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Die Neunte Gewalt

Titel: Die Neunte Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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zurück, in der er noch das isolierte Rohr hielt. Seckles Finger zitterten, als sie sich endlich um den Griff des Messers schlossen.
    »Aaah!« brüllte er und trieb die Klinge tief in Peets Seite.
    Peet heulte vor Schmerz auf. Er überlebte den Stich nur, weil die Klinge gegen eine Rippe traf und sich verkeilte. Tiny Tim versuchte, sie wieder herauszuziehen und zu einem zweiten, tödlichen Stoß auszuholen, doch Peet schloß die Hand um Seckles Gelenk und hielt sie fest. Tiny Tim drehte und zerrte am Messer, und Peet heulte erneut auf, blieb jedoch standhaft. Seckles Kopf trug den Sieg gegen Peets entschlossenen Griff davon und hob sich langsam. Schließlich nahm Tiny Tim die Hand, die das Patt aufrechterhalten hatte, von Peets Arm und hämmerte sie ihm immer wieder seitlich gegen den Brustkorb.
    Die Hiebe klangen wie Schüsse, als die Rippen nachgaben, doch Peet war noch nicht erledigt. Er ließ Tiny Tims Kinn los, und als das Ungetüm unter ihm wie erwartet hochfuhr, zog er ihm das Rohr, das er noch in der Hand hielt, quer über das Nasenbein. Tiny Tim reagierte mit einem Wutausbruch auf den Schlag, der ihm die Kraft gab, das Messer bis zum Knochen in Peets Körper zu stoßen. Peet holte zu einem wilden Schlag mit dem Rohr aus, der Tiny Tims Zähne zertrümmerte. Er spuckte sie in Peets Gesicht und stieß das Messer bis zum Heft in dessen Körper.
    Im nachfolgenden Schmerz, der Peets Zähne in die Unterlippe trieb, erkannte der Kahlköpfige seine einzige Chance. Als Tiny Tim erneut versuchte, das Messer wieder herauszuziehen, ließ Peet es zu, rammte das Rohr durch eine Öffnung im Balken und hoffte, daß es hielt. Tiny Tim holte mit dem Messer aus, und Peet ging einfach mit der Bewegung mit und stieß sich im selben Augenblick mit den Füßen ab. Das Messer zog einen sauberen, flachen Schnitt über seinen Nabel, und die beiden Riesen stürzten gemeinsam vom Balken. Der Gummiüberzug des im Balken steckenden Rohrs dehnte sich über den hochzüngelnden Flammen, hielt jedoch, und Peet faßte das Rohr mit der rechten Hand. Unter ihm hatte Tiny Tim mit der linken Hand Halt an Peets Gürtel gefunden, während er mit der rechten noch das Messer umklammerte. Er holte zu mehreren wilden Stößen aus, die jedesmal blutige Wunden hinterließen, bis Peet mit der freien Hand nach unten griff und das einzig Mögliche tat.
    Er umfaßte die Klinge mit der bloßen Hand und nahm den Schmerz und das Blut in Kauf, denn nun war Tiny Tim machtlos. Peet trat wild mit den Beinen, um ihn abzuschütteln. Endlich verlor Tiny Tim den Halt, und durch das bloße Gewicht löste sich die Klinge aus Peets blutigem Griff. Seckle glitt hinab, bekam jedoch mit einer verzweifelten Armbewegung einen von Peets Füßen zu fassen und hielt sich fest. Das Ungetüm lächelte, während es das Bein hinaufzuklettern begann, das Messer noch immer festhaltend.
    Peet trat heftig, aber erfolglos mit beiden Füßen nach dem Widersacher. Während er verzweifelt überlegte, wie er das Monstrum doch noch abschütteln konnte, leckte eine gewaltige Flammenzunge hinauf und erfaßte Garth Seckle, ließ ihn in Sekundenschnelle verkohlen, während er sich noch immer an Peets Beinen festhielt. Peet hätte es niemals für möglich gehalten, daß ein Mensch solche Schreie ausstoßen konnte. Als sich die Todesumklammerung endlich löste, sah er in das Inferno hinab, in der Hoffnung, beobachten zu können, wie Tiny Tim den letzten Preis zahlte, doch die Flammen hatten ihn schon verschluckt.
    Peet kämpfte gegen die Schmerzen in der Hand und zwischen den Rippen an und zog sich wieder auf den Balken. Überall um ihn herum züngelten die höchsten Flammen schon an dem Stahl. Er rannte hindurch zu dem Schacht und arbeitete sich die steile Steigung hinauf. Auf der nächsten Etage spurtete Peet zum Garagentor und rannte mit voller Wucht dagegen. Der Aufprall riß die rechte Torhälfte aus den Scharnieren, und Peet wurde vom Anblick der Feuerwehrwagen begrüßt, die auf das Gelände preschten.
    Erst jetzt schaute er zu dem heißen, orangefarbenen Schein zurück, der im Gebäude immer höher stieg. Die letzte Explosion stand unmittelbar bevor … doch der Fährmann war nirgendwo zu sehen.
    Leeds gab vier weitere Schüsse ab, die alle das Ziel verfehlten, und dann endlich konnte Kimberlain die Pistole nach oben von ihm fort zwingen. Der Kampf brach von neuem los. Kimberlain starrte in die wuterfüllten Augen des Verrückten und sah, daß sie irgendwie hellrot wurden. Es dauerte einen

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