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Die Navigatorin (German Edition)

Die Navigatorin (German Edition)

Titel: Die Navigatorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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Pastete in den Mund, die sie gerade in der Hand hielt.
"Hat sich Da'alder schon gemeldet? Ich muss bald nach den Mädchen sehen."
"Unseren Töchtern geht es gut. Du kannst später zu ihnen."
"Mucar! Sie waren noch nie eine ganze Nacht von mir getrennt."
Seufzend nahm Mucar einen Schluck Tee aus seiner Tasse. "Du willst dich also wieder dem Alltag zuwenden", knurrte er.
"Ich weiß, dass auch du dir schon Berichte deiner Offiziere abgerufen hast", entgegnete Kyrell.
"Bevor wir dieses Zimmer verlassen, gibt es noch einiges zu besprechen", meinte Mucar.
"Das ist wohl richtig", pflichtete Kyrell ihm zögernd bei.
"Du siehst aus, als wolle ich dich fressen", warf Mucar ihr vor.
"Du bist ja auch ganz schön bissig. Mein Nacken ist voller blauer Flecken", scherzte Kyrell.
"Am liebsten würde ich dich sofort heiraten, hier, auf der Station. Aber ich habe das Gefühl, dass dir die Stellung einer Nebenfrau immer noch nicht völlig behagt. Vielleicht gewöhnst du dich leichter an den Gedanken, mit mir verheiratet zu sein, wenn du in aller Ruhe auf Ch'tarr die Hochzeitsvorbereitungen leitest. Wir werden also dort heiraten, mit allen Familienangehörigen und Freunden. Außerdem wäre man sehr enttäuscht, wenn der Hauserbe und Nachfolger des Anführers seine Lanei in aller Stille zu seiner Gefährtin machen würde. Daher erkläre ich dich vorerst zu meiner offiziellen Lanei. Das dürfte dir bis zu unserer Hochzeit genügend Schutz bieten." Mit einer feierlichen Geste steckte ihr Mucar ein Schmuckstück an, welches das Wappen seiner Familie zeigte. "Trage es immer in der Öffentlichkeit", ermahnte er sie.
"Vielen Dank!", hauchte Kyrell bewegt. Zufrieden brummend nahm er ihren Kuss entgegen. "Bei den Mädchen kann ich nicht so lange warten. Ich habe hier auf der Station einen Raum gemietet und mit den zeremoniellen Kohlebecken der Ch'tarr ausstatten lassen. Meine Töchter werden noch heute von mir anerkannt werden."
"Du wirst sie doch nicht etwa branden lassen?", fragte Kyrell entsetzt.
"Frau!", grollte Mucar. "Die Mädchen entscheiden später selbst, ob sie sich branden lassen wollen. Irgendwann wird man ihnen ein kleines Zeichen zufügen, das sie als Mitglieder des Clans ausweist, aber noch sind sie viel zu klein für eine derartige Prozedur."
"Entschuldige! Ich bin immer noch nicht mit allen Bräuchen und Sitten der Ch'tarr vertraut. Es gibt in den Netzbibliotheken der Liga nicht viele Informationen über euch."
"Wenn du bei uns lebst, wirst du bald mit allem vertraut sein", meinte Mucar gutmütig. Er nahm ihre Hände in die seinen, führte sie zu seinem Mund und küsste ihre fettigen Fingerspitzen. "Es gibt noch eine weitere Angelegenheit, über die wir sprechen müssen. Eine ch'tarrianische Frau würde sich nicht daran stören, doch ich befürchte, dir wird es nicht sonderlich gefallen."
"Was?", fragte Kyrell misstrauisch.
"Noemie dient mir auf der Krigis als Darmon. Ich habe sie gewählt, weil sie ein fähiger Offizier ist und ich bei ihr nicht jedesmal befürchten muss, dass sie mir ein Messer zwischen die Rippen jagt, weil sie selbst gerne Patarin sein möchte. Außerdem hatte sie es verdient, endlich in diesen Rang aufzusteigen. Ich nahm sie nicht aus Liebe auf die Krigis. Du bist diejenige, der sich mein Herz zugewandt hat."
"Ich verstehe es und werde versuchen, meine Eifersucht zu zügeln", erklärte Kyrell, obwohl ihr bei dem Gedanken, dass Noemie mehr Zeit mit Mucar verbringen würde als sie, mulmig wurde.
"Eine letzte Sache noch", meinte Mucar. Ergeben lehnte sich Kyrell auf ihrem Stuhl zurück, argwöhnisch erwartend, was er ihr noch zu eröffnen hatte.
"Noemie ist von mir schwanger. Ich will, dass du es von mir erfährst, damit niemand anderes dich mit dieser Nachricht verletzen kann."
"Ich freue mich auf den Familienzuwachs", meinte Kyrell tapfer, auch wenn sie der Hauptgefährtin Mucars am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Er kam zu ihr und zog sie von ihrem Stuhl hoch, nahm sie sanft in die Arme. "So ist die ch'tarrianische Lebensart, Liebste. Aber auch, wenn Noemie in meinem Leben existiert, wirst du meine geliebte Lebensgefährtin sein, so wie Angus der geliebte Mann von Noemie ist."
"Dir würde es auch nicht gefallen, wenn ich neben dir intime Kontakte zu einem anderen Mann pflegen würde", wandte Kyrell ein, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre Wange an der seinen rieb.
"Die Ch'tarr kennen keine eheliche Treue", erklärte Mucar. "Es steht dir frei, dir Liebhaber zu nehmen. Allerdings

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