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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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traten auf die vier Gefährten zu.
    »Ergreift sie!«, befahl Loreto und erklärte mit lauter Stimme: »Hochverrat wird ihnen zur Last gelegt, und wir wissen alle, welche Strafe darauf steht!«
    »Nein, Loreto!«, widersprach Alannah entschieden. »Auf mich mag der Vorwurf des Verrats zutreffen, aber nicht auf meine Begleiter. Dieser Mensch und die beiden Orks sind tapfere Kämpfer, die sich dem Bösen entgegenstellten und …«
    »… und sich anschließend am Elfenschatz bereichern wollten«, fuhr Loreto ihr ins Wort. »Ich weiß, was ich gesehen habe, Alannah. Versuche erst gar nicht, mich umzustimmen. Der Befreier von Tirgas Lan kennt keine Gnade mit dem Feind!«
    »So ist es«, stimmte Orthmar von Bruchstein gehässig zu. »Nun ereilt dich deine gerechte Strafe, Corwyn! Du hast die längste Zeit rechtschaffener Leute Besitz geraubt und ihre Töchter verführt!«
    Entschlossen rückten die Elfen gegen die Gefährten vor. Alannah, die nur zu gut wusste, dass die Krieger ihres Volkes die Kunst des Schwertkampfs vortrefflich beherrschten, wich furchtsam zurück und zog Corwyn am Arm mit sich. Rammar und Balbok jedoch blieben stehen, stellten sich sogar schützend vor die Elfin und den Menschen.
    »Was ist?«, tönte Loreto spöttisch. »Habt ihr einfältigen Unholde es so eilig mit dem Sterben?«
    »Durchaus nicht, Spitzohr«, entgegnete Balbok trotzig. »Aber die Priesterin hat uns gerettet und der Kopfgeldjäger an unserer Seite gekämpft. Wenn du sie haben willst, müssen deine Stiefellecker erst mal an uns vorbei. Richtig, Rammar?«
    »Verdammt richtig, Balbok«, stimmte Rammar zu – und konnte selbst nicht glauben, dass er dies sagte. Was trieb ihn dazu, sich ausgerechnet für eine Elfin und einen Menschen einzusetzen, wo er doch stets klug genug gewesen war, sich zu verziehen, wenn es gefährlich wurde?
    »Meinetwegen«, erwiderte Loreto gelangweilt und rief seinen Kriegern zu: »Massakriert die beiden Narren, wenn sie es unbedingt so wollen, und nehmt dann die Priesterin und den Menschen gefangen!«
    »Nein!«, rief Alannah beschwörend. »Glaube mir, Loreto, diese beiden sind keine gewöhnlichen Orks. Es ist ihnen gelungen, Farawyns Pforte zu öffnen!«
    »Natürlich«, erwiderte Loreto. »Mit deiner Hilfe!«
    »Wie hätte ich ihnen denn dabei helfen sollen? Solchen Zauber vermag die Priesterin von Shakara nicht zu wirken. Und die Orks waren es auch, die das Große Tor von Tirgas Lan geöffnet haben – denn das Schicksal hat sie zu Höherem erwählt!«
    »Zu Höherem erwählt? Zwei Orks?« Loreto lachte mitleidig. »Ich fürchte, teure Alannah, die Zeit, die du in der Gesellschaft dieser Unholde verbracht hast, hat deinen Verstand getrübt. Aber ich bin kein Unelf, wie du weißt. Der Befreier von Tirgas Lan gewährt dir die Möglichkeit, dein Handeln zu bereuen. Ich verspreche dir, dich zurück nach Tirgas Dun zu bringen und dafür zu sorgen, dass dir vor dem Hohen Rat ein fairer Prozess gemacht wird. Vorausgesetzt, du sagst dich hier und jetzt von deinen unwürdigen Begleitern los.«
    Alannah schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    »Sei keine Närrin, Alannah, ich beschwöre dich …«
    Die Gesichtszüge der Elfin wurden auf einmal hart. »Eine Närrin?«, sagte sie leise. »Ja, eine Närrin war ich, als ich dich liebte und glaubte, dass du meiner Liebe wert wärst, Loreto. Aber ich habe mich in dir getäuscht. Nicht vornehme Herkunft, sondern allein unsere Taten sind es, die uns zu höheren Geschöpfen machen. In deinen Augen mögen diese Orks und dieser Mensch nichts wert sein – ich hingegen betrachte sie als meine Freunde.«
    »Diese Barbaren?«, rief Loreto entnervt. »Diese Schmach kannst du mir unmöglich antun wollen …«
    »Mehr noch, Loreto«, widersprach Alannah und schmiegte sich eng an Corwyn, der seinen Arm schützend um sie legte. »Ich liebe diesen Sterblichen.«
    »Du … liebst ihn?«
    »Mehr als ich dich je geliebt habe«, versicherte Alannah. »Denn Corwyn hat mir ein neues Leben gezeigt und mir beigebracht, was Liebe und Loyalität wirklich bedeuten – im Gegensatz zu einem gewissen Elfenfürsten, der sich mit großen Worten, aber feige nach den Fernen Gestaden verabschieden wollte.«
    Rammar schnaubte laut durch die Nüstern, und Balbok konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, so sehr amüsierte es die Orks, wie Alannah den hochnäsigen Elfenführer abfertigte. Für Rammar bestätigte sich damit endgültig, was er schon von Anfang an vermutet hatte –

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