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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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nicht wegen der Implantate wurde sie so gut bezahlt. Ihr natürlicher Spürsinn war das eigentliche Instrument ihrer Arbeit. Aufgrund ihrer genetischen Veranlagung konnte sie Wege durch Raumgebiete finden, in denen technische Geräte versagten.
"Kommen Sie!", knurrte Mucar sie an. Kyrell zuckte zusammen, weil sie eine Ansprache von ihm nicht erwartet hatte. "Was?"
"Ich bringe Sie zu Ihrer Station", knurrte er. Als sie den Gepäcksack aufheben wollte, schnauzte er sie an: "Lassen Sie ihn stehen. Ein Chiren wird Ihr Gepäck später in Ihre Kabine bringen."
"Ich bin es nicht gewohnt, so unfreundlich behandelt zu werden", beschwerte sich Kyrell. "Wenn mein Gehirn mit Stresshormonen überschüttet wird, kann ich nicht arbeiten. Mein Spürsinn ist dann unzuverlässig. Das ist gefährlich für Schiff und Besatzung."
Mucar starrte sie an, als traue er seinen Ohren nicht. Sein Unterkiefer spannte sich vor Wut an. Vorsichtshalber trat Kyrell einen Schritt zurück.
"Darmon Mucar!", ermahnte Karst seinen Stellvertreter. "Behandele unseren Gast höflich. Sei charmant, damit sich Navigatorin Kyrell entspannt. Du kommst doch sonst so gut mit den Frauen zurecht."
"Was weiß ich von den Frauen der Planetenliga", zischte Mucar in Richtung seines Patarins. Dann wandte er sich wieder Kyrell zu. "Würden Sie bitte mit mir kommen?", presste er zwischen den Zähnen hervor. Kyrell folgte ihm. An der Navigatorstation setzte sie sich in einen bequemen Sessel.
"Kommen Sie mit den ul'chanischen Schriftzeichen zurecht?", fragte Mucar sie, als ihre Fingerspitzen sanft über die glatte Oberfläche der Station glitten.
"Ja, ich habe mich intensiv auf diesen Auftrag vorbereitet. Aber ich werde die Tastatur kaum benötigen, sobald ich erst einmal eine direkte Verbindung mit dem Navigationscomputer hergestellt habe."
Als sie diese Worte sprach, wurde Kyrell unangenehm bewusst, dass sie Hilfe benötigte, um die an dem Sessel angebrachten Stecker an ihrem geschorenen Kopf zu befestigen. Und der hinter ihr stehende Darmon Mucar war der letzte, den sie an ihre empfindlichen Implantate heranlassen wollte. Doch wen sollte sie sonst darum bitten? Schließlich sagte sie zu ihm: "Wir müssen die Kabel an meinem Kopf befestigen. Sind Sie dazu in der Lage, Darmon?"
"Ich habe mich intensiv auf diesen Einsatz vorbereitet", schnappte er.
"Bitte fangen Sie an", seufzte Kyrell.
Mucar nahm ein Kabel nach dem anderen aus dem Kopfteil des Sessels und stellte die Steckverbindungen her. Manchmal kam es vor, dass der Gehilfe die Verbindungen nicht in der richtigen Reihenfolge, oder schlimmer noch, an die falsche Stelle setzte. Dann kam es zu einer Rückkoppelung, die dem Navigator einen stechenden Schmerz verursachte. An Mucars Behandlung gab es jedoch nicht das Geringste auszusetzen, wenn man davon absah, dass seine Nähe Beklemmungen in Kyrell hervorrief. Als er fertig war, sagte sie: "Ich komme nun allein zurecht."
"Wir werden sehen", grollte er, unwillig, sich auch nur einen Zentimeter von ihr zu entfernen.
"Treten Sie wenigstens zwei Schritte zurück. Wie soll ich mich konzentrieren, wenn Sie so dicht hinter mir stehen?"
"Ich vertraue Ihnen nicht."
"Hat Ihr Patarin Ihnen nicht befohlen, sich so zu verhalten, dass ich in der Lage bin, mich zu entspannen?", fragte Kyrell schnippisch.
Zähneknirschend trat Mucar um die geforderten zwei Schritte zurück. Erleichtert lehnte sich Kyrell in ihrem Sessel zurück. Den Kopf bettete sie gegen die weiche Kopfstütze und schloss die Augen. Schon spürte sie die Präsenz des Bordcomputers. Nur zögernd gestattete er ihr den Zugriff, obwohl Kyrell mit allen Rechten und Passworten eines ul'chanischen Navigators ausgestattet war. Es war fast so, als sei der Computer genauso misstrauisch und arrogant wie Darmon Mucar. Kyrell machte sich mit den für sie zugänglichen Dateien und Programmen vertraut, bevor sie dazu überging, eine sichere Route von der Grenze zur Planetenliga in das Herrschaftsgebiet der Ch'tarr festzulegen, wobei sie natürliche Hindernisse ebenso in Betracht zog, wie politische Besonderheiten der ul'chanischen Konföderation. All diese Informationen entnahm sie dem Bordcomputer. Ihr Talent wurde derzeit nicht benötigt. Der reguläre Navigator der Gorasul hätte diese Arbeit ebenso gut erledigen können. Für einen einfachen Flug durch die alternative Realität benötigte man keinen natürlichen Navigator. Aber die überlichtschnelle Reise in die Heimat der Ch'tarr gab Kyrell Gelegenheit, die Handhabung des für sie

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