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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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Sohn heraus.
"Wir haben ihn Dehean genannt."
"Ein schönes Kind", lobte Mucar.
"Willst du ihn Mal nehmen?"
Mucar wollte eigentlich nicht, doch er ließ sich ergeben das Kind in die Arme legen.
"Ich finde, er hat Ähnlichkeit mit Angus", stellte er fest.
"Natürlich hat er Ähnlichkeit mit Angus", belehrte ihn Noemie. "Angus wäre sehr enttäuscht, wenn es nicht so wäre."
Mucar legte das Baby vorsichtig in das Bettchen zurück. Er überließ es der Mutter, es wieder zuzudecken.
"Geh zu deiner Kyrell!", schickte Noemie ihn lächelnd weg.
Mucar fand seine Geliebte schluchzend in ihrem gemeinsamen Bett vor.
"Lass mich allein!", murrte sie, als er sie zärtlich an der Schulter fasste.
"Regst du dich über Noemie auf?", wollte er von ihr wissen.
"Weshalb hast du mir deine Frau verheimlicht?", fuhr sie ihn an.
"Ich habe sie dir nicht verheimlicht. Auf Ch'tarr weiß jeder, dass ich eine Gefährtin habe."
"Ich bin keine Ch'tarr!"
"Noemie bedeutet mit nichts. Es ist eine Vernunftehe, nur geschlossen aus dynastischen Erwägungen. Wir führen beide unser eigenes Leben."
"Du hast ein Kind mit ihr."
"Das Baby? Dehaen ist nicht mein Kind. Er wurde von Angus gezeugt und anerkannt, dem Mann, den Noemie liebt und mit dem sie zusammenlebt. Angus ist ihr Nebenmann."
"Aber eines Tages wirst du Kinder mit ihr haben, oder nicht?!"
Mucar schwieg auf diese Feststellung. Fortwährend strich er Kyrell über den Rücken. So ganz verstand er ihre Aufregung nicht.
"Ich möchte dich zu meiner Nebengefährtin machen und mit dir leben", sagte er zu ihr, in der Hoffnung, sie dadurch erfreuen zu können. Eine Ch'tarr-Frau wäre über diese Eröffnung mehr als entzückt gewesen. Kyrell jedoch schluchzte heftig auf.
"Nebenfrau? Ich kann nicht deine Nebenfrau werden, denn das würde allem widersprechen, an das ich glaube."
Mucar riss sie in die Arme. "Ich liebe dich", gestand er ihr. Heftig küsste er sie, besitzergreifend. Die Leidenschaft loderte zwischen ihnen auf, wie jedes Mal, wenn sie einander berührten. Kyrell konnte in seinen Armen keinen klaren Gedanken fassen. Erst später, als er schlief, kam sie zu einem Entschluss, den sie ihm beim Frühstück verkündete: "Ich will sofort nach Hause."
Zornig zog er die Stirn in Falten. Er öffnete den Mund, um zu protestieren. Doch schließlich nickte er. "Ich werde dich selbst mit meiner Raumyacht an die Grenze zur Planetenliga fliegen."
"Es wäre mir lieber, jemand anderes würde diese Aufgabe übernehmen", beharrte Kyrell. Fluchend sprang Mucar auf. Sein Stuhl kippte krachend um. Wütend fegte er mit dem Arm sein Geschirr vom Tisch. Dann stürmte er aus dem Raum. Die nächsten Stunden konnte Kyrell nichts anderes tun, als auf ihn zu warten und auf seine Vernunft zu hoffen.
Angus traf auf dem Anwesen ein. Er war ganz anders als die Krieger, deren Bekanntschaft sie bisher gemacht hatte. Im Gegensatz zu Mucar und Noemie trug er statt Leder Leinen und sein Gesicht war auch nicht gebrandet. Freundlich und aufgeschlossen plauderte er mit Kyrell, als seien sie alte Freunde. Als er erfuhr, dass Kyrell wegen Noemie vorzeitig den Planeten verlassen wollte, wurde er traurig.
"Mucar hat noch nie eine Geliebte hierher mitgenommen, zu seinem Lieblingslandsitz. Sie müssen ihm sehr viel bedeuten", erklärte Angus.
"Das glaube ich kaum", wehrte Kyrell ab.
"Zürnen Sie ihm, weil er eine Gefährtin hat? Das müssen Sie nicht. Noemie bedeutet ihm nichts, jedenfalls nicht als Frau. Sie ist ihm mehr wie eine Schwester."
"Selbst wenn es Noemie nicht gäbe, müsste ich in meine Heimat zurück", wandte Kyrell ein.
"Warum? Sie könnten Mucar heiraten."
"Unsere Kulturen sind zu verschieden", beharrte Kyrell und errötete. Nachdem Angus sie forschend gemustert hatte, sog er hörbar die Luft ein. "Er hat Sie gefragt, ob Sie seine Gefährtin werden wollen, nicht wahr?!", stellte er fest. "Wissen Sie eigentlich, was Sie da wegwerfen? Mucar ist der Erbe eines großen, mächtigen und wohlhabenden Hauses. Seine Linie lässt sich drei Jahrtausende bis zur imperialen Heimatwelt Ul'charan zurückverfolgen. Es fließt sogar königliches Blut in seinen Adern."
Tränen schossen Kyrell in die Augen. "Dies alles bedeutet mir nichts. Zuhause habe ich einen Beruf, eine wichtige Aufgabe. Ich kann nicht alles, was mir bisher wichtig war, aufgeben, nur um die Zweitfrau eines arroganten, anmaßenden ul'chanischen Adeligen zu werden."
Angus lachte auf. "Sie haben einen zarten Körperbau, aber bei Num'ran und Kortas, Sie sind Mucar mehr als

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