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Die Pfade des Schicksals

Die Pfade des Schicksals

Titel: Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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miteinander flüsterten, wandte Graubrand sich dem Lehrenkundigen zu und verbeugte sich mit der Förmlichkeit, die dem Herrscher über wertvolle Verbündete zusteht.
    »Unsere Ohren sind geöffnet worden«, sagte sie so ernst, wie ihr Eifer und ihre Erleichterung es zuließen. »Wir hören dich und achten auf deine Worte, um eure Tapferkeit und die uns erwiesenen Dienste zu ehren.«
    Der Lehrenkundige antwortete mit einem kehligen Knurren, das Linden nichts sagte - und Covenant und den Seilträgern ebenso wenig. Aber Graubrand verbeugte sich erneut, diesmal breit grinsend, als wäre in ihrem Inneren etwas freigesetzt worden. Spätgeborene und Sturmvorbei Böen-Ende lachten halblaut und vergnügt. Auch die anderen Riesinnen lächelten zumindest.
    »Linden Riesenfreundin«, sagte Graubrand, »du darfst unsere Freude nicht verkennen. Es ist die Rückkehr unserer Gabe, in Zungen zu reden, die uns vergnügt macht, nicht das, was diese Tapferen sagen. Trotzdem sind ihre Worte harmlos. Der Lehrenkundige will nur, dass wir verstehen, dass die Urbösen und Wegwahrer uns verlassen müssen. Vorerst haben sie getan, was ihr Wyrd ihnen diktiert…« Die Riesin machte eine Pause, um Linden zu erklären: »Bei ihnen hat ›Wyrd‹ mehrere Bedeutungen, von denen mir keine ganz klar ist.« Dann sprach sie weiter. »Jetzt wollen sie nach tieferem Verständnis suchen, weil ihre hier verrichteten Taten sie nicht befriedigen.
    Aber bevor sie uns verlassen, sind sie bereit, alle Fragen zu beantworten, die wir stellen möchten, sofern ihr Wissen dafür ausreicht.«
    Linden war wie vor den Kopf geschlagen. Jetzt? Wo ihre Gefährten und sie gerade erst Rogers Angriff überlebt hatten? Die Liste von Dingen, die sie wissen wollte, erschien ihr endlos lang. Aber sie war ziemlich erschöpft; sie konnte nicht klar genug denken, um sich an alle Punkte erinnern zu können.
    Trotzdem war das Angebot des Lehrenkundigen eine seltene Chance, die sich vielleicht nicht noch mal bieten würde.
    Covenants Augen schienen im Sonnenschein Feuer zu fangen.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte auf den Lehrenkundigen zu, als wollte er ihn mit einer Salve von Fragen durchlöchern. Aber als das schwarze Wesen in seine Richtung schnüffelte und unbeholfen eine menschliche Verbeugung imitierte, verbeugte er sich seinerseits, ohne jedoch zu sprechen. Dann sah er zu Linden hinüber.
    Nicht zum ersten Mal schien er zu zögern, in ihrer Gegenwart den Befehl zu übernehmen.
    Alle Dämondim-Abkömmlinge waren verstummt. Die Riesinnen scharten sich enger um Linden, Covenant und den Lehrenkundigen. Bhapa, der zwischen Schüchternheit und Neugier hin- und hergerissen wurde, schloss sich ihnen an. Pahni blieb jedoch bei Jeremiah. Als hätte sie kein Interesse, keinen Lebenszweck mehr, außer zugewiesene Aufträge auszuführen, beschäftigte sie sich damit, den Jungen zu füttern, solange er kauen und schlucken wollte.
    Unter dem Druck von Covenants Blick stellte Linden die erste Frage, die ihr in den Sinn kam. »Woher haben sie es gewusst?«
    Graubrand legte fragend den Kopf schief. »Vielleicht verstehen die Wesen dich, Linden Riesenfreundin. Aber ich leider nicht.«
    Linden fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Am liebsten hätte sie sich selbst geohrfeigt, um sich dazu zu zwingen, präziser zu formulieren, was sie dachte.
    »Von Esmer wissen wir, dass sie seine Handfesseln in der Verlorenen Tiefe geschmiedet haben. Das müssen sie vor Jahrtausenden gemacht haben. Woher haben sie gewusst, dass sie diese Handfesseln eines Tages brauchen würden? Wie konnten sie wissen, dass er überhaupt existieren würde?« Hatte sie Esmer richtig verstanden, hatte er die Wesen schon vor seiner Geburt gedrängt, ihn zu begleiten. »Woher haben sie gewusst, wie Esmer sein, was er tun oder was erforderlich sein würde, um ihm das Handwerk zu legen?«
    Der Lehrenkundige begann sofort eine längere Antwort zu kläffen. Graubrand, die Mühe hatte ihm zu folgen, versuchte simultan zu dolmetschen.
    »Das sind Fragen, die mit unserem Lehrenwissen zusammenhängen. Sie lassen sich nicht in eurer Sprache ausdrücken. Wir haben in der Verlorenen Tiefe gearbeitet, wo der Gefesselte uns nicht entdecken konnte, weil unsere Anwesenheit durch den Hunger und die Bösartigkeit von Ihr, die nicht genannt werden darf, getarnt wurde. So haben wir die Säuberung überlebt, der alle unsere Stammesgenossen zum Opfer gefallen sind. Auf unsere Weise haben wir die Niederlage des Gefesselten, die Vereinigung

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