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Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Titel: Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Scherm
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Situation ist. Und jetzt reiß dich zusammen!«
    Ruckartig setzte sich Seshmosis auf.
    »Was ist hier eigentlich los? Warum wollen die Götter und Überirdischen eigentlich einen Krieg gegeneinander führen? Und warum sollen dabei Tani und ich ausgerottet werden?«
    »Loki, den du ja schon kennengelernt hast, hat Baldur umgebracht, den Sohn des hiesigen Obergottes Odin.«
    »Ist er ein richtiger Sohn oder nur so ein Göttersohn wie Achilleus, Orpheus und Herakles bei den Achäern?«
    »Nein, ein richtiger Sohn, und noch dazu war er der Liebling aller. Üble Sache.«
    »Aber wie können wir diesen Krieg und die Vernichtung der Menschheit verhindern?«
    »Schön, dass du wir sagst«, bemerkte die Katze. »Nun, es wird nicht einfach. Es ist wie so oft in der Vergangenheit: Ich bin der kleinste der Götter, und du bist der schwächste der Helden, also sind wir im Kampf von Anfang an chancenlos. Das ist aber auch eine glänzende Ausgangsposition, die wir nutzen können, um zu siegen.«
    Seshmosis stutzte. Er glaubte GON falsch verstanden zu haben.
    »Wir siegen, weil wir der Kleinste und der Schwächste sind? Wir gewinnen, weil wir keine Chance haben?«
    »Genau! Du verstehst mich, weil du mein wahrer Prophet bist!«
    »Herr, bist du es wirklich? Oder täusche ich mich wieder wie bei diesem Eichhörnchen?«
    »Beruhige dich, ich bin es wirklich. Unser Vorteil ist es, dass sie uns unterschätzen. Wir müssen taktisch vorgehen, dann schaffen wir es vielleicht. Lass uns schauen, wo die Schwächen der anderen liegen.«
    »Welcher anderen?«
    »Die Schwächen der hiesigen Götter, der Asen. Sie waren ursprünglich die als Luftgeister verehrten Seelen der Verstorbenen. Mit der wachsenden Verehrung vor allem Odins, dem Anführer des Totenheeres, durch die Menschen wurden diese Asen zum zentralen Göttergeschlecht des Nordens. Da siehst du wieder einmal, mein Lieber, wie einfache Geister zu mächtigen Göttern aufsteigen können. Sie sind Emporkömmlinge, das müssen wir uns zunutze machen.«
    »Und was ist meine Aufgabe bei der Verhinderung des Weltuntergangs?«
    »Du rettest deinen Nachkommen Ratatöskr. Dazu musst du allerdings nach Asgard.«
     
    *
     
    Brokk und Sindri waren ganz in ihrem Element. Seit Stunden diskutierten, konstruierten und experimentierten sie. Währenddessen wartete Loki scheinbar gelangweilt in einem Seitenstollen des Höhlensystems auf das Verstreichen der Frist.
    Plötzlich ließ ein schrilles Schwirren die Leuchtmoose grell aufleuchten. Abertausende von Mücken schwärmten in die Wohnschmiede, und die Zwerge konnten die Hand vor Augen nicht mehr erkennen. Wütend warf Sindri den Blasebalg zu Boden. »Loki!«, stieß er wie einen Fluch aus.
    Hastig zog Brokk an einigen Hebeln in der Wand, und von der Decke baumelten unzählige mit Honig und Leim beschmierte Bänder. Innerhalb kürzester Zeit klebten die Mücken daran, und die Zwerge konnten wieder frei atmen und weiterarbeiten.
    »Seit der Geschichte mit Thors Hammer hasse ich Insekten. Deshalb habe ich vorgesorgt, dass Loki mit seinem Mücken-Trick kein zweites Mal Erfolg hat. Diesmal ist seine Sabotage fehlgeschlagen, wir haben keine Zeit verloren!«
    Ungerührt setzten die Brüder ihre Arbeit fort. Nach acht Stunden emsigen Schmiedens, eifrigen Wickelns, Ziehens, Schraubens und Polierens schwebte ein prächtiges Schwert in der Luft. Brokk und Sindri hatten sich wieder einmal selbst übertroffen.
    »Du kannst aus deinem Loch kriechen, Loki!«
    »Sieh, was wir geschaffen haben! Wir nennen dieses Schwert ›Grafvitnir, die Grabschlange‹, weil sein Biss tödlich ist«, verkündete Sindri stolz.
    »Und dein Kopf gehört nun uns!«, triumphierte Brokk.
    Zur Verstärkung seiner Worte tanzte das fliegende Schwert um den überraschten Trickstergott. All seine kleinen Sabotageversuche hatten nichts genutzt.
    »Dann wollen wir uns unseren Preis holen. Nimm Abschied von deinem Kopf, Loki!«
    »Haltet ein! So haben wir aber wirklich nicht gewettet!«
    »Du hast deinen Kopf eingesetzt, und wir haben gewonnen, also gehört er uns. Sindri, schlag ihn ab!«
    »Nein! Das dürft ihr nicht! Ihr habt meinen Kopf gewonnen, aber nicht meinen Hals! Ihr dürft meinen Hals nicht verletzen, der gehört nach wie vor mir.«
    »Dann machen wir eben einen hübschen sauberen Schnitt durch deinen großen Mund«, schlug Brokk vor.
    »Nein, nein! Das gilt nicht. Ihr dürft nicht einfach ein Stück Kiefer übriglassen. Das ist gegen die Regeln!«, widersprach Loki.
    »Du verdammter

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