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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Tasse Kaffee in die Cafeteria zu bringen.« Sie machte Anstalten, wieder hinauszugehen.
    »Wie kann er sich so sicher sein?«, fragte Gallagher.
    »Bevor wir hineingegangen sind, um sie zu identifizieren, hat er mir erzählt, dass sie eine ungewöhnliche Art hatte, sich die Zehennägel zu lackieren – sie ließ den mittleren Zeh gern unbemalt.«
    Gallagher schaute überrascht drein. »Damit ist jedenfalls klar, dass er ihr sehr nahe stand.«
    »Aber nicht unbedingt, dass sie Bruder und Schwester waren«, sagte Groot. Die beiden wurden immer mehr zum Gespann.
    »Warum sollte er in diesem Punkt lügen?«, fragte Cora, schloss die Tür und nahm wieder am Tisch Platz.
    »Weil er bei anderen Dingen ebenfalls lügt«, erwiderte Groot.
    »Und um es weniger wahrscheinlich aussehen zu lassen, dass er sie ermordet haben könnte«, schlug Gallagher vor. »Man wird nicht so leicht des Mordes an seiner Schwester verdächtigt als, sagen wir, seiner Freundin.«
    Cora schnaubte empört. »Aber er ist aus freien Stücken hier aufgetaucht, um sie zu identifizieren. Handelt so jemand, der schuldig ist?«
    »Hey, was ist los mit Ihnen«, fuhr Gallagher sie an. »Sie kennen den Mann kaum, aber Sie benehmen sich die ganze Zeit schon, als wären Sie sein Anwalt.«
    Cora wurde rot im Gesicht. »Ich habe ihm auf dem Weg hierher ein paar Fragen gestellt, und ich glaube ihm, wenn er sagt, dass sie seine Schwester ist, und dass er nichts von ihrem Verschwinden gewusst hat. Außerdem habe ich gesehen, wie mein Kollege Dr. Abdulmalik vorhin am Tor einem rassistischen Angriff ausgesetzt war ...« Sie blickte Groot an. »Und es hat hässliche Zeitungsberichte gegeben, und überall in der Stadt hängen widerliche Plakate ... Offen gestanden will ich sicherstellen, dass nichts dergleichen in unseren Umgang mit Ben Adelola Eingang findet.«
    »Ich kann Ihnen versichern, Dr. Gavin«, antwortete Groot kühl, »sollten rassistische Vorurteile ihr hässliches Haupt in diesem Raum erheben, wäre ich der Erste, der sie entdecken würde. Andererseits, warum sollten Sie sich auf das Wort eines Afrikaners verlassen?«
    Die Spannung im Raum stieg.
    »Ich glaube, wir sollten einen ethnischen Verbindungsbeamten hinzuziehen«, sagte Cora.
    »Schon geschehen, der bin ich«, sagte Gallagher barsch. »Jetzt würde ich gern wissen, ob Sie etwas mit Dr. Abdulmaliks Verschwinden zu tun haben.«
    »Wenn Sie meinen, ob er mit mir bis zum Checkpoint an der Straße nach Navan gefahren ist – ja. Dort hatte ich verabredet, Ben Adelola abzuholen. Als ich zum Wagen zurückkam, war Hadi fort. Wahrscheinlich hat er einen Spaziergang über die Felder gemacht – was ja nicht verboten ist.«
    »Da er Kontakt mit infizierten Patienten hatte, würde ich sagen, das war in hohem Maße unverantwortlich von ihm – und von Ihnen.«
    Cora war hochrot. »Herrgott noch mal, Gallagher, was wird das hier – eine Hexenjagd? Sollten Sie nicht unterwegs sein und das Klientel dieses Lap-Dance-Clubs vernehmen, von dem sehr viel wahrscheinlicher einer als Mörder von Beauty Adelola in Frage kommt als ihr Bruder?«
    »Halt, Leute«, sagte ich. »das bringt uns nirgendwo hin. Wie wär's, wenn ihr euch jetzt alle beruhigt, und ich gehe inzwischen und hole Ben?«
    »Gute Idee«, sagte Groot. »Ich konfrontiere ihn mit meinen Vermutungen, mal sehen, was er sagt. Dann können wir alle verduften und Matt mit seinem Team weitermachen lassen.«
    »Ich verdufte jetzt sofort«, sagte Cora. »Das ist schließlich ein Krankenhaus hier, und ich habe zu arbeiten.« Sie sah mich an. »Sorg dafür, dass sie ihn nicht zu hart anfassen. Er hat schon genug zu leiden.«
    Ich begleitete sie hinaus. Ich wollte wissen, warum sie so fürsorglich gegenüber Benjamin Adelola war.
    »Es geht nicht um ihn als Person«, sagte sie, während sie forsch über den Flur schritt. »Es geht darum, was Leute wie er durchmachen müssen, wenn so etwas passiert. Weil der Mörder seine Schwester zerstückelt hat, ist für die Medien klar, dass es etwas mit Schwarzer Magie zu tun hat. Und wenn Adelola dann auftaucht, um ihre Leiche zu identifizieren, wird er behandelt, als stünde er vor Gericht. Selbst Hadi – Dr. Abdulmalik ... die beiden da drin haben keine Ahnung, wie schwer es war, ihn zu überreden, dass er das Krankenhaus verlässt und zu seiner Familie fährt.«
    »Du musstest ihn überreden?«
    Wir blieben vor der Schwingtür stehen, die in die Intensivstation führte.
    »Ja. Es hat mit seinem Glauben zu tun. Nach dem Koran

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