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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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an diesen Martinis. Keine Ahnung, wer sie zubereitete. Nehmen wir einen Kapitän und seine Mannschaft dazu. Aber wir waren irgendwo in der Karibik. Und die Martinis schmeckten ja so lecker.
    In diesem Moment knackte Dees Stimme im Funkgerät. »Ned, wo bist du? Neddie!«
    Schon ihre Stimme zu hören, machte mich wieder völlig nervös. Ich sollte erst um 21.30 Uhr von ihr hören, wenn wir alle wieder im Haus in Lake Worth sein würden. Sie klang ängstlich. Ich glaube, in genau diesem Augenblick wusste ich, dass sich die Szene auf dem Segelboot nie ereignen würde.
    »Ned, es ist was schief gelaufen!«, rief Dee. »Komm sofort zurück!«
    Ich griff zum Empfänger und drückte die Taste zum Sprechen.
    »Dee, was meinst du mit ›schief gelaufen‹?«
    »Der Job ist geplatzt«, erklärte sie. »Es ist aus, Ned.« Ich kannte Dee, seit wir Kinder waren. Sie war immer locker drauf. Aber jetzt war ihre Stimme von Wut und Enttäuschung verzerrt.

    »Was meinst du mit ›geplatzt‹?«, fragte ich. »Ist mit Bobby und Mickey alles in Ordnung?«
    »Komm einfach her«, drängte sie. »Mickeys Kontakt … Gachet. Das Schwein hat uns reingelegt.«

13
    Beinahe wäre in diesem Moment mein Herz stehen geblieben. Was meinte Dee mit ›reingelegt‹?«
    Ich ließ den Kopf aufs Lenkrad sinken. Alles, wovon ich wusste, war ein Name - Gachet. Mehr hatte uns Mickey nicht erzählt. Aber es war klar, dass der Job flöten war. Meine Million Dollar auch. Dann wurde mir klar, dass es noch schlimmer kommen konnte. Viel schlimmer. Mickey, Bobby und Barney waren vielleicht geschnappt worden.
    Ich legte den Gang ein, war mir aber nicht sicher, wohin ich fahren sollte. Zurück zum sicheren Haus? Oder in mein Zimmer bei Sollie, um mich dort auf Abstand zu halten? Plötzlich wurde mir klar, dass alles auf dem Spiel stand: meine Arbeit und mein Zimmer bei Sollie. Mein ganzes Leben. Ein Bild von Tess blitzte vor mir auf … Alles!
    Ich fuhr los, bog nach rechts auf den Royal Palm Way, um die mittlere Brücke nach West Palm Beach hinüber zu nehmen.
    Plötzlich heulten überall um mich herum Sirenen. Ich erstarrte, blickte nach hinten, wo ich von Polizeiwagen eingeholt wurde. Mein Herz machte einen Satz, als hätte ich in die Steckdose gefasst. Man hatte mich geschnappt! Ich fuhr langsamer und wartete, dass man mich an die Seite winkte.
    Aber es war unglaublich! Sie rasten vorbei. Zwei schwarzweiße Wagen. Sie waren nicht auf der Suche nach mir, fuhren nicht einmal in die Richtung des Hauses am Meer oder zu einem der Häuser, bei denen ich den Alarm ausgelöst hatte.
    Plötzlich drehten sie auf die Cocoanut Row ab, die letzte größere Straße vor der Brücke. Mit Blaulicht und Sirene bogen sie scharf nach links in den Verkehr ein. Das ergab überhaupt keinen Sinn.
    Wohin fuhren sie, wo doch in der ganzen Stadt das Chaos
herrschte? Ich folgte ihnen mehrere Straßenblocks weit. Sie bogen auf die Australian Avenue ein. Auf halbem Weg den Block hinunter hielten sie an.
    Noch mehr Polizeiwagen. Und ein Leichenwagen.
    Sie standen vor dem Brazilian Court. Ich begann, nervös zu werden. Es war das Hotel, in dem Tess wohnte. Was war hier los?
    Ich stellte den Bonneville am Ende des Straßenblocks ab und ging zu Fuß näher ans Hotel. Auf der anderen Straßenseite, gegenüber dem Eingang, stand eine Menschenmenge. So viele Polizeiwagen hatte ich in Palm Beach noch nie gesehen. Das war der Wahnsinn. Wir waren doch diejenigen, hinter denen sie her sein sollten. Ich wusste, dass ich lieber nach Lake Worth zurückfahren sollte. Aber Dees Worte hallten in meinem Kopf wider. »Das Schwein hat uns reingelegt.« Reingelegt, aber wie?
    Eine Gruppe von Schaulustigen hatte sich vor dem Haupteingang des Hotels versammelt. Dorthin ging ich, trat auf eine Frau zu, die einen weißen Pullover über ihrem Strandkleid trug und einen kleinen Jungen an der Hand hielt. »Was ist hier los?«
    »Es gab einen Mord«, antwortete sie besorgt. »Deswegen die ganzen Sirenen.«
    »Oh«, nuschelte ich.
    Jetzt bekam ich wirklich Angst. Tess wohnte hier. Ich löste mich aus der Menge, ohne an mich selbst zu denken. Hotelpersonal in schwarzen Uniformen wurde nach draußen geschoben. Ich hängte mich an eine blonde Dame von der Rezeption, die ich vom Nachmittag wiedererkannte. »Können Sie mir sagen, was hier los ist?«
    »Jemand wurde ermordet.« Sie schüttelte benommen den Kopf. »Eine Frau. Im Hotel.«
    »Eine Frau.« Ich blickte ihr in die Augen. Ich rastete beinahe aus. »Sie meinen,

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