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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Balbok, indem er auf die Back sprang, Rammar, indem er sich zu Boden fallen ließ, sodass ihn die Klingen knapp verfehlten.
    »Rammar?«, stieß Balbok atemlos hervor.
    »Was?«, rief dieser.
    »Lass uns nicht mehr darüber streiten, einverstanden?«
    »Einverstanden«, erwiderte Rammar – dann musste er sich zur Seite rollen, weil die Schwertspitzen auf ihn niederstießen.
    Beide Klingen drangen durch die Planken, und eine davon rammte der Berserker so tief ins Holz, dass er sie nicht wieder herausbekam. Seine diesbezüglichen Bemühungen kosteten ihn die linke Hand – denn Balbok sprang herbei und schlug beherzt mit der Axt zu.
    Der Berserker heulte auf, allerdings mehr vor Zorn als vor Schmerz. Sowohl der abgetrennten Hand als auch dem Schwert maß er keine Bedeutung mehr bei, sondern begnügte sich mit dem, was er noch hatte. Das verbliebene Schwert schwingend, trieb er Rammar vor sich her, der rücklings über den Boden kriechend in Richtung Bug zu entkommen suchte. Damit jedoch stellte er sich selbst eine Falle, denn zwischen den spitz zulaufenden Wänden der Back gab es schon bald kein Entkommen mehr. Im Bug des Schiffes eingezwängt, blickte Rammar dem sicheren Ende entgegen, das in Form eines weißhäutiges Ungeheuers, das vor Kraft und Zorn zu bersten schien, auf ihn zustapfte.
    »Komm schon, Bastard!«, bellte Rammar ihm entgegen. »Tu, was du nicht lassen kannst. Aber wenn du denkst, ein Ork würde um Gnade winseln, hast du dich geschnitten!«
    Der Berserker lachte nur grollend und holte mit dem Schwert aus. Sein Hieb würde Rammar geradewegs in zwei Hälften teilen.
    »A-also gut«, rief Rammar plötzlich und warf sich auf die Knie. »Du hast gewonnen! Verschone mein nichtswürdiges Leben, mächtiger Krieger. Ich möchte nicht enden wie …«
    Der Rest von Rammars Worten ging im zornigen Gebrüll des Berserkers unter, denn Balbok hatte ihn von hinten angesprungen und versuchte ihm mit dem Schaft der Axt die Luft abzudrücken. Aus dem Gleichgewicht gebracht, taumelte der Hüne zurück, dabei wild um sich schlagend – den Ork in seinem Rücken konnte er jedoch nicht treffen.
    Rammar sprang auf und feuerte seinen Bruder an. »Gut so, Balbok! Mach den Mistkerl fertig!«
    Unter wüstem Gebrüll wankte der Berserker über das Deck des Eisseglers, stieß gegen die Reling und gegen mit Waffen gefällte Kisten, die unter seinem Gewicht zerbarsten. Sich noch immer an ihn klammernd, drückte ihm Balbok die Kehle zu, was sich jedoch bei der kräftigen Nacken- und Halsmuskulatur des Berserkers als schwierig erwies.
    Schließlich kam dem Berserker die Idee, sich mit dem Rücken einfach auf die Planken fallen zu lassen und den lästigen Gegner unter sich zu zermalmen.
    »Balbok, Vorsicht!«, schrie Rammar noch.
    Zu spät.
    Der Berserker ließ sich rücklings auf das Achterdeck fallen und begrub Balbok unter sich. Der gab noch einen quiekenden Laut von sich, dann war von ihm nichts mehr zu hören oder zu sehen.
    Es war weniger der Gedanke, dass Balbok etwas zugestoßen sein könnte, als vielmehr die Aussicht, diese gefahrvolle Reise allein fortsetzen zu müssen, die Rammar in Rage versetzte. Mit einem Ausdruck im Gesicht, der sich von dem des Berserkers nur noch unwesentlich unterschied, und einen wilden Schrei ausstoßend, der ihn beinahe selbst erschaudern ließ, stürmte er über das Oberdeck, den saparak in der erhobenen Hand. Einige Schritte nahm er Anlauf, dann schleuderte er die Waffe. Wie ein Pfeil schwirrte der Speer nach achtern – und traf den Berserker, gerade als dieser sich wieder aufrichten wollte.
    Die Waffe drang in seinen Hals und ertränkte sein Geschrei in einem Blutschwall. Von bloßer Wut am Leben gehalten, gelang es dem Rasenden noch, sich aufzuraffen und einige wankende Schritte in Rammars Richtung zu tun, ehe er zusammenbrach. Vornüber kippte er in eine Kiste, die unter seinem Gewicht zerbrach – und die Speere, die darin gestapelt waren, durchbohrten seine Brust und gaben ihm den Rest.
    Rammar hatte keinen Blick für den getöteten Gegner – seine Sorge galt seinem Bruder, der reglos auf den Planken lag. »Balbok!« Wie ein Ball sprang der beleibte Ork über das Deck und beugte sich über ihn. »Was ist mit dir, Balbok? Bist du in Ordnung?«
    Balbok rührte sich nicht. Mit geschlossenen Augen und heraushängender Zunge lag er da und sah alles andere als lebendig aus.
    »Balbok! Komm schon, Bruder, tu mir das nicht an! Du darfst mich nicht verlassen, hörst du? Was soll ich denn

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