Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
Balbok versuchte, ihn so gut es ging zu ignorieren, und schwamm weiter.
    Er erreichte den Rand des Körperfladens, verkrallte sich in der schwärzlichen, von glänzendem Schleim überzogenen Haut und zog sich daran empor, freilich nicht ohne weiteren wütenden Attacken ausgesetzt zu sein, die heftig brennenden Schmerz verursachten. Er warf sich herum, bekam einen der Tentakel zu fassen, und da ihm keine andere Waffe zu Gebote stand, riss er das Maul bis zum Anschlag auf und biss mit aller Kraft hinein.
    So viel ließ sich zumindest sagen: Das uchl-bhuurz schmeckte scheußlich.
    Selbst einem Ork.
    Gallebittere Säure, wohl von den giftigen Saugnäpfen, schoss in Balboks Mund, aber er widerstand dem Drang, das Maul zu öffnen und seinen Biss zu lösen. Im Gegenteil, Balbok schnappte noch heftiger zu, bis die Zähne mit einem hässlichen Klicken aufeinanderschlugen und er das ganze Maul voll Was-auch-immer hatte. Erst dann riss er den Kopf zurück und spuckte das abgebissene Fleisch in hohem Bogen aus. Dann riss er den Greifarm auseinander, worauf ein ganzer Schwall dunklen Bluts aus dem Stumpf schoss. Andere, größere Tentakel zuckten heran, um ihren verstümmelten Artgenossen zu rächen, aber Balbok war bereits weitergeeilt, auf die Mitte des monströsen Körpers zu, während sein Bruder noch immer durch die Luft gewirbelt wurde. Rammars Geschrei war inzwischen verstummt. Schlaff und leblos hing er im Fangarm des Ungeheuers, Blut tropfte aus einer Wunde an seinem Kopf.
    »Rammar! Rammar …?« Nun war es Balbok, der laut den Namen seines Bruders rief, aber gegen das aufbrandende Gegröle der Piraten, die noch mehr Blut sehen wollten, kam er nicht an. Auf allen vieren kämpfte sich Balbok weiter über den glitschigen, auf- und abwabernden Körper des Ungeheuers.
    Wenn das Ding Augen hatte, so waren sie so gut versteckt, dass er sie nicht entdeckte. Auch Ohren oder eine Nase schien das Monstrum nicht zu haben. Die einzige Öffnung ins Körperinnere war das große runde Maul, das in der Mitte des schwammigen Körpers klaffte und rings von messerscharfen Zähnen umgeben war, die nach innen standen, sodass nichts, das das Biest mal im Rachen hatte, wieder daraus entkommen konnte.
    Balbok überlegte noch, was ein halb nackter Ork, dessen einzige Waffen seine gefesselten Pranken und sein Gebiss waren, gegen eine solche Fressmaschine ausrichten konnte – als er von einem der Tentakel getroffen wurde.
    Der Hieb erwischte ihn mit voller Wucht, sodass er durch die Luft geschleudert wurde und zurück ins Wasser fiel. Und was er dann mit ansehen musste, als er wieder auftauchte, war selbst für einen Ork zu viel des Schlechten.
    Rammar wurde gefressen!
    Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Balbok, wie der Tentakel mit dem bewusstlosen Rammar herumschwenkte und sich senkte, um seine Beute geradewegs in das zähnestarrende Riesenmaul zu stopfen – zur hellen Freude der Piraten, die das Biest lauthals anfeuerten.
    »Douk …!«, brüllte Balbok, was im allgemeinen Geschrei völlig unterging. Verzweifelt versuchte er, zu dem Monstrum zurückzuschwimmen, um Rammar zu retten.
    Vergeblich.
    Der dicke Ork verschwand kopfüber im Schlund der Bestie!
    »Rammar …!«
    Für einen Augenblick sah Balbok noch die kurzen Beine seines Bruders aus dem Maul des Ungeheuers ragen, dann waren auch sie verschwunden. Ein tiefes Rülpsen folgte, dann hatte Halla den Ork mit Haut und Borsten verschluckt.
    Die Piraten tobten vor Vergnügen. Lauthals brüllten sie den Namen der Kreatur und ermunterten sie, sich auch noch den zweiten Ork zu schnappen.
    Balbok jedoch dachte nicht daran, es ihr so leicht zu machen. Erschüttert über den Tod seines Bruders, verfiel er im nächsten Moment in den übelsten Anfall von saobh, den er je gehabt hatte.
    Er versuchte gar nicht mehr, zum Körper der Bestie zu gelangen, sondern wartete ab, bis erneut ein Tentakel nach ihm griff. Dann biss er zu, grub seine gelben Zähne tief in den Tentakel. Erneut spritzte ihm Säure ins Maul, aber er kümmerte sich nicht darum. In hohem Bogen spuckte er das herausgebissene Fleisch aus, um sogleich nachzufassen und seine Pranken einmal mehr den Rest besorgen zu lassen.
    Wieder brach ein Schwall stinkenden Blutes aus dem Tentakelstumpf, und schon griff sich Balbok den nächsten Greifarm. Dieser war kleiner und setzte dem Ork entsprechend weniger Widerstand entgegen, und erneut biss Balbok zu, sehr zur Freude der Zuschauer. Je länger der Kampf dauerte, den sich der tobende

Weitere Kostenlose Bücher