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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Wahrheit gesagt, warum machen Sie es mir so schwer? Sehen Sie nicht, dass es ein von ihrem Möchtegern-Ehemann angeheuerter Mörder war, der meine Schwester getötet hat?«
    »Ich habe ein Problem mit dieser Ehrenmordge-schichte«, sagte Groot. »Warum sollte ein gedungener islamischer Mörder – wahrscheinlich einer von hier – sich die Mühe machen, es wie einen Muti-Mord aussehen zu lassen, noch dazu einen, der darauf ausgelegt ist, die Identifikation zu erschweren? Ich würde meinen, es wäre wichtig, sie zu identifizieren – und sei es nur, damit er sein Geld bekommt. Und vor allem, warum sollte er mit ihr geschlafen haben?«
    Die Information schlug ein wie eine Bombe. Ich sah Gallaghers Miene an, dass Adelola und ich nicht die Einzigen waren, die davon überrascht wurden.
    »Woher ...?«, begann Adelola. Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Was haben Sie ...?«
    »Es gab eindeutige Hinweise, dass sie kurz vor ihrem Tod entweder vergewaltigt wurde oder zum ersten Mal in ihrem Leben einvernehmlichen Geschlechtsverkehr hatte – was angesichts der Art ihrer Beschneidung auf dasselbe hinauslief. Aber da sie ermordet wurde, gehe ich vorläufig von Vergewaltigung aus. Also – fällt Ihnen noch jemand ein, der sie getötet haben könnte?«
    Adelola senkte den Kopf, nahm ein weiteres Taschentuch aus der Packung und wischte sich über den breiten Nacken. Als er den Kopf wieder hob, lächelte er grimmig. »Am Ende kommt ja doch alles heraus. Es stimmt, dass wir auf der Flucht waren, aber wir mussten uns in Benin an einen Schlepper wenden, um falsche Papiere zu bekommen, verstehen Sie? Wir hatten nicht genug Geld, ihn ganz zu bezahlen, deshalb sagte er, ein Geschäftsmann in Irland, ein Mr. McAleavey, würde unsere Schulden übernehmen, und Latifah müsste für ihn arbeiten.«
    »Mick McAleavey, richtig?«, fragte Gallagher.
    Adelola nickte.
    »Nachdem Sie also illegal ins Land gebracht worden waren, erhielten Sie einen vorläufigen Asylbewerberstatus, während Ihr Fall geprüft wurde, richtig? Aber Sie tauchten unter und nahmen Kontakt mit McAleavey auf, der Ihnen falsche Namen und Arbeitsgenehmigungen gab. Und Latifah musste für ihn arbeiten, um Ihre Schulden abzubezahlen, ja?«
    »Ja. Aber er drängte sie, in einem Escort-Service zu arbeiten.«
    »In anderen Worten, als Prostituierte.«
    Adelola nickte wieder. »Meine Schwester wollte nichts damit zu tun haben. Sie muss ihm davongelaufen sein.«
    »Haben Sie deshalb über Geld gestritten? Hatten Sie versprochen, ihr dabei zu helfen, die Schuld abzuzahlen?«
    »Ja, das stimmt«, sagte er, und Tränen stiegen ihm in die Augen. »Er muss sie getötet und dann so verstümmelt haben, um die anderen Mädchen abzuschrecken, die für ihn arbeiten.«
    »Wir werden sehen, was McAleavey und sein schmutziger kleiner Gaunerladen selbst dazu sagen.
    Wäre nicht der erste Lap-Dance-Club, der als Zuchtanstalt für Prostitution dient.« Gallagher schloss sein Notizbuch und stand auf. »Sie dürfen gehen, Mr. Adelola, aber warten Sie bitte im Hoteleingang, bis einige Leute des Ermittlungsteams eintreffen. Die werden Sie nach Hause bringen und dort eine Durchsuchung vornehmen. Wir melden uns später wegen der DNA-Probe bei Ihnen.«
    »Ich begleite Sie hinaus«, sagte ich und bemerkte, dass Groot immer noch die Stirn runzelte.
    »Wie wollen Sie von jetzt an genannt werden?«, fragte ich Adelola draußen im Flur.
    »Ich bleibe bei Ben Adelola. Aber meine Schwester zog es vor, wenn man sie Latifah nannte.«
    Wir waren fast am Krankenhauseingang, als er fragte: »Wann werde ich sie beerdigen können?«
    »Sobald ihre Identität bestätigt ist, nehme ich an. Dann stellen sie eine Sterbeurkunde aus.« In diesem Moment fiel mir ein, dass Terry Johnston ebenfalls noch im Leichenschauhaus lag. »Sie kannten Terry Johnston, Ben, oder? Haben Sie gehört, dass er gestorben ist?«
    »Ja, hab ich gehört«, sagte er.
    »Sie waren ein Freund von ihm, richtig?«
    »Freund? Nein«, antwortete er mit Nachdruck.
    Die automatischen Glastüren öffneten sich, und wir traten ins Freie.
    »Was ist mit Darren Byrne – sind Sie mit ihm befreundet? Ich habe Sie beide letzten Samstag auf der Brücke in Oldbridge reden sehen.«
    »Das war ich nicht. Ich kenne keinen …«
    »Sie haben schon zu viele Lügen erzählt, Ben«, unterbrach ich ihn. »Es wird Zeit, dass Sie anfangen, die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich bin kein Lügner«, beharrte er.
    »Sie sind auch kein Trinker«, sagte ich.
    Ein Polizeiauto hielt

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