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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Bett sind ziemlich gut dokumentiert und katalogisiert. Sie sind der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, aber die Museen und die Kuratoren für alte zentralasiatische Kunst kennen sie sehr wohl«, begann Palmer. »Es gibt ganze Bücher über diese Stücke. Wer auch immer sie gestohlen hat, wusste genau, an welche privaten Sammler er sie verkaufen kann. Und da gibt es jede Menge, die keine unangenehmen Fragen stellen. Sie können mir folgen?«
    »Wo sind die Sachen denn abhanden gekommen?«, fragte Howard.
    »Afghanistan, vermutlich aus dem Museum in Kabul. Die Taliban haben einige ganz hervorragende Kunstsammlungen zerstört. Nicht nur die großen Bamiyan-Buddhas. Die Nachricht in der Sonne enthält ein paar Details zu der Sammlung, die Tim gefunden hat: wo sie von den sowjetischen Archäologen 1978 in Tillja-Tepe ausgegraben wurde, und eine Wegbeschreibung zu einer Stelle auf Sunday Island.«
    »Meine Güte, das ist ja unglaublich«, rief Howard. »Das Verbrechen in Broome steigt jetzt wohl in die internationale Liga auf. Aber sagen Sie mir: Warum sollte man die Sachen auf irgendeine kleine Insel im King Sound bringen?«
    »Kennen Sie einen besseren Ort?«, entgegnete Palmer. »Völlig verlassen, keine Überwachung, nah an internationalen Absatzmärkten. Es sind ganz erstaunliche Sachen auf den Markt gekommen, als die Leute verkauften, was sie nur konnten, um während des Taliban-Wahnsinns außer Landes zu kommen.«
    »Wäre es nicht einfacher oder sicherer, das Gold einzuschmelzen?«, fragte Howard.
    Palmer schauderte es.
    »Bitte, erwähnen Sie das nicht einmal! Man befürchtet, dass genau das mit einigen der verloren gegangenen Schätze passiert ist. Es ist viel zerstört worden, aus den verrücktesten Gründen. Aber intakt sind die Sachen weitaus wertvoller.«
    »Also, worum handelt es sich?«
    »Mein Kunsthistorikerfreund hält die Sachen für baktrisch – Baktrien war ein Reich auf der baktrischen Ebene, die heute zu Nordafghanistan gehört. Die Baktrer wanderten dort im zweiten Jahrtausend vor Christus ein. Eine Zeit lang war Baktrien griechisch besetzt, dann gab es ein unabhängiges griechisch-baktrisches Königreich, das schließlich von den Kuschana überrannt wurde – Nomaden aus Südsibirien. Das da auf der Münze ist vermutlich der Kopf eines baktrischen Königs.«
    »Da fragt man sich doch, was sonst noch so im Umlauf ist«, meinte Ross. »Was passiert mit den Sachen?«
    »Sobald sie eindeutig identifiziert sind, werden sie dem Museum zurückgegeben. Die werden begeistert sein, dass sie auch mal was zurückbekommen! Viele wertvolle Stücke wurden versteckt, deshalb kann es sein, dass die Sachen hier gestohlen wurden, als die Lage so chaotisch war«, antwortete Palmer. »Leider keine Bergungsrechte für Tim Hudson.«
    »Pauline kann es gar nicht erwarten, die Sachen zu sehen«, sagte Ross. »In dem, was Lily angedeutet hat, sieht sie schon die Grundlage einer ganz neuen Schmuckkollektion – Perlen zusammen mit altem griechischem Design und nomadischen Einflüssen.«
    »Tja. Na ja, mein Anliegen ist nicht so glanzvoller Natur. Wie stellt man einen Zusammenhang zwischen dem Diebesgut, diesem mysteriösen Kerl und Stern her – und zwar so, dass alles wasserdicht ist –, und löst dabei hoffentlich auch den Mordfall?«, meinte der Detective und griff zum Telefon. »Mal sehen, wie die örtlichen Nachrichtenspürhunde reagieren. Netter Zusatzeffekt, ein paar Fotos zu haben, mit denen man die Story aufpeppen kann. Das sollte Bewegung in die Sache bringen!«
     
    »Wie sehe ich aus?« Lily wirbelte herum und sah Rosie an. »Jetzt könnte ich den bissigen Rat meiner Tochter gebrauchen! Wie kleidet man sich, wenn man eine Beziehung beenden will?«
    »Ich dachte, du willst deinen Besuch beeindrucken!«
    »Ich fahre gleich nach diesem kurzen informellen Kaffeetrinken zum Flughafen. So habe ich auch einen Vorwand zu entkommen.« Sie wandte sich wieder dem Schlafzimmerspiegel zu und zupfte ihre Seidenbluse und den Leinenrock zurecht. Olivias prachtvolle Perlenkette schimmerte auf der cremefarbenen Seide.
    »Ach, Lily, könnt ihr nicht Freunde bleiben? Das wird so schwer für euch beide – in dieser kleinen Stadt zu leben.«
    »Dale ist eher der Ganz-oder-Garnicht-Typ. Und wenn es um seinen Stolz oder sein Ego geht, gibt es keine Zwischentöne, fürchte ich.«
    »Aber er muss etwas ahnen. Ihr habt euch seit einer Ewigkeit kaum gesehen und …« Rosie brach ab. »Du siehst großartig aus. Sehr ladylike,

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