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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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gestellt hatten, dass ihre Drachenträger imstande waren, jedes andere Schiff zu vernichten, waren noch eigene Drachenträger dazugekommen.

    »Eine Anti-Träger-Mission«, sagte Herzer. Jedes der umgebauten Klipperschiffe trug ohne weiteres sechsunddreißig Flugdrachen oder zehn große Drachen. Jeder Flugdrache konnte drei Kanister mit Napalm tragen und auf die feindlichen hölzernen Schiffe abwerfen. Die großen Drachen schafften neun.
    Von Letzteren gab es allerdings nie genug. Gemäß den auch nach dem Zusammenbruch noch gültigen Protokollen waren Großdrachen keine erlaubte Wandlung. Sie waren die letzten Überlebenden einer auf dem Höhepunkt der genetischen Manipulation geschaffenen Rasse. Einer zwar langlebigen, aber in den Jahrtausenden vor dem Zusammenbruch immer weiter zusammengeschrumpften Rasse, von der auf der ganzen Welt nur noch eine Hand voll übrig geblieben war. Sie waren vernunftbegabt, ganz im Gegensatz zu den Flugdrachen, die das Gros der Luftstreitkräfte beider Seiten bildeten, und wenn es um Zerstörung ging, beinahe ebenso erfinderisch wie Menschen. Im Großen und Ganzen waren sie auch Söldner, ganz im Gegensatz zu den Flugdrachenreitern, die ausnahmslos Offiziere oder Unteroffiziere in den Streitkräften der UFS waren.
    Die UFS-Flotte verfügte über fünf Drachenträger und war damit imstande, jede potenzielle Invasion seitens des Neuen Aufbruchs im Keim zu ersticken – vorausgesetzt, sie waren zur Stelle.
    »So sehe ich das auch.« Edmund nickte. »Die Flotte ist bereits ausgelaufen und hat Kurs auf den Feind genommen. Nach augenblicklichen Berichten sind sie ›hochgradig zuversichtlich‹, es schaffen zu können.«
    »Ob die nicht den Mund etwas zu voll nehmen?«, fragte Herzer. »Der Neue Aufbruch verfügt auch über Träger, und Marschall Chansa ist zwar ein Mistkerl der schlimmsten Art, aber dumm ist er nicht. Er würde sich doch nicht auf
einen Kampf einlassen, wenn er glauben müsste, dass er ihn verliert.«
    »Du liest wieder einmal meine Gedanken«, sagte Edmund mit finsterer Miene. »Aber ich habe das Land kommando im Osten. Das Nordatlantis-Kommando liegt bei Admiral Draskovich. Ich bin nicht Mitglied des Balmoran-Yacht-Clubs. «
    »Das habe ich jetzt nicht verstanden«, erklärte Herzer und stellte die leere Tasse ab.
    »Noch eine Tasse?«, fragte Edmund.
    »Nein, das spare ich mir für später«, wehrte Herzer ab. »Was ist der Balmoran-Yacht-Club, und was hat der mit uns zu tun?«
    »Ich habe das aus einem Brief von Shar«, erwiderte der General, griff in seine Schreibtischschublade und zog ein mit krakeliger Schrift bedecktes Blatt Papier heraus. »Er fühlt sich dort, wo er ist, nicht wohl.«
    »Ich persönlich wäre hoch erfreut, wenn ich auf Stützpunkt Blackbeard sein könnte«, grinste Herzer. Der Flottenstützpunkt auf der Insel Bimi war die Heimat der Mer. Da ihre Kinder auf dem Land zur Welt kamen und mindestens ein Jahr lang kein Wasser atmen konnten, hatten sie nach einigem Widerstreben den Schutz ihrer Kinder und der jungen Mütter den UFS-Streitkräften überlassen. Für die Blood Lords, die man für den Wachdienst ausgewählt hatte, war das eine Art Sinekure; der Stützpunkt lag in angenehmer, tropischer Umgebung, und sie brauchten dort bloß ihr Training aufrechtzuerhalten und dafür zu sorgen, dass niemand sich an die kleinen Mer heranmachte. Und in der Freizeit gab es Riffe zu erforschen, man konnte fischen, der auf den Inseln gebraute starke Rum war billig, und gelegentlich gab es kleine Flirts mit Nixen und Marinepersonal. Der oberste Unteroffiziersdienstgrad der Blood Lords, Sergeant Major Arthur »Gunny« Rutherford,
leitete den Stützpunkt, was für ihn eine Art Vorruhestand bedeutete.
    Die Mer plänkelten an der Front des gegenwärtigen Konflikts und arbeiteten dort mit den delfingestaltigen gewandelten Menschen zusammen, die sich Delphinos nannten, und behielten die Häfen im Auge, in denen die Invasionsflotte zusammengestellt wurde. Ihre Feinde waren die Alliierten des Neuen Aufbruchs unter den gewandelten Orcas und Ixchitl, Mantarochen ähnliche Geschöpfe mit Haifischmäulern und Bauchharpunen, die ein paralysierendes Neurotoxin enthielten. Die Mer hatten sich dazu als Gegenleistung für den Schutz verpflichtet, den die UFS ihren Kindern garantierten. Es kamen auch noch gewisse Zahlungen hinzu, aber im Wesentlichen handelte es sich um eine Ehrenschuld, die beide Seiten hoch hielten. Jedenfalls solange Herzer oder Edmund, die an der Seite der Mer

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