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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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sind, will ich sie selbst pflegen."
"Weiß dein ul'chanischer Liebhaber eigentlich, dass er Vater geworden ist?", fragte Rasm.
"Woher sollte er es wissen? Wir hatten seit meiner Abreise von Ch'tarr keinen Kontakt mehr."
"Du hast uns nie erzählt, wer für den Schlamassel verantwortlich ist", drang Rasm.
"Meine Babys sind kein Schlamassel, ich liebe sie. Und wenn du noch einmal so von ihnen redest, kündige ich meinen Job in der Familienfirma."
"Süß sind die beiden ja", meinte Rasm und beugte sich über das Bettchen, in dem die beiden Töchter seiner Nichte schliefen. Er streckte eine Hand nach ihnen aus.
"Weck sie nicht auf. Ich habe sie gerade dazu gebracht, einzuschlafen", warnte Kyrell. Seufzend zog Rasm seine Hand zurück. "Du hast Ringe unter den Augen. Die Pflege von ul'chanischen Kindern ist wohl ganz schön anstrengend?"
"Nicht anstrengender als die Pflege anderer Babys", schnappte Kyrell.
"Wie sagtest du noch, hieß dein Liebhaber?"
"Ich habe dir den Namen nicht gesagt, und ich werde ihn auch nicht ausplaudern. Es muss genügen, dass er ein Offizier aus gutem Hause war. Ich hatte eine schöne Zeit mit ihm."
"Heute ist mir etwas komisches passiert", plauderte Rasm. "Ein junger Patarin der ch'tarrianischen Flotte kontaktierte mich über Subraum. Weißt du, wie schwierig und teuer es ist, ein solches Gespräch vom Imperium in das Gebiet der Planetenliga zu organisieren?"
"Was sollte ein Patarin der Ch'tarr von dir wollen?", fragte Kyrell misstrauisch.
"Nun, er stellte mir komische Fragen über die Dauer der Schwangerschaften bei hassolischen Frauen ...
"Onkel Rasm!", unterbrach Kyrell ihn aufgebracht. "Du hast es ihnen verraten."
"Leise, deine Babys schlafen", mahnte Rasm. "Vor etwa vier Monaten erhielt ich eine offizielle Anfrage der ch'tarrianischen Regierung, ob du für ein weiteres Projekt zur Verfügung stündest. Ich schrieb ihnen zurück, dass du wegen einer Schwangerschaft ausfallen würdest, das war schließlich kein Geheimnis, und bot ihnen einen anderen Navigator an. Auf diese Mail meldete sich niemand, bis ich heute morgen das Gespräch mit diesem Patarin hatte. Die Ch'tarr scheinen ganz schön erpicht auf dich zu sein. Der Mann bot mir eine irrwitzig hohe Summe für deine Dienste an, viel mehr noch als das letzte Mal. Dein Kind sei kein Problem, du könntest es ruhig mitnehmen; man würde so viele Kindermädchen für dich abstellen, wie du für richtig hieltest. Wenn du mich fragst, war der Kerl sogar ganz gespannt auf dein Baby."
"Auf ein Baby?"
"Ich tratsche doch nicht über deine Angelegenheiten. Natürlich habe ich ihm nicht mitgeteilt, dass du Zwillinge hast."
"Wie hieß dieser Patarin?", fragte Kyrell.
"Mucar, wenn ich mich recht erinnere."
"Oh nein!", seufzte Kyrell mit von Verzweiflung gefärbter Stimme.
"Ich weiß gar nicht, was du hast. Ich fand ihn sympathisch."
"Ul'chanische Krieger sind anmaßend, arrogant und ungeheuer selbstherrlich, aber gewiss nicht sympathisch", zischte Kyrell. "Ganz besonders dieser eine nicht."
"Irgend etwas Anziehendes muss er ja an sich gehabt haben", sagte Rasm ironisch.
Kyrell warf ihm einen giftigen Blick zu.
Mit weicher, verständnisvoller Stimme fuhr Rasm fort: "Du solltest ihn kontaktieren. Der Mann wird verrückt, wenn du dich nicht mit ihm aussprichst."
"Vielleicht!", murmelte Kyrell widerstrebend.
"Hat er es verdient, dass du ihm seine Kinder vorenthältst?"
"Es ist alles so kompliziert. Er ist mit einer anderen verheiratet."
"Du bist nicht die erste Frau, die Kinder von einem verheirateten Mann hat. Außerdem weiß ich aus sicherer Quelle, dass die Gesetze der Ch'tarr es zulassen, sich mehrere Gefährten zu nehmen. Bei denen ist es sogar die Regel."
"Du schlägst mir doch nicht etwa vor, die Zweitfrau eines Ch'tarr zu werden?"
"Warum nicht?! Wenn es dich glücklich macht. Seit deiner Rückkehr aus dem Imperium warst du ziemlich traurig und einsam. Du liebst ihn doch, deinen Ch'tarr?!"
"Er ist nicht mein Ch'tarr", fauchte Kyrell.
"Aber er könnte es werden."
"Weißt du, was du da vorschlägst? Angenommen, ich würde tatsächlich ins Imperium umsiedeln, zu den Ch'tarr, dann würdest du deinen größten Aktivposten in der Firma verlieren. Du bist doch sonst ein so guter Geschäftsmann."
"Dein privates Glück ist mir wichtiger als alle Geschäfte der Welt. Außerdem habe ich mich auf dem Markt umgesehen, seit du wegen deiner Schwangerschaft ausgefallen bist. Es gibt einige vielversprechende Kandidaten. Natürlich haben sie nicht dein Talent. Aber

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