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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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so siegessicher. Alle anderen Hunde des Dorfes hatten das Weite gesucht, als das neue Rudel gekommen war. Nur Barrasch war geblieben.
    Luc hatte den großen Bärenbeißer nie leiden mögen. Aber jetzt waren sie beide die Letzten, die das Dorf Lanzac verteidigten. Das vereinte! Barrasch war ein übellauniges Tier. Einmal hatte er ihm die Hosen zerrissen und ihm ordentlich in die Waden gezwackt. Damals hatte er Luc dabei erwischt, wie er versucht hatte, zum Fenster der Honigkammer hinaufzuklettern.
    Wie auf ein lautloses Zeichen stießen drei der hageren Hunde gleichzeitig vor, um Barrasch den Rest zu geben. Der Bärenbeißer wich bis in die hinterste Ecke zwischen Kohlenschuppen und Mauer zurück. Mit einem wütenden Knurren schnappte er nach den Eindringlingen. Luc riss eine weitere Ziegelpfanne los und schleuderte sie in den Hof hinab. »Macht euch davon, ihr Mistviecher! Soll der Blitz euch treffen!«
    Lucs Wurfgeschoss verfehlte sein Ziel. Die hageren Hunde
würdigten ihn keines Blickes. Mit leisem Knurren umkreisten sie Barrasch. Immer mindestens zwei griffen zugleich an, und egal, wie tapfer er sich wehrte, wie geschickt und verbissen er kämpfte, jede der Attacken brachte ihm eine weitere Wunde ein. Das Ende war abzusehen. Aber er gab nicht auf. Sein prächtiges gelbbraunes Fell war mit großen Blutflecken gesprenkelt. Jedes Mal, wenn die hageren Hunde ihn erneut ansprangen, war er ein klein wenig langsamer bei seinen Versuchen, ihnen an die Kehle zu gehen.
    Luc musste näher an diese verdammten Mordbeißer heran, wenn er Barrasch beistehen wollte. Behände stieg er durch das Dachfenster und glitt die knirschenden Schindeln hinab bis zur Hofmauer. Die fremden Hunde hatten ein hässliches, graubraunes Fell, das unter dem Bauch fast weiß war. Obwohl sie allesamt kleiner waren als Barrasch, schienen sie nicht minder gefährlich. Rippen malten sich durch ihr struppiges Fell ab. Man sah ihnen an, dass sie für ihr Fressen kämpfen mussten.
    Einer der hageren Köter blickte zu Luc auf. Der Junge erkannte ihn sofort wieder. Er hatte heimtückische, hellgraue Augen. Er war der Anführer des fremden Rudels. Der, den er eben erst mit dem Ziegel getroffen hatte. »Dich mach ich fertig, Grauauge«, murmelte Luc entschlossen und rief dann: »Halt durch, Barrasch! Ich helfe dir! Halt durch!«
    Luc tastete nach dem Klappmesser tief in seiner Hosentasche. Es war feige, hier oben auf der Mauer zu hocken, während der Bärenbeißer um sein Leben kämpfte. Aber der Junge ahnte, er würde noch schneller als der große Hund sterben, wenn er sich in den Hof hinabwagte. Er wusste genau, wer da ins Dorf gekommen war. Doch wer seinen Verstand beieinander hatte, der nannte das Übel nie bei seinem wahren Namen. Das machte es immer noch schlimmer. Seine Mutter
hatte ihn das gelehrt, und selbst in der Stunde ihres Todes hatte sie daran festgehalten. Der Name des Übels, das sie dahingerafft hatte, war weder ihr und noch einem anderen im Hause über die Lippen gekommen.
    Der Hund mit den grauen Augen hockte sich hin und beobachtete Luc. Es schien dem Jungen geradezu so, als wolle ihm das Vieh sagen: Komm nur herunter! Auf eine halbe Portion wie dich haben wir gewartet.
    Luc war elf Jahre alt. Zu Beginn des Sommers erst hatte er sein Namensfest gefeiert. Er schluckte. Fast wären ihm Tränen in die Augen gestiegen. Es tat weh, daran zu denken, was für ein wunderbarer Tag das gewesen war. Zum ersten Mal hatte Vater ihm erlaubt, mit einer der schweren Radschlosspistolen zu schießen. Die Waffe hatte Luc mit ihrem Rückschlag fast den Arm ausgerenkt, und er war jämmerlich auf dem Hosenboden gelandet, aber zugleich war er voller Stolz gewesen. Solange er zurückdenken konnte, hatte er davon geträumt, einmal eine von Vaters Pistolen abzufeuern. Er wusste alles über die Waffen. Wie man sie auseinandernahm, um sie zu reinigen und das Metall zu fetten. Wie man sie lud und wie man die Kugel im Lauf verkeilte, sodass sie nicht mehr herausrollen konnte. Das war wichtig, wenn man die geladenen Waffen in einen Sattelholster steckte! Vater hatte ihm einen Schlüssel geschenkt, mit dem er das Schloss seiner Pistolen spannen konnte. Im nächsten Jahr hätte er ein Pulverhorn bekommen und im Jahr darauf eine der Pistolen. Hätte er nur jetzt eine der schweren Sattelpistolen dabei! »Du würdest ganz schön blöde glotzen, wenn ich dir ein großes Loch zwischen deine grauen Augen schießen würde, blöder Kläffer«, murmelte er grimmig. »Du hast keine

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