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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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ausgleichende Gerechtigkeit sorgte jedoch dafür, daß diese Verluste kompensiert wurden. Das Gebäude erhielt nämlich dreizehn Stockwerke dazu, die von dem alten Potters-Steeple abbrachen und auf sein Dach fielen. Diese dreizehn Stockwerke wurden so, wie sie gefallen waren (und sie fallen eigentlich nie senkrecht), auf der alten Basis befestigt, und so wurden auch alle Stockwerke, die später dazugebaut wurden, krumm und schief.
    Aber wie kommt man in einen Club, der einhundertdreizehn oder einhundertneunzehn Stockwerke hoch liegt? Ganz einfach. Man benutzt die Holztreppen, die an der Außenwand des Gebäudes hinaufführen, und das ist ein gefährliches Unternehmen. Manchmal fehlen nämlich fünf oder neun Stockwerke in dieser Treppe, und dann muß man an der Wand hinaufklettern. Es gibt Stellen, an denen man Wegezoll entrichten oder sich den Durchgang erkämpfen muß.
    Da gibt es indianische Bergstämme, die ihren Whisky aus den Schädeln jener Menschen trinken, die glaubten, die Treppe sicher und ungefährdet benutzen zu können. Und das, müssen Sie wissen, im feinsten Viertel von Guimbarde-Town – und Guimbarde-Town ist die feinste City auf Yellow Dog. Yellow Dog selbst hat seine Planeten-Lizenz verloren und wird zumeist von Herumtreibern und dunklen Existenzen bewohnt.
    Sie sehen also, daß es wirklich nicht einfach ist, in diesen Club zu gelangen. Warum kommen die Besucher dann nicht von oben, werden Sie sicher fragen, mit einem Hubschrauber oder einem Flugwagen? Weil man diese Transportmittel dort nicht verwenden kann. Der Himmel über Guimbarde-Town – und über ganz Yellow Dog – wird von riesigen Megagastervögeln beherrscht, die alle Luftfahrzeuge, mit Ausnahme der größeren Raumschiffe, schnappen und mit einem einzigen Schluck hinunterwürgen.
    „Wie können wir da landen? Wie können wir da landen?” hatte Roadstrum immer wieder geschrien.
    „Überlassen Sie das nur Bramble”, hatte Captain Puckett ihm erklärt. „Dem wird schon etwas einfallen.”
    „Ja, überlassen Sie das nur mir”, hatte der Matrose Bramble gesagt. „Mir wird schon etwas einfallen. He, wir haben da ja noch diese neunzehn Kisten Mumuckey-Senf an Bord, die wir schon so lange herumschleppen. Wie oft hatten wir wegen dieser verdammten Kisten keinen Platz für Lebensmittel und Wasser und mußten zu dritt übereinander schlafen. Einige von euch haben immer wieder verlangt, wir sollten das Zeug endlich über Bord werfen, damit wir mehr Platz hätten. ‚Laßt den Mostrich nur an Bord’, habe ich da jedesmal gesagt. ‚Wir werden ihn schon noch einmal brauchen können.’ Und jetzt können wir ihn brauchen. Wir werden mit dem Senf die Megagastervögel foppen, und dann können wir ungefährdet auf diesem Planeten landen.”
    Eine Gruppe von Freiwilligen verließ das Schiff und beschmierte die Außenhülle der Hornisse mit einer Schicht Senf von einem halben Meter Dicke. Kurz darauf erreichten sie die gefährliche Atmosphäre von Yellow Dog.
    Und was geschah dort? Was geschieht mit jedem kleineren Raumfahrzeug, das sich in diese gefährliche Atmosphäre begibt? Sie wurden alle von einem Megagastervogel verschluckt.
    Und wie ging es weiter? In einer Version heißt es, daß sie wie eine heiße Flamme durch den Vogel hindurchschossen und hinten wieder hinausflutschten. Eine andere behauptet dagegen, daß der Megagaster sie neunmal in seinem Kröpf hin und her schüttelte und dann angewidert ausspuckte. Die Hornisse durchschlug die oberen zwölf Stockwerke des Gebäudes und blieb im Club liegen. Sie stiegen aus und blickten sich um.
    Es war ziemlich dunkel dort. Je exklusiver ein Club, desto sparsamer ist seine Beleuchtung. In diesem gab es überhaupt keine Beleuchtung; das einzige Licht stammte aus den phosphoreszierenden Augen einiger der dort versammelten Kreaturen. Aber das reichte völlig aus.
    „Dies ist der ‚Unmögliche Club’,” sagte der Präsident-Emeritus mit gedämpfter Stimme, „und Sie haben sich auf unmögliche Weise Zutritt verschafft. Viele haben schon versucht, in diesen Club einzubrechen. Sie haben es im wahrsten Sinn des Wortes getan. Ob Sie aber auch die hohen Anforderungen der Mitgliedschaft erfüllen, ist eine andere Sache. Aber das steht im Augenblick nicht zur Debatte. Wir betrachten alle, die hier hereinkommen, für kurze Zeit zumindest, als Mitglieder. Wir werden bald herausfinden, ob Sie unseren Anforderungen genügen oder nicht. Es gibt keine ehemaligen Mitglieder dieses Clubs – keine lebenden,

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