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Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied

Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Zwinkern. »Was haltet ihr davon, eine Weile zusammen zu reisen? Hem und ich möchten so unscheinbar wie möglich bleiben, und uns scheint, man könnte uns durchaus als Mitglieder eurer Truppe tarnen. Wir können unsererseits Schutz anbieten. Wir beherrschen die Künste des Verbergens und des Kampfes, mit denen ihr sicherer wärt als alleine.«
    Mit leuchtender Miene schaute Marich auf. »Karim, das ist eine hervorragende Idee!«, rief er aus. »Ich muss gestehen, ich mache mir große Sorgen, dass wir angegriffen werden könnten. Man spricht hier von Bürgerkrieg in Annar - und davon, dass Banditenhorden und verbrecherische Soldaten die Landschaft durchstreifen und nach Belieben Menschen ausrauben und töten. Dadurch dachte ich schon fast, wir wären hier sicherer! Aber ein Barde vermag eine Bande von Dieben mit einem Wink seiner Hand aufzuhalten!«
    Saliman lächelte. »Nicht ganz. Was jedoch stimmt, ist, dass wir Wege und Mittel haben, uns zu verteidigen, die in einer haarigen Lage sehr nützlich sein können.« »Wir haben allerdings keinen freien Platz im Wagen«, warf Hekibel ein. »Es ist so schon beengt.«
    »Was das Schlafen angeht, wissen Hem und ich, wie wir zurechtkommen«, erwiderte Saliman. »Und natürlich würden wir eigene Vorräte mitbringen, wenngleich ich dankbar wäre, wenn wir sie im Wagen verstauen könnten. Nun, Karim, was meint Ihr? «
    Karim zog die Brauen zu einer Miene tiefer Nachdenklichkeit zusammen. Die anderen beobachteten ihn mit angehaltenem Atem. »Aber«, meinte er schließlich, »könnt ihr schauspielern?«
    »Hem verfügt auf diesem Gebiet über keinerlei Fertigkeiten«, antwortete Saliman unbewegt. »Ich habe in Turbansk etwas Zeit mit Schauspielern verbracht und in einigen wenigen Werken mitgewirkt.«
    »Ein weiterer Schauspieler könnte sehr nützlich sein. Und ein Junge - selbst wenn er keine Sprechrolle hat, kann er ein Bote, ein Herold, etwas in der Art sein. Uns bereiten diese Rollen ohnehin ständig Schwierigkeiten. Ja, ja, ich könnte mir vorstellen, dass es geht…«
    Mit vor Aufregung lebhaften Zügen schaute Hem zu Hekibel.
    »Vielleicht«, meinte sie und lächelte über seine offenkundige Freude, »können wir sogar eine Rolle für Irc finden!«
    Die Unterhaltung wandte sich praktischen Dingen zu - was Hem und Saliman mitbringen sollten, wo sie sich treffen würden, um welche Uhrzeit sie in welcher Richtung aufzubrechen gedachten. Danach verabschiedeten sich die Schauspieler trotz Salimans Einladung, zum Abendmahl zu bleiben, und erklärten, bereits eine Verabredung zum Essen zu haben.
    »Ich wäre dankbar für eure Verschwiegenheit«, sagte Saliman, als die Schauspieler sich erhoben. »Wir leben in schwierigen Zeiten, und je weniger Menschen meine Pläne kennen, desto glücklicher wäre ich.«
    »Eure Geheimnisse sind bei uns sicher«, gab Karim zurück und verneigte sich tief. »Wir werden schweigen wie Stein.«
    »Das wäre für uns alle besser«, bekräftigte Saliman. In seinem Tonfall schwang eine Bedeutungsschwere mit, die Hem zu ihm aufschauen ließ, und Karim nickte ernst.
    Hem beobachtete, wie sie gingen, dann wandte er sich Saliman zu. »Ich wusste nicht, dass du das wirklich tun würdest!«, stieß er hervor.
    »Ich auch nicht, Hem. Aber warum sollen unsere Wege nicht eine Weile zusammen verlaufen? Dein verrückter Einfall ist nicht so verrückt, wie er sich anhört. Ich sorge mich lediglich ein wenig wegen loser Zungen - immerhin kenne ich diese Leute nicht -, aber es könnte mit den Schauspielern tatsächlich einfacher sein, unbemerkt zu reisen, als allein.«
    »Ich vertraue ihnen«, sagte Hem. »Naja, jedenfalls vertraue ich Hekibel. Und es würde etwas ändern …«
    »Das würde es zweifellos.« Saliman grinste. »Tja, womöglich bekommst du doch noch deinen Willen, Hem, und wirst Schauspieler.«
    Bald danach trat Soron ein. Seine Züge hellten sich auf, als er Hem und Saliman am gegenüberliegenden Ende des Raumes erblickte. Mittlerweile wurde es recht voll in der Taverne. Soron bahnte sich einen Weg durch die Schankstube, setzte sich erschöpft, schenkte sich Wein ein und trank anerkennend einen Schluck. »Ah gewiss aus den Weingärten der Hügel von Jiela, oder?«, sagte er. »Das ist ein guter Jahrgang. So etwas habe ich schon zu lange nicht mehr getrunken. Tja, ich habe meinen Teil der Abmachung gehalten, Saliman, jetzt bist du an der Reihe.« »Zwiebelsuppe also«, erwiderte Saliman lächelnd. »Hem, was ist mit dir?« »Ich würde nicht wagen,

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