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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Himmel empor, und der kühle, voll würzige Wind spielte mit ihren Haaren. „Besser, wir stellen uns auf ein schnelles Handeln ein. Die Tikh’asfour-Rudel werden sich bestimmt so nahe heranwagen, wie es nur geht. Sobald ich verkünde, daß wir hier festsitzen, werden sie über uns sein.” Sie musterte die drei Schiffe.
    „Welches?”
    Swardheld hob die Brauen. „Was weiß ich, was du nicht weißt?”
    Als sie ihn ansah, lachte er. „Schon gut. Nummer eins ist eine Spinkseri-Yacht. Schnell. Aber zu kompliziert. Braucht eine Menge Pflege, die sie im Besitz eines Haufens von Aasfressern möglicherweise nicht bekommen hat. Klasse, braucht aber zuviel Treibstoff, als daß sie mir gefallen könnte.” Er warf ihr einen Blick zu, bekam keine Reaktion. „Richtig. Nummer zwei. Der große Eschelle-Zerstörer. Weiß Gott, wie er den in die Finger bekommen hat. Verdammt unbequem. Schnell und treibstoffdurstig, mit einem recht gro
    ßen Laderaum. Wenn die ursprünglichen Waffen noch vorhanden sind, dann ist er eine verdammt gefährliche Maschine. Wenn ich raten dürfte, dann würde ich sagen, das ist Quales Schiff. Braucht fast keine Pflege, daher ist es wahrscheinlich in ziemlich gutem Zustand. Nummer drei ist ein Farsanisches Mannschaftsschiff. Sieht so aus, als wäre es einmal zu oft im Kriegseinsatz gewesen. Nun?”
    Sie gluckste. „Sieht so aus, als hättest du deine Wahl getroffen.”
    „Meine Wahl?”
    „Die Haestavaada haben mir ein Schiff versprochen. Ich sehe keinen Grund, weshalb du nicht auch eines haben solltest.” Sie deutete auf die Schiffe. „Vor allem, wenn wir drei zum Aussuchen haben. Wer soll dir dein Recht streitig machen?” Sie sah ihn an und belächelte den unterdrückten Eifer, den sie in ihm spürte. „Und vorausgesetzt natürlich, du kannst die verdammte Kiste fliegen.”
    „Könntest du es?” Er wirkte belustigt.
    „Ja, wieso?”
    „Und wo war ich, als du das gelernt hast?”
    „Gott weiß, wo.” Sie lächelte, schüttelte den Kopf. „Schon gut.
    Komm, bewegen wir uns.”
    Während Swardheld den Transporter, die Hyänen, Vaada, Va-laada und Drij im Auge behielt und an den Bäumen vorbei durch das letzte Unterholz führte, dann über Felsen und Asche zu dem mittleren Schiff, kletterte Aleytys bereits geschmeidig die Steigleiter aus Fußund Handgriffen zur Schleuse hinauf. Sie mußte alle drei Scheiben ausprobieren, bevor sie diejenige fand, mit der sich dieses Schott öffnen ließ. Die Tatsache, daß es wirklich aufging, war ein ausreichend guter Hinweis darauf, daß Nirgendwo weit genug aus dem Pfuhl herausgetreten war, so daß komplizierte elektronische Gerätschaften wieder wie vorgesehen funktionierten. Sie schaute hinunter, winkte Swardheld zu und schwang sich dann in die Schleuse. Solange ihre Füße den Boden im Innern der Schleuse noch nicht berührt hatten, war das Schiff dunkel und tot. Doch als sie jetzt hineinglitt, erwachte es ringsum zum Leben. In die Korridorwände eingelassene Lichtstreifen flackerten auf und erhellten ihren Weg zur Brücke. Die Luft wurde merklich frischer, als sie einem Punkt direkt über dem Schwerkraftzentrum nahe kam. Am Eingang zur Brücke blieb sie stehen und sah sich um, fühlte das Schiff um sich her atmen. Wie ein erwachendes Raubtier, dachte sie.
    Sie durchquerte den kleinen Raum forsch und setzte sich in einen an Quales Reichweite angepaßten Kommandosessel - was die Dinge ein wenig komplizierte, da ihre Arme um einiges kürzer waren als die seinen. Langsam rieb sie die Hände aneinander und inspizierte die Sensorpunkt-Reihen. „Gut, gut”, murmelte sie. „Ich hab’s.”
    Sie rutschte nach vorn zur Sitzkante, berührte ein paar Sensoren, ließ ihre Finger dann über das Computer-Terminal huschen und codierte immer sicherer, je länger sie damit beschäftigt war; sie öffnete den Laderaum, klappte den Kran aus, ließ die Schlaufen herunter und versorgte den Laderaum gleichzeitig mit genügend Energie, daß die Valaad-Wachen, nachdem sie das Lebenserhaltungs-System der Königin angeschlossen hatten, endlich ausruhen konnten. Sie zögerte einen Augenblick, runzelte die Stirn, setzte sich dann in den Sessel zurück, die Augen auf den großen Schirm gerichtet: Kleine, schwenkbare Eulenaugen übertrugen ihre Aufnahmen vom Boden außerhalb des Schiffes und dem Innern des Laderraumes. Sie beobachtete, wie Swardheld und Ksiyl die Sphäre verluden, sich dann abrupt gegen die fünf überlebenden Hyänen wandten, ihnen die Gewehre abnahmen und sie

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