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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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drein.
    »Rammar! Ich brauche dich …!«
    Die Axt mit beiden Händen führend, wehrte Balbok die Angriffe ab. Für eine Weile konnte er seine Stellung behaupten, dann aber drängten noch mehr Krieger nach, und obwohl es Balbok gelang, einen weiteren Barbaren in Kuruls dunklen Pfuhl zu stürzen, wurden es allmählich zu viele. Von ihren Zweihändern getrieben, musste sich der Ork noch weiter zurückziehen. Schon stieß er gegen die Back des Eisseglers und konnte nicht mehr weiter. Er stand mit dem Rücken zur Wand. Ein erbittertes Hauen und Stechen begann, dem Balbok nur deshalb nicht gleich zum Opfer fiel, weil er seine Axt im weiten Halbkreis schwang und seine Gegner damit auf Distanz hielt.
    Noch mehr Blut spritzte und besudelte die Planken, ein Schwert flog davon, dessen Griff die Hände des Besitzers noch umklammerten. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis es einem der Menschen gelingen würde, Balboks Verteidigung zu durchbrechen und seine Schwertklinge ins Ziel zu lenken …
    »Rammar!«
    In Balboks Schrei schwang erstmals Verzweiflung mit; Menschen, die derart zäh und wild kämpften, war er noch nie begegnet. Waffengeklirr hallte über das Deck – und wurde zu Balboks unsagbarer Erleichterung von einem wilden orkischen Fluch übertönt.
    »Bei Morkars wilden Flammenzungen!«, wetterte es. »Bei allen geschrumpften Köpfen in Kuruls dunkler Höhle! Musst du denn immer Ärger machen? Kannst du nicht einfach mal das Maul und die Krallen still halten?«
    Mit wutverzerrtem Gesicht tauchte Rammar aus seinem Fass auf, im Rücken der blutrünstigen Meute. Als die Barbaren begriffen, dass sich noch ein weiterer Ork an Bord ihres Schiffes befand, verfielen sie in zorniges Gebrüll. Einige der Krieger wandten ihre Aufmerksamkeit Rammar zu, wieder andere gingen daran, die übrigen Kisten aufzubrechen, um zu sehen, ob sich darin noch mehr blinde Passagiere versteckt hielten. Rammar nutzte die Verwirrung, um unter wüsten Verwünschungen aus dem Fass zu klettern. Dabei stieß er mit dem saparak zu und streckte seinen ersten Gegner nieder.
    Gurgelnd brach der Barbar zusammen, die mit Widerhaken versehene Spitze in der Brust. Schon war Rammar über ihm und riss seinen Speer aus dem blutigen Leib – gerade rechtzeitig, um damit dem Angriff des nächsten Kriegers zu begegnen. Über ihre gekreuzten Waffen starrten die beiden Kontrahenten sich an, bis Rammar den Mund aufriss und kurzerhand zubiss.
    Der Barbar heulte entsetzt auf. Wo eben noch seine Nase gewesen war, klaffte auf einmal ein blutiges Loch in seinem Gesicht. Mit einer krachenden Kopfnuss schickte Rammar den Menschen zu Boden. Der nachfolgende Krieger lief geradewegs in seinen saparak. Schreiend zappelte er an den Widerhaken, bis Rammar ihn hochhob und über Bord beförderte.
    »Das ist wieder typisch für dich«, schalt er seinen Bruder, der vorn am Bug kämpfte. »Nun sieh dir das Durcheinander an, das du angerichtet hast!«
    »E-es tut mir Leid«, versicherte Balbok einmal mehr, der sich unter den Hieben zweier Barbarenkrieger ducken musste.
    »Warum haben sie dich entdeckt? Wie hast du dich verraten, du Unglücksork?«
    »Man hat mich nicht entdeckt«, verteidigte sich Balbok. Er fällte den einen Barbaren mit der Axt, der andere bekam seinen Ellbogen ins Gesicht – der Krieger spuckte Zähne, während er rücklings über die Back fiel und jenseits des Schanzkleids verschwand.
    »Was du nicht sagst! Und wie erklärst du dir dann dieses ganze Chaos?«
    »Ich habe die Kiste freiwillig verlassen«, erklärte Balbok.
    »Freiwillig?« Rammars Verblüffung kostete ihn beinahe das Leben, weil er vergaß, einen Schwerthieb zu blocken. Sein Glück war es, dass der Hieb ein wenig zu kraftlos geführt war und an seiner Rüstung abprallte – dafür machte der Barbarenkrieger verhängnisvolle Bekanntschaft mit dem saparak. »Du bist freiwillig aus deiner Kiste geklettert? Bist du noch zu retten?«
    »Mein Rücken tat mir weh«, rechtfertigte sich Balbok, während seine Axt einem weiteren Gegner ein unglückliches Ende bescherte. »Außerdem hatte ich Hunger.«
    »Hunger?«, echote Rammar. Ein Barbarenschwert sauste unmittelbar neben ihm nieder und zerschmetterte das Holz einer der auf Deck verzurrten Kisten. »Und deswegen fängst du gleich einen Krieg an? Du dämlicher Muskelberg! Wann wirst du endlich lernen, deinem Verstand zu gebrauchen?«
    »Sobald mein Magen aufhört zu knurren«, erwiderte Balbok. Um seine Achse wirbelnd, erledigte er einen weiteren

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