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Die Oger - [Roman]

Die Oger - [Roman]

Titel: Die Oger - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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so kampferfahren wie die anderen Gefährten von Rator, aber während ihrer gemeinsamen Reise hatte er sich die eine oder andere Taktik abschauen können. Nun wurde es Zeit, sie zu testen. Mogda stellte sich seitlich zu seinen Gegnern und beobachtete ihre Bewegungen aus den Augenwinkeln. Dann hob er das Runenschwert hoch über den Kopf. Mit einem Ausfallschritt führte er einen Angriff auf den Ork rechts von sich aus. Während der eine Gegner zurückwich, näherte sich der andere, um Mogda seine Axt in die Seite zu treiben.
    Doch anstatt den Schlag ganz durchzuziehen, drehte Mogda die Klinge und führte sie unter seiner Achsel hindurch nach links. Der Ork rannte ungebremst in die Spitze des Schwertes und bohrte sich den Stahl direkt ins Herz. Mogda trat ihm in den Bauch, um ihn von der Waffe zu lösen und führte sein Schwert halbkreisförmig zurück.
    Der andere Ork, der den Tod seines Kameraden mit einem wütenden Angriff rächen wollte, sprang mit dem Hals in die Klinge ... und wurde fein säuberlich geköpft. Der Körper stand noch einen Moment mit steifen Beinen da, als ob er den Tod noch nicht fassen konnte, dann kippte er schließlich vornüber.
    Rator drängte Ursadan immer weiter zurück. Der körperlich unterlegene Ork hatte den mächtigen Schlägen des Ogers einfach nichts entgegenzusetzen. Der Hass auf den Hauptmann ließ Rator jedoch einen Augenblick unaufmerksam werden. Der letzte Ork hatte sich ihm von hinten genähert und setzte zum Schlag an. Die Axt fuhr ihm tief in die Schulter. Rator schrie auf, ließ Ursadan aber dennoch nicht aus den Augen. Er griff hinter sich nach der Waffe und bekam den Arm des Angreifers zu fassen. Er riss die Axt aus der Wunde und schleuderte sie samt Ork auf den Hauptmann.
    Ursadan riss das Schwert im Reflex hoch, um sich zu schützen. Die Klinge bohrte sich in den Körper seines Untergebenen. Hauptmann Ursadan trat nach dem sterbenden Ork, als ob er ihn zusätzlich für seine Achtlosigkeit bestrafen wollte. »Was ist?«, schrie er Rator an. »Glaubst du, dass mit meinem Tod für euch alles ausgestanden ist? Eure Knechtschaft wird ewig dauern. Ihr seid einfach zu dumm, um über euch selbst zu bestimmen. Mein Tod wird daran nichts ändern.«
    Rator rannte dem Hauptmann entgegen. Mit aller Kraft holte er aus und schlug zu. Ursadan hob die Waffe zur Abwehr. Rators Hieb fiel derart schwungvoll aus, dass Ursadans Klinge zersplitterte und Rator die eigene Waffe aus der Hand flog; rund dreißig Schritt weit entfernt grub sie sich in den Sand. Sofort zog Rator einen Dolch, den er Ursadan in den Magen rammte.
    Der Hauptmann zeigte zunächst keinerlei Reaktion. Er stand nur da und starrte Rator in die Augen. Dann blickte er an sich herab und erkannte die Klinge. Tabals Fluch. Langsam begannen die Adern an seinem Hals, sich schwarz zu färben. Nach und nach verwandelte sich Hauptmann Ursadan in Stein, den Blick noch immer auf das Artefakt gerichtet. Rator wartete noch einen Augenblick, um sicher zu sein, dass die Verwandlung vollendet war. Dann griff er unter das Kinn des versteinerten Orks und brach ihm mit einem Ruck den Kopf ab. Wie eine Trophäe hielt er ihn vor sich.
    »Doch verändert«, sagte Rator triumphierend, »Murmelan stinkt nicht mehr.« Dann nahm er den Kopf und schleuderte ihn mit aller Kraft von sich.
    Jetzt sah er das erste Mal zu Mogda hinüber, um sich zu vergewissern, dass dieser sich seiner Gegner ebenfalls entledigt hatte. Beruhigt stellte er fest, dass kein Ork mehr stand.
    Mogda ging zu den gefesselten Ogern hinüber und befreite sie. Sie waren bei Bewusstsein, doch ihre Verletzungen waren so schwer, dass sie nur mit einiger Hilfe auf die Beine kamen. Mogda gab ihnen etwas zu trinken und säuberte so gut er konnte ihre Wunden. Cindiel hätte ihnen bestimmt besser helfen können, aber so musste es auch gehen. Die beiden waren robust und hatten einen starken Willen: die einzigen Heilmittel, auf die alle Oger zurückgreifen konnten. Mehr bedurfte es meistens auch nicht.
    Rator stand hinter ihnen und beobachtete Mogda ungeduldig. »Wie Plan weiter?«, fragte er.
    Mogda warf einen blutverschmierten Lappen in den Sand.
    »Jetzt bringen wir sie zurück und melden, dass die anderen von einem Octocephallodon gefressen wurden.«
    Rator kratzte sich am Hinterkopf.
    »Octo ... Octopal ... ist doch Fisch.«
    »Das weißt du doch nur, weil ich es dir erzählt habe. Gegenüber den Orks werde ich einfach einige Details weglassen.«
    Rator wiegte zweifelnd den Kopf hin und

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