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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Danach zu suchen lohnte sich nicht in Anbetracht all der anderen schönen Stücke, die nur darauf warteten, von ihm eingesteckt zu werden.
    Um Corwyn und Alannah kümmerten sich die Orks nicht mehr. Nach Rammars Ansicht hatten sie den beiden genug geholfen; sollten sie sehen, wo sie blieben.
    Lodernde Gier in den Augen und geblendet vom Glanz des Goldes und der Edelsteine, merkten die Orks nicht, wie sich eine schaurige Gestalt aus dem Krater erhob – bis auf einmal eine Stimme donnerte, so finster und unheimlich, als käme sie direkt aus Kuruls rauer Kehle:
    »Ihr einfältigen Narren! Am Elfengold vergreift ihr euch?«
    Rammar ließ vor Schreck die goldene Kugel fallen, die einfach nicht in seine Rocktasche hatte passen wollen, und auch Balbok fuhr herum. Vor ihnen stand – Margok. Oder besser das, was das Drachenfeuer von ihm übrig gelassen hatte.
    Der Zauberer hatte keine Füße mehr, auf denen er stehen konnte, und so schwebte er zwei knum'hai über dem Boden. Und er war grässlich anzusehen: Sein knöcherner Körper war schwarz verbrannt, sein Schädelgesicht eine verkohlte Fratze, doch noch immer leuchtete in den Augenhöhlen ein verderbliches Feuer. Die Beine des Zauberers endeten in Stümpfen, doch Hände hatte er noch – geschwärzte Knochenfinger, die sich auf bizarre Weise bewegten. Margoks böser Geist hielt ihn am Leben, allen Gesetzen der Natur zum Trotz.
    »Ehrlich, Zauberer«, knurrte Rammar mit einer Kaltschnäuzigkeit, die ihn selbst überraschte. »Du hast schon besser ausgesehen.«
    »Langweile mich nicht mit Nebensächlichkeiten, Ork«, antwortete ihm Margok höhnisch. »Oder glaubst du, es interessiert mich, was ein fetter Unhold von meinem Aussehen hält? Ich, Margok, habe die Macht, euch zu vernichten!«
    Damit hob er eine seiner Knochenhände, und erneut zuckte ein dunkler Blitz daraus hervor.
    Er hätte Rammar getroffen, hätte sich Balbok nicht dazwischengeworfen. Der hagere Ork hatte wieder nach Graishaks Axt gegriffen, und er brachte deren großes Blatt wie einen Schild zwischen seinen Bruder und die tödlichen Entladungen.
    Knisternd schlug der Blitz auf das Schneideblatt der Orkwaffe. Der Griff in Balboks Händen stand plötzlich in Flammen, sodass er ihn loslassen musste, und die Axt landete klirrend in den Münzen.
    Die Orks standen der Macht des Zauberers schutzlos gegenüber. Sie erstarrten, standen wie Statuen da und wagten nicht, sich zu bewegen, aus Furcht, von den dunklen Blitzen vernichtet zu werden.
    »Nun«, tönte Margok genüsslich, »da seid ihr also. Habt all die Mühen nur aus einen einzigen Grund auf euch genommen – um hier und jetzt zu sterben. Aber tröstet euch, denn einer von euch wird zumindest körperlich weiterexistieren.«
    »Warum nur einer?«, fragte Rammar, bemüht, das ängstliche Zittern seiner Stimme zu unterdrücken.
    »Weil ich nur einen von euch brauche, Dummkopf, um meinen Geist auf seinen Körper zu übertragen. Und wenn ich mir euch beide so anschaue, weiß ich auch, wen von euch ich wähle.«
    »M-mich?«, fragte Rammar hoffnungsvoll.
    »Natürlich deinen Bruder!«, donnerte die entmutigende Antwort. »Er ist groß und stark und …«
    »Und ebenso dämlich«, entgegnete Rammar verdrießlich.
    »Verstand braucht er nicht zu haben, denn mein Geist wird seinen Körper übernehmen. Margok wird zurückkehren – in der Gestalt Balboks des Orks.«
    »Und wenn ich nicht will?«, fragte Balbok hilflos.
    »Törichter Unhold! Du hast keine Wahl.«
    Und mit diesen Worten hob der Zauberer beide Skeletthände. Aus den gespreizten Fingern würden die Blitze zucken, die Rammar töten und Margoks Geist auf Balbok übertragen würden …
    Gepackt von Furcht und Entsetzen gewahrten die Orks nicht den riesigen Schatten, der sich durch den Schacht vom Thronsaal in die Schatzkammer senkt. Lautlos schwebte er auf Margok hinab und breitete seine Schwingen aus.
    In dem Moment, als es in Margoks Augenhöhlen glühend aufloderte und er die verderblichen Blitze schleudern wollte, stürzte ein riesiger Rachen auf den Zauberer zu, stülpte sich über ihn – und verschlang ihn!
    Es war der Dragnadh, der gekommen war, um das Böse von Tirgas Lan endgültig zu vernichten.
    Unter wüstem Gebrüll warf der untote Drache sein Haupt zurück, und im halb offenen Maul des Dragnadh konnten die beiden Orks den Zauberer sehen, der sich verzweifelt zu wehren versuchte, schwarze Blitze schleuderte und dabei Worte in einer fremden Sprache schrie – Zaubersprüche, die den

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