Die Nanokriege - Die Sturmflut
Anforderungen für Bedarfsmaterial, aber Herzer fragte sich, was die eigentlich in der Einsatzleitung zu suchen hatten. Sie hätten direkt an G-4 geschickt werden sollen, die für die Logistik zuständige Abteilung, dort sollten die Anforderungen gesammelt und abgestimmt werden, damit ein Versorgungskonvoi – falls man einen solchen hinausschicken konnte – entsprechend beladen werden konnte.
Nachdem Edmund die Meldungen gelesen und dem gehetzt wirkenden Captain, der sich alle Mühe gab, Ordnung in seine Abteilung zu bringen, die Hand geschüttelt hatte, schlenderte er zur Logistikabteilung hinüber, wo ein sehr junger weiblicher Lieutenant dabei war, einzelne Posten von einer Liste zu kopieren und sie auf eine andere zu übertragen.
»Wie läuft’s denn, Lieutenant?«, fragte der Admiral.
Die junge Frau war so auf ihre Arbeit konzentriert gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie ihr neuer Chef an ihren Tisch trat.
»Nicht besonders gut.« Sie seufzte, ohne dabei aufzublicken. »Was auch immer die brauchen, ich habe es nicht.«
»Wirklich eine perfekte Antwort von einem Nachschuboffizier«, schmunzelte Edmund.
Erst jetzt blickte die Frau auf und sprang entsetzt und aschfahl auf.
»Tut mir Leid, Sir«, stammelte sie. »Es ist nur so …«
»Ich verstehe schon«, erwiderte Edmund. »Jeder will etwas, und alle wollen es sofort . Die Frage ist, werden wir es beschaffen können?«
»So weit, so gut, Sir«, erwiderte sie. »Ich war dabei, die Anforderungen der Flotte aufzunehmen und Schiffsladungen zusammenzustellen, Sir.« Sie sah auf ihre Liste und schien einen Augenblick lang ganz woanders zu sein.
»Ich muss zugeben, dass mir das überhaupt nichts sagt«, meinte Edmund, nachdem er kurz überlegt hatte. »Was ist eine Schiffsladung?«
»Entschuldigung, Sir«, sagte die junge Frau und schüttelte den Kopf. »Wenn wir Nachschubschiffe hinausschicken, kommt ein Teil der Dinge, die dort verlangt werden, in großen Gebinden. Bohnen und Ketchup für die Flugdrachen, Salzfleisch und Schweinefleisch. Aber teilweise werden auch sehr spezielle Dinge benötigt. Die Henry Tachos beispielsweise braucht einen neuen Steuermechanismus; die hatten einen Brand, bei dem der hintere Teil des Schiffes fast völlig ausgebrannt ist. Wir versuchen, wo immer das möglich ist, die von einem bestimmten Schiff benötigten Dinge an einer Stelle auf den Nachschubschiffen zu laden und die Ladung in der Reihenfolge einzuteilen, in der die Schiffe versorgt werden.«
»Und du bist …?«
»Lieutenant Dierdre Miuki, Sir«, erwiderte die junge Frau.
»Muss das im Hauptquartier geschehen, Lieutenant Miuki?«, fragte Edmund. »Ich hätte gedacht, dass man das in einer nachgeordneten Abteilung erledigen könnte?«
»Wir versuchen hier, gewisse Prioritäten festzulegen, Sir«, erklärte Miuki. »Anschließend sehen es sich die G-4 Leute noch einmal an.«
»Mir fällt auf, dass du zwar konzentriert arbeitest, aber nicht sehr viel zu tun hast, Lieutenant … Miuki, nicht wahr?«
»Ja, Sir, Miuki«, nickte sie. »Ich warte auf die restlichen Signale der Flotte, Sir.«
»Und die sind drüben in Ops.«
»Ja, Sir.«
»Warum?«, erkundigte sich der Admiral ruhig.
»Sie … laufen immer zuerst bei Ops durch, Sir«, erwiderte der weibliche Offizier und schluckte.
»Van Kr…«, sagte Edmund und schüttelte dann den Kopf. »Nein … Destrang.«
»Sir?«
»Geh hinüber zu Operations. Berufe dich auf mich und sieh dir die Meldungen an. Ziehe alle heraus, die nur mit Materialbedarf zu tun haben, und bringe sie hier rüber. Jetzt gleich.«
»Ja, Sir«, nickte der Fähnrich und zog los.
»Du wirst in Kürze deine Anforderungen haben, Lieutenant«, erklärte der Admiral. »Aber du sortierst sie nur danach, wer was braucht, und gibst sie dann weiter. Jemand in Abteilung G-4 soll die Schiffsladungen oder wie das heißt zusammenstellen. Klar?«
»Jawohl, Sir.«
»War mir eine Freude, deine Bekanntschaft zu machen, Lieutenant Miuki.«
»Danke, Sir.«
Herzer und Van Krief folgten dem Admiral ans andere Ende des Saals, wo er längere Zeit nachdenklich die Karte betrachtete. Dann drehte er sich um und schüttelte den Kopf.
»Kein Plan überlebt den Kontakt mit dem Feind, Herzer.«
»Nein, Sir«, nickte Herzer mit einem leichten Lächeln. »Deshalb nennt man die anderen ja den Feind, Sir.«
Megan lächelte, als Paul sich von ihr löste, schob sich die Kleidung zurecht und säuberte sich.
Als sie in den Harem gekommen war, hatte man
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