Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
Vom Netzwerk:
Profit ist nicht alles. Die Firma wird schon über die Runden kommen, wenn man die Höhe der Ablösesumme bedenkt, die die Ch'tarr für dich bezahlen werden."
"Jetzt ist es schon eine Ablösesumme", erregte sich Kyrell.
"Ich könnte es auch als Brautgeld bezeichnen", stichelte Rasm. "Ich lasse dich jetzt allein, damit du in Ruhe über deine Zukunft nachdenken kannst. Wie du dich auch entscheidest, die Familie steht hinter dir."

xxx

Ein ul'chanischer Scouter enttarnte sich jäh vor dem Passagierschiff Corrente, einem der wenigen Schiffe der Planetenliga, denen es von der ul'chanischen Konföderation gestattet war, die Grenze zu überqueren und die grenznahe ul'chanische Raumstation Omega anzufliegen. Fluchend befahl Kapitän Kenneth McMillan einen sofortigen Stopp der Maschinen, um nicht mit dem Scouter zusammenzuprallen.
"Ist der Patarin dieses Schrotthaufens verrückt geworden?", fluchte McMillan.
"Kapitän, wir werden gerufen", meldete der Mann an der Kommunikation.
"Welche Kennung?", wollte McMillan wissen.
"Ch'tarr, Sir."
"Diese Narbengesichter sieht man selten im Grenzgebiet", überlegte McMillan. "Finden Sie heraus, was die von uns wollen."
"Aye, Sir!" Der Mann an der Kommunikation antwortete auf den Ruf. Eine Weile war es still, dann verkündete er: "Der Patarin des Scouters ersucht darum, unserem Schiff einen kurzen Besuch abstatten zu dürfen. Er versichert, kein Pirat zu sein und gibt rein private Motive für sein Begehren an."
"Spinnt der?", knurrte McMillan. "Wir haben einen Zeitplan einzuhalten. Was glaubt er denn, auf meinem Schiff zu finden?"
"Soll ich diese Frage durchstellen, Sir?"
"Legen Sie das Gespräch in mein Büro", befahl McMillan. "Ich werde selbst mit dem Ch'tarr sprechen."

"Aki, Kapitän McMillan", grüßte Mucar den Kapitän menschlicher Abkunft höflich.
"Ja, ja", knurrte McMillan das Hologramm vor sich an. "Kommen Sie zur Sache!"
"Ich suche nach einer hassolischen Frau, die mit Ihrem Schiff nach Omega reisen wollte. Leider ist sie dort nicht eingetroffen. Ihr Name ist Kyrell. Sie hat ein ul'chanisches Baby bei sich."
"Ja, ich hatte einen Passagier dieses Namens", erinnerte sich McMillan. "Sie ist vor der Grenze in ein anderes Schiff umgestiegen, nicht ganz freiwillig, würde ich sagen."
"Was soll das heißen?", knurrte Mucar mit finsterem Gesicht.
"Hören Sie, Patarin Mucar. Ich will keinen Ärger mit den Behörden der Planetenliga haben. Eigentlich habe ich Ihnen schon zuviel verraten."
"Aber Sie wollen sicher auch keinen Ärger mit den ul'chanischen Behörden haben", drohte Mucar. McMillan seufzte. Er bezweifelte, dass ihm ein kleiner Scouterpatarin von den Ch'tarr schaden konnte. Die Ch'tarr aus den inneren Territorien des Imperiums waren mit der ul'chanischen Freibeutergilde, der herrschenden Macht der Grenzwelten, nicht befreundet. Andererseits konnte man nie wissen, über welche Kontakte die Ul'cha untereinander verfügten, Heiratspolitik war ebenso möglich wie Liebeshändel der unterschiedlichsten Couleur. McMillan pendelte zu lange zwischen der Planetenliga und dem Imperium, um nicht alles für möglich zu halten. Deshalb gab er dem finster dreinblickenden Ch'tarr die gewünschte Auskunft:
"Der Geheimdienst der Planetenliga hatte wohl etwas dagegen, dass ein natürlicher Navigator ins Imperium reist. Ihre Kyrell war ihnen so wichtig, dass ein Polizeischiff in die alternative Realität der Corrente gesprungen ist, um uns abzufangen, was ja bekanntlich eine ziemlich gefährliche Sache ist. Ein Trupp Geheimdienstler suchte Kyrell in ihrer Kabine auf und führte sie nebst ihrem ul'chanischem Anhang ab. Ich weiß nicht, wo sie sie hingebracht haben."
"Bei allen Kreaturen der Hölle", fluchte Mucar.
"Ich bin abergläubisch", beschwerte sich McMillan. "In meiner Gegenwart beschwört man lieber nicht die Hölle, gleich, ob es sich um die menschliche, die ul'chanische oder sonst eine andere Hölle handelt."
"Ich danke Ihnen für Ihr Entgegenkommen, Kapitän McMillan. Ich bin Ihnen etwas schuldig."
"Und wie treibe ich die Schulden ein?", fragte McMillan ironisch.
"Kontaktieren Sie nur das Haus Gilvray von den Ch'tarr und fragen nach Mucar, dann werde ich mich bei Ihnen melden", erklärte Mucar und beendete abrupt das Gespräch. Sein Scouter ging wieder in den Tarnmodus und verschwand damit so plötzlich, wie er aufgetaucht war. McMillan pfiff respektvoll durch die Zähne. Das Haus Gilvray war ihm ein Begriff. Er kannte die Namen von fast allen regierenden Clans der verschiedenen

Weitere Kostenlose Bücher