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Die Peitschenbrüder

Die Peitschenbrüder

Titel: Die Peitschenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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ihn zuschnellenden Riemen mit dem Schwert und schlug mit der Linken Plünderer zu Boden. Von allen Seiten stürmten sie heran, von Sars hysterischem Geschrei angetrieben.
    Mythor kämpfte mit dem Schwert, der freien Hand und den Füßen. Er rammte einem Mann, der vor ihm auftauchte und ein Krummschwert weit über dem Kopf schwang, um es auf ihn niedersausen zu lassen, den Schädel gegen die Brust.
    Als er sich wieder aufrichtete, stand Goltan vor ihm.
    Mythor sah nur einen kurzen Augenblick lang in das einzige Auge des Giganten. Dann fuhr eine mächtige Faust heran. Mythor sah sie, wollte ihr ausweichen, doch es war zu spät.
    Goltan streckte ihn mit einem einzigen furchtbaren Schlag nieder.
    *
    Goltan hatte es gewusst. Ein Mann wie dieser junge Recke ließ seine Gefährten nicht einfach im Stich. Er hatte ihn in seinem Rücken gespürt, den ganzen Weg von Lockwergen hierher.
    Und sein Plan war aufgegangen. Seine Leute waren betrunken und glaubten sich jedem Gegner überlegen. In nüchternem Zustand wären sie beim Anblick des schwarzen Wirbelwinds, der da die Felsen herab über sie gekommen war, wahrscheinlich Hals über Kopf in alle Richtungen geflohen.
    Mythor gehörte zu jener Art von Männern, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten, um eine schöne Frau aus den Klauen von Entführern zu befreien. Sein ganzes Verhalten in Lockwergen hatte dies deutlich gezeigt. Goltan hielt nichts von Edelmut. Der Bandit hatte von Anfang an nicht damit gerechnet, dass der Dunkelhaarige durch die Schlucht kommen würde. Dazu war er zu gerissen. Goltan hatte gewusst, dass er über das Plateau kommen würde. Und er hatte dafür gesorgt, dass er dort oben etwas geboten bekäme.
    Natürlich wollte Goltan den Barbaren aus den Wildländern als Verbündeten haben, doch nicht nur darum hatte er ihm das Mädchen überlassen. Ihre Schreie waren es gewesen, die den jungen Krieger die Umsicht hatten vergessen lassen, durch die allein er ihn in Lockwergen hatte besiegen können. Durch sie und das Schwert in seiner Hand.
    Nun lag er vor Goltan im Schmutz und wand sich langsam auf den Rücken. Die leicht gelblich schimmernden Augen richteten sich auf seinen Bezwinger. Sie jagten Goltan keine Angst mehr ein. Der Anblick des gefallenen Helden ließ Goltan in Euphorie geraten. Seine Anhänger standen um ihn herum und sahen ihn erwartungsvoll an, soweit sie noch in der Lage waren, zu begreifen, was vorging. Nein, er würde sich nicht einfach bücken und dem Dunkelhaarigen das Schwert aus der Hand reißen. Er würde es ihm im Kampf abnehmen, und Goltans einzige Waffen würden seine Fäuste sein.
    Sar, die er als einzige ins Vertrauen gezogen und die bis zu diesem Augenblick daran gezweifelt hatte, dass Mythor, wie der Barbar den Dunkelhaarigen genannt hatte, tatsächlich hier auftauchen würde, kam mit einem Krug in den Händen heran.
    Mythors Augen blitzten. Goltan entging dieses Signal nicht. Bevor Mythor aufspringen konnte, versetzte er ihm einen Tritt in die Seite. Mythor schrie gellend auf und rang nach Luft.
    »Schafft Platz für uns!« brüllte der Einäugige seine Anhänger an. »Es wird einen zweiten Kampf zwischen Goltan und diesem Mann mit dem leuchtenden Schwert geben! Ihr alle sollt sehen, wer der Mächtigere ist!«
    Und niemand sollte auf den Gedanken kommen, er sei bezwingbar! Nicht mehr, wenn er mit Mythor fertig war.
    Begeistertes Gejohle war die Antwort. Goltan behielt den Eingang der Hütte im Auge, in der sich der Barbar und das Mädchen befanden. Noch traute er Nottr nicht über den Weg. Der Messerwerfer lag bewacht und gefesselt in einer anderen Hütte. Sein Tod wurde durch den Kampf nur hinausgezögert. Goltan war mit sich zufrieden. Von Zeit zu Zeit war es gut, wenn er den Peitschenbrüdern etwas bot. Und in dieser Nacht hatte er ihnen sehr viel zu bieten.
    Er nahm Sar den Krug aus den Händen.
    Dann versetzte er Mythor einen weiteren Tritt, diesmal genau in die Rippen. Das Schwert fiel nicht aus seiner Hand. Fast schien es, als sei es mit ihm verwachsen.
    Auch gut, dachte Goltan. Er würde es trotzdem bekommen.
    »Hier!« rief er. »Trink, damit du zu Kräften kommst, um es mit Goltan noch einmal aufzunehmen. Niemand soll sagen können, Goltan hätte einen Schwachen besiegt!«
    Mythor versuchte wieder, sich aufzurichten. Er wälzte sich auf die Seite, stützte sich auf den rechten Ellenbogen und spuckte dem Giganten vor die Füße. »Verschwinde mit dem Teufelszeug! Wenn du kämpfen willst, dann lass mich auf die Beine

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