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Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Titel: Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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schon einmal entlassen. Aber er schrieb Peter einen Brief, und ich zeigte ihn den Behörden. Sie kamen zu dem Schluss, dass er noch nicht entlassen werden durfte.»
    «Was für eine Art von Brief war das?»
    «Der Brief eines Geisteskranken. Er nannte Peter einen Teufel und sagte, der Tag der Abrechnung werde kommen.»
    «Haben Sie den Brief noch?»
    «Nein. Ich habe ihn vor zwei Jahren der Polizei gegeben.»
    «Keine Kopie?»
    «Tut mir leid. Halten Sie das für wichtig?»
    «Es könnte wichtig sein.»
    «Ich kann versuchen, eine für Sie zu bekommen.»
    «Ich nehme an, nach diesem einen kamen keine Briefe mehr.»
    «Nein, keine mehr. Und jetzt meinen sie, ist Stillman so weit, dass er entlassen werden kann. Das ist jedenfalls die offizielle Ansicht, und ich kann sie nicht aufhalten. Ich glaube aber, Stillman hat einfach seine Lektion gelernt. Er hat begriffen, dass Briefe und Drohungen nur seine Entlassung verhindern.»
    «Daher machen Sie sich noch immer Sorgen.»
    «Richtig.»
    «Aber Sie haben keine genaue Vorstellung davon, was Stillman plant.»
    «So ist es.»
    «Was soll ich also tun?»
    «Ich möchte, dass Sie ihn sorgfältig beobachten. Ich möchte, dass Sie herausbekommen, was er vorhat. Ich möchte, dass Sie ihn von Peter fernhalten.»
    «Mit anderen Worten, eine bessere Art von Beschattung.»
    «Ich nehme an, ja.»
    «Ich glaube, Sie sollten verstehen, dass ich Stillman nicht daran hindern kann, dieses Gebäude aufzusuchen. Alles, was ich tun kann, ist Sie warnen. Und ich kann es mir zur Aufgabe machen, mit ihm herzukommen.»
    «Ich verstehe. Das ist immerhin ein gewisser Schutz.»
    «Gut, wie oft soll ich mich bei Ihnen melden?»
    «Ich möchte, dass Sie mir jeden Tag berichten. Sagen wir, ein Telefonanruf am Abend, so um zehn oder elf Uhr.»
    «Kein Problem.»
    «Sonst noch etwas?»
    «Nur noch einige Fragen. Ich möchte zum Beispiel gern wissen, wie Sie erfahren haben, dass Stillman morgen Abend in der Grand Central ankommt.»
    «Ich habe es darauf angelegt, es herauszubekommen, Mr. Auster. Für mich steht zu viel auf dem Spiel, um so etwas dem Zufall zu überlassen. Und wenn Stillman nicht vom Augenblick seiner Ankunft an überwacht wird, könnte er leicht spurlos verschwinden. Ich möchte nicht, dass das geschieht.»
    «Mit welchem Zug kommt er?»
    «Mit dem um achtzehn Uhr einundvierzig aus Poughkeepsie.»
    «Ich nehme an, Sie haben ein Foto von Stillman.»
    «Ja, natürlich.»
    «Dann ist da noch Peter. Ich möchte wissen, warum Sie ihm das alles überhaupt gesagt haben. Wäre es nicht besser gewesen, es zu verschweigen?»
    «Das wollte ich auch. Aber Peter hörte zufällig am anderen Apparat mit, als ich die Nachricht von der Entlassung seines Vaters bekam. Ich konnte nichts dagegen tun. Peter kann sehr hartnäckig sein, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es das Beste ist, ihn nicht anzulügen.»
    «Eine letzte Frage. Wer hat Sie an mich verwiesen?»
    «Mrs. Saavedras Mann, Michael. Er war früher Polizist, und er hörte sich ein wenig um. Er stellte fest, dass Sie für so etwas der beste Mann in der Stadt sind.»
    «Sehr schmeichelhaft für mich.»
    «Nach allem, was ich bisher von Ihnen gesehen habe, Mr. Auster, bin ich sicher, dass wir den richtigen Mann gefunden haben.»
    Quinn nahm das als Stichwort, um aufzustehen. Es war eine Erleichterung, endlich die Beine ausstrecken zu können. Alles war gutgegangen, viel besser, als er erwartet hatte, aber er hatte nun Kopfweh, und sein Körper schmerzte vor Erschöpfung wie schon seit Jahren nicht mehr. Er war sicher, dass er sich verraten würde, wenn er noch lange bliebe.
    «Mein Honorar ist hundert Dollar pro Tag plus Spesen», sagte er. «Wenn Sie mir einen Vorschuss geben könnten, wäre das die Bestätigung dafür, dass ich für Sie arbeite – was uns eine privilegierte Beziehung zwischen Detektiv und Mandant sichern würde. Das heißt, alles, was zwischen uns vorgeht, wäre streng vertraulich.»
    Virginia Stillman lächelte wie über einen heimlichen Scherz, den nur sie kannte. Oder vielleicht reagierte sie nur auf die Doppeldeutigkeit seines letzten Satzes. Wie bei so vielen Dingen, die mit ihm in den folgenden Tagen und Wochen geschahen, wusste Quinn nichts mit Sicherheit zu sagen.
    «Wie viel hätten Sie gern?», fragte sie.
    «Das ist mir gleich. Ich überlasse es Ihnen.»
    «Fünfhundert?»
    «Ja, das wäre mehr als genug.»
    «Gut. Ich hole mein Scheckbuch.» Virginia Stillman stand auf und lächelte Quinn wieder zu. «Ich

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