über ihre Bestände wissen, Informationen über den Hintergrund und die Erfahrung der einzelnen Kapitäne. Und alles, was unsere Nachrichtendienste über den Feind in Erfahrung gebracht haben. Während des Angriffs habe ich gehört, dass man auf die Drachen geschossen hat. Darüber möchte ich so bald wie möglich mehr wissen. In der Einsatzbesprechung brauche ich auch Details über den Zustand der Drachen auf unseren Schiffen und den der Mannschaften.

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