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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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der Zerstörer war für eine kleine Besatzung konstruiert worden … aber für das weitere Überleben seiner selbst und seines Schiffes würde er ein paar Leute brauchen, die sich um die Maschinen kümmerten, dazu zwei oder drei weitere Leute, die mit den Geschützen umgehen und die allgemeine Wartung übernehmen konnten, einen Navigator und, zum Wohlergehen aller, einen Koch. Da ihm diese Leute fehlten, konzentrierte er sich darauf, eine größtmögliche Distanz zwischen sich und die verfolgenden Rudel zu legen, während er mit einem Auge ständig nach der versprochenen Flotte Ausschau hielt. Der Zerstörer war glücklicherweise ein wenig schneller als die Rudelschiffe
    … Qualvoll langsam hängte Swardheld sie ab. Er blickte zu Aleytys hinüber. „Ich denke, wir haben sie geschlagen. Was ist mit deinen Haestavaada passiert?”
    Aleytys starrte finster auf ihren hartnäckig leeren Schirm. „Frag mich nicht. Ich sage dir eines, mein Freund. Wenn wir zurückkommen, werde ich lange und laut brüllen. Wir hätten sie verdammt nötig gehabt. Ich weiß, daß sie im Angriff überhaupt nicht gut sind, aber sie haben mir ein Doppeldutzend Schiffe zugesagt, um die Rudel abzulenken … Was ist das?” Ein zerlaufener Schatten glitt langsam in den oberen rechten Quadranten ihres Schirms. „Wenn sie das sind … Was machst du?”
    Swardheld steuerte das Schiff von dem düsteren Phantom weg
    … und registrierte als Ergebnis hiervon, daß die verfolgenden Rudel wieder aufholten. „Bis wir Spaltergeschwindigkeit erreicht haben … ah! Das hab’ ich mir gedacht. Zwei Fünfer. Tikh’asfour. Die haben deine Ablenkungsflotte wahrscheinlich zum Teufel gejagt.
    Du wirst diesen Trick ausprobieren müssen, den wir uns zurechtgetüftelt haben, als wir die Taktiken der Tikh’asfour durchgegangen sind.”
    „Mhmm. Das war eine Sache aufs Geratewohl.” Sie faßte die bedrohlich größer werdenden Punkte ins Auge. „Keine Ahnung, ob ich so weit hinausgreifen kann … Ich brauche Zeit, bis ich den richtigen Ansatzpunkt entdeckt habe.”
    „Hör auf zu diskutieren und fang an … greif hinaus. Großes Risiko oder nicht, es ist verdammt unsere einzige Chance …” Er hörte auf zu reden und konzentrierte sich auf das Computer-Flüstern in seinem Ohr und die erhellten Sensorleisten vor sich, versuchte, noch ein wenig mehr Geschwindigkeit aus dem Unterlichtantrieb herauszulocken.
    Aleytys rutschte bis an die Rückenlehne des Sessels zurück, schloß die Augen und formte eine Geist-Sonde, die sie auf die Suche nach einem Rudelschiff hinausschickte, einem Schiff, in das sie eindringen konnte … immer weiter schickte sie sie hinaus … bis sie zu einem dünnen Etwas wurde … Aleytys bekam Angst … Dann registrierte sie eine nagende Empfindung, als etwas an den bis zur Unkenntlichkeit geschwächten Sensoren am Endpunkt der Sonde vorbeiwischte. Mehrere Unbestimmtheiten, die sich zu schnell bewegten, als daß sie hätte einen Halt finden können. Sie jagte ihnen nach, doch sie entglitten ihr immer wieder. Zu langsam, verdammt, zu langsam, hämmerte es in ihrem Verstand. Mit großem Widerstreben machte sie sich daran, ihrem Fluß mehr Kraft zu entziehen, besorgt, ihre Quelle zu erschöpfen, indem sie sich so leichtsinnig verausgabte … Immer mehr wurde sie sich der Grenzen jener Kraft bewußt, auf die sie zurückgreifen konnte.
    Wieder bemerkte sie ein Kribbeln, und sie stürzte hinterher, bekam einen kurzen Halt - und verlor ihn. Erneut folgte sie dem Schiff, festigte ihren Halt, dehnte ihr Bewußtsein aus und kämpfte gegen den zunehmenden Drang an, ihrem Ziel verzweifelt hinterherzustürmen …
    bei einem solchen Hinterherstürmen würde sie alles verlieren. Dann bebte das Schiff rings um sie her, und sie wußte - zumindest irgendwo am Rande ihrer Wahrnehmung, da ihre Aufmerksamkeit durch den Geistfühler so leidenschaftlich konzentriert war - , daß sie angegriffen wurden.
    Während sie sich abmühte, an dem festzuhalten, was sie erreicht hatte, und ihren Geistfühler in den Maschinenraum hineinkriechen zu lassen, taumelte der Zerstörer, flitzte davon, schlängelte sich weg …
    und senkte die Bugspitze nach unten … sonderte Hitzestrahlen und Vibros ab, duckte sich unter Schwärmen von Geschossen, von Nahauslösern’ zur Explosion gebracht, um den geplagten Bereich im Umkreis der Schiffe lautlose Schauer fliegender Scherben hinzuzufügen. Swardheld hockte aufmerksam vor dem Terminal, sein Absturz-Netz auf eine Seite gerollt, nur

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