Die Odyssee des Captain Roadstrum
Kurzgeschichtensammlung Ninehundred Grandmothers (Neunhundert Großmütter) gilt. Weiterhin schrieb Lafferty bislang sechs Romane, die der Science-fiction oder der Fantasy zuzuordnen sind, und weitere drei historische Romane.
Der römisch-katholische und nach eigenen Aussagen konservative Lafferty stieg keineswegs dort ein, wo man einen fünfundvierzigjährigen römisch-katholischen und konservativen „Nachwuchsautor” vermutet hätte, sondern quirlte von Anfang an den Science-fiction-Teig so durch, daß die Blasen mit Lachgas nach oben stiegen. Er pflegte seine eigene Prosa, die häufig Science-fiction- und Fantasy-Elemente miteinander verschmilzt und vor allem den ausgeprägten Hang des Autors zum eher englisch anmutenden skurrilen Humor erkennen läßt. Und obwohl Lafferty nicht eigentlich als Teil des ohnehin schwachbrüstigen amerikanischen Ablegers der englischen New-Wave-Szene der sechziger Jahre gelten kann, merkt man seinen Texten gelegentlich doch an, daß sie von der New Wave inspiriert wurden – einer Richtung, die ansonsten von Vertretern seiner Generation, und gerade von Konservativen, eher heftig befehdet wurde.
1972 gewann Lafferty mit der Story Eurema’s Dam den Hugo-Award. Seine Stärken liegen vor allem in der Kurzgeschichte, die seinen Neigungen zu bizarren, witzigen Konstruktionen mit pointierter Aussage besonders entgegenkommt. Aber ein Episodenroman wie das vorliegende Buch Die Odyssee des Captain Roadstrum (Space Chantey) liegt ihm natürlich in gleichem Maße. Wohl nie zuvor wurde die Odyssee derart turbulent durcheinandergeschüttelt, neuinterpretiert und in einen Lachsack gesteckt. Das muß ihm auch selbst gehörig Spaß gemacht haben, denn er hält dieses Buch nach Archipelago für seinen besten Roman.
Daß ihm die eigenen Kurzgeschichten so gut gefallen wie den Lesern, gab er übrigens in einem Interview preis. Gefragt nach seinen besten Kurzgeschichten, begann er damit, einige aufzuzählen, und meinte schließlich: „Ich mag sie alle.”
Hans Joachim Alpers
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