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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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ul'chanischen Planeten, nicht nur, weil er ein gutes Namensgedächtnis hatte. Sein Wissen hatte ihm so manches Mal im Imperium das Leben gerettet.

"Wir dürfen nicht ohne die offiziellen Genehmigungen in das Gebiet der Planetenliga eindringen, Patarin Mucar", mahnte Noemie ihren Gefährten, der auch ihr Vorgesetzter war, als dieser kurzerhand einen Kurs über die Grenze setzen ließ.
"Ich will meine Frau und mein Kind zurück", fauchte Mucar.
"Und wo willst du sie suchen?", fragte Noemie. Mit einer verzweifelt wirkenden Geste strich sich Mucar durch sein langes Haar. "Ich weiß nicht."
"Mit deiner Erlaubnis Patarin, lasse ich einen Kurs in die Heimat setzen", drängte Noemie.
"Wir werden hier kreuzen."
"Sir?", fragte der Navigator.
"Sie haben den Patarin doch gehört", fauchte Noemie ihn an.
"Jawohl Darmon", sagte dieser eilig. Der Scouter kreuzte drei Tage an der Grenze zur Planetenliga. Dann gab Mucar endlich den Befehl zur Heimkehr und schloss sich in seine Kabine ein. Bis Ch'tarr wollte er niemanden sehen, seine Frau Noemie nicht, die er seit seiner Kindheit kannte und schätzte und auch seinen Prä-Nenta Jars nicht, seinen erklärten männlichen Favoriten, der ihm von seinem Onkel Karst mit ausdrücklicher Billigung Noemies überlassen worden war. Mucar hatte alles, was sich ein Mann wünschen konnte, eine attraktive Gefährtin, mit der er sich gut verstand, ein eigenes Kommando über einen Scouter, einen hübschen Geliebten, der ihm die Koje wärmte, wann immer ihm der Sinn nach männlicher Gesellschaft stand. Er entstammte einer wohlhabenden, einflussreichen Familie, die die Macht auf seinem Heimatplaneten hielt und ihm die allerbesten Karriereaussichten bot.
Aber sein Herz war einsam. Für eine kurze Zeit war es glücklich gewesen, als die widerspenstige Kyrell sein Leben und sein Bett geteilt hatte. Sie hatte seinen Antrag abgewiesen. Diese Abfuhr zu verarbeiten, war Mucar nicht leicht gefallen. Normalerweise bekam er jede Frau, die er wollte. Wie konnte Kyrell es wagen, ihn, den Erben des ch'tarrianischen Anführers, abzuservieren? Monatelang hatte er seinen verletzten Stolz und den Schmerz zurückgewiesener Liebe mit sich herumgetragen. Und als er gerade sein seelisches Gleichgewicht wiedergefunden hatte, erfuhr er über Umwege, dass er Vater geworden war. Er wurde fast verrückt, durch die politischen Umstände zur Untätigkeit verdammt zu sein. Bis sich Kyrells Onkel Rasm einschaltete. Wie es diesem gelungen war, Kyrell zu überzeugen, es im Imperium zu versuchen, wusste Mucar nicht. Es war ihm auch egal. Für ihn zählte das Ergebnis. Voller Hoffnung brach er zur Grenze auf, um die geliebte Frau und sein Kind in Empfang zu nehmen. Seine Welt brach ein zweites Mal zusammen, als er auf Omega vergeblich auf Kyrell gewartet hatte. In der Überzeugung, sie habe es sich anders überlegt, war Mucar der Corrente gefolgt, um Kyrell die Hände um den Hals zu legen und sie zu erwürgen, um sie für all den Kummer zu bestrafen, den er wegen ihr ausgestanden hatte. Aber dann erfuhr er von Kapitän McMillan, dass Kyrell und das Baby vom Geheimdienst entführt worden waren. Voller Schmerz und Zorn wollte er die Verfolgung aufnehmen, doch wohin hätte er sich wenden sollen? Noemie hatte Recht damit, diskret verschiedene Quellen in der Liga anzuzapfen, um Kyrells Aufenthaltsort ausfindig zu machen.

Sechs Bereits ein Jahr lebte Kyrell wider willen auf Dartnam, der Perle der Planetenliga. Der frühere Wüstenplanet war ein künstlich geschaffenes Paradies, Regierungssitz der Liga, der auch der Planet Hassol angehörte. Kyrell konnte sich auf Dartnam frei bewegen, doch kein Raumschiffkapitän war bereit, sie als Passagier aufzunehmen, so sehr sie und ihre Familie sich auch bemühten. Selbst Eigner privater Raumyachten wollten nichts mit ihr zu tun haben. Niemand wollte sich mit dem mächtigen Geheimdienst anlegen. Personen, die ihr bereits eine Passage zugesichert hatten, traten kurz vor dem Start ganz plötzlich von ihrem Versprechen zurück. Von der Navigatorenzunft, der Kyrell angehörte, hatte sie nichts zu erwarten. Die Zunft war auf Seiten des Geheimdienstes. Es sei nicht zu verantworten, drei natürliche Navigatoren mit dem außergewöhnlichen Talent von Kyrell und ihren beiden Töchtern einer feindlichen Macht zu überlassen. Kyrell hatte eingewandt, dass die Ul'cha eigene natürliche Navigatoren hätten und nicht auf sie angewiesen seien. Die hassolische Regierung hatte gegen die Entführung Kyrells ebenso

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