Die perfekte Leidenschaft: 365 Tipps und Techniken, die sie und ihn verrückt machen (German Edition)
er plötzlich meinte, auch mehr persönliche Macht zu besitzen. Bald darauf änderte sich die Dynamik ihrer Beziehung. »Egal, um was es in unseren Gesprächen ging – immer wollte er Recht haben. Er war auf einem Powertrip. Doch am schlimmsten war, dass er mir nicht mehr zuhörte. Von da an schlief ich nicht mehr mit ihm. Es war das
Einzige, was ich tun konnte.« Indem John ausschließlich auf seinem Standpunkt beharrte und sich weigerte, den Ansichten seiner Frau Gehör zu schenken, untergrub er den gegenseitigen Respekt und zerstörte das einstige ausgewogene Machtgefüge ihrer Beziehung. Dadurch stieß er Ruth ab. Leider hat sich an diesem Zustand bisher nichts geändert.
Um die Machtbalance in Ihrer Beziehung zu erhalten, sollten Sie sich stets um Offenheit bemühen und Kompromisse eingehen. Wenn einer von Ihnen beiden darauf besteht, Recht zu haben, könnte er genauso gut ein Schild aufhängen, auf dem steht: »Geh weg. Deine Meinung spielt keine Rolle.« John Gottman vergleicht dies mit dem »Errichten einer Mauer aus Stein«. Vielleicht haben Sie diese Erfahrung schon einmal gemacht – dann werden Sie sich an die kalte Betonoberfläche der Mauer wahrscheinlich noch gut erinnern.
36.
Seien Sie stolz aufeinander
Wenn Sie öffentlich zeigen, wie stolz Sie auf Ihren Partner beziehungsweise Ihre Partnerin sind, demonstrieren Sie der Welt die starke Verbindung, die zwischen Ihnen beiden besteht. Der Stolz des Liebespartners ist ein Leuchtfeuer der Fürsorge, um das andere Sie beneiden werden. Paare, die stolz aufeinander sind, brennen geradezu darauf, für den anderen einzutreten – sei es in der Privatsphäre des Schlafzimmers oder in einem überfüllten Restaurant.
Wenn Sie stolz auf Ihren Liebespartner sind, kann man es an Ihren Augen ablesen. So wie bei Nancy Reagan, wenn sie
die Liebe ihres Lebens – den ehemaligen Präsidenten Ronald Reagan – bei seinen Reden beobachtete. Die Presse bezeichnete es als »den Blick«. Ihre Bewunderung und ihr Stolz waren für alle Anwesenden offensichtlich; doch ihr war nur wichtig, dass er es spürte. Und er verstand immer. Stolz ist in diesem Fall eine wunderbare Wärmedecke und nicht der hochmütige Zug, an den wir normalerweise dabei denken.
37.
Räumen Sie Sex eine Sonderstellung ein
Jeder von uns hat eine Reihe von Aufgabenlisten. Ihr Sexleben sollte auf keiner dieser Listen stehen. Denn schließlich geht es dabei nicht um die Erledigung von Pflichten. Sex ist ein Privileg, und diese Sonderstellung sollten Sie Sex in Ihrer Beziehung immerwährend einräumen. In Nordamerika herrscht die dumme Eigenart, alles, was man tut, mit Arbeit zu verbinden: Wir essen am Schreibtisch, wir knüpfen im Fitnessstudio berufliche Beziehungen, wir beantworten Telefongespräche, während wir den Hund ausführen. Dieses Multitasking hat leider auch Einzug ins Schlafzimmer gefunden. Da halten es die Europäer ganz anders: Sie sind der Meinung, dass sowohl Essen als auch Sex so wichtig sind, dass man beides ohne Ablenkung genießen sollte. Die einzige Liste, auf die Sie Ihr Sexleben setzen sollte, ist eine Prioritätenliste.
38.
So wie Sie den Liebespartner morgens um acht behandeln, werden Sie abends um acht behandelt
Alles, was Sie sagen und tun, hat grundsätzlich irgendeine Wirkung auf Ihren Partner oder Ihre Partnerin. Wenn Sie beide morgens um sieben im Schlafzimmer hektisch herumwuseln, um schnell aus dem Haus zu kommen oder um die Kinder für die Schule fertig zu machen, und einer den anderen dabei anfährt, wird eine solche Bemerkung den Partner den ganzen Tag über bis in den Abend hinein verfolgen.
Tom und Mary bezeichnen sich als »Paar mit sehr enger Beziehung«. »Wir haben Glück«, sagen sie. »Wir sind seit fünfzehn Jahren zusammen, aber im Schlafzimmer funkt es noch immer!« Als ich fragte, wie sie es anstellen, ihre Beziehung so ausgewogen zu halten, aber gleichzeitig für genügend knisternde Spannung zu sorgen, erwiderte Mary: »Wir gehen sehr behutsam miteinander um. Selbst wenn einer von uns schlecht gelaunt ist, lässt er seine Stimmung nicht am anderen aus.«
Sie werden sicher zugeben, dass wir alle einmal wütend sind, uns überfordert fühlen und mürrisch reagieren. Schließlich kann niemand ständig gut gelaunt sein. Trotzdem sollte sich Ihre gefühlsmäßige Verfassung nicht darauf auswirken, wie Sie den Partner oder die Partnerin behandeln. Leider vergessen wir in Zeiten starker Belastung unsere besten Absichten hin und wieder. Übernehmen Sie
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