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Die Pfade des Schicksals

Die Pfade des Schicksals

Titel: Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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eine Hügelkette. Ein Erdbeben könnte sie verschlingen. Aber ihre Stärke übersteigt alles Vorstellbare. Nichts und niemand kann sie aufhalten. Trotz aller Widerstände wird sie fressen und gewaltig wachsen, bis sie irgendwann das Herz der Erde verschlingt. Dann hört alles Leben, hört sogar die Zeit zu existieren auf. Und auch wir müssen uns damit abfinden, dass unser Ende gekommen sein wird.«
    »Ein Grund mehr, sich an ihr zu rächen«, knurrte Kevins Schatten. »Sie soll für ihre Verbrechen büßen, wie ich für die meinigen gebüßt habe. Die Gedemütigten dienen dem Land falsch, wenn sie ihr weiterzuleben gestatten.«
    Elena stöhnte, als teilte sie den Zorn des Landschmeißers - und hasse sich dafür. Caer-Caveral betrachtete sie verbittert und finster, sagte aber nichts.
    »Schweig, Sohn des Lorik«, befahl Hoch-Lord Berek. »Ich warne dich nicht noch einmal! Deine Verbrechen sind noch nicht wirklich geahndet worden. Darüber werden deine Väter sprechen, noch ehe diese Nacht vergangen ist. Bis du gehört hast, was in unseren Herzen ist, wirst du aufhören, die Auserwählte anzuklagen.«
    Die Gedemütigten schienen eher auf Kevin als auf Berek zu hören. Sie verbeugten sich vor dem Letzten aus der Linie des Lord-Zeugers, als wollten sie seine Verzweiflung anerkennen und seinen Rat ehren, aber sie griffen Linden nicht nochmals an. Stattdessen bauten sie sich zwischen Covenant und Infelizitas auf.
    Einer von ihnen sagte: »Wir brauchen Gewissheit, Elohim.« Galt, so hieß er. Unter seiner ausdruckslosen Miene vibrierte seine Stimme vor Spannung. »Schwörst du, dass hier wahrhaftig Thomas Covenant, Ur-Lord, Zweifler und Weißgoldträger, vor uns steht, der in Fleisch und Blut vom Tode auferstanden ist?«
    Covenants Augen fühlten sich so unzuverlässig an wie seine Hände. Kälte oder Betäubung ließen ihn trotz Andelains klarer Luft nur verschwommen sehen. Dennoch merkte er, dass die Emotionen und Äußerungen der Wesen, die Linden umgaben, sie noch immer nicht erreichten und sie ebenso wenig trösteten. Sie schien Kevins bittere Vorwürfe ebenso wenig wahrgenommen zu haben wie Infelizitas’ Anklagen und Bereks indirekte Verteidigung.
    »Selbstzweifel?«, fragte der Egger die Haruchai spöttisch. »Auch ihr seid nicht mehr, was ihr einst wart. Diese Wahrheit muss jedem klar sein, der Zeuge der Theurgie der Auserwählten gewesen ist. Nur die absolute Wiederauferstehung des Zeitenherrn konnte die Ichbezogenheit der Elohim so nachhaltig stören.«
    Die Gedemütigten achteten nicht auf den Insequenten. Galt und Branl und - Covenant klammerte sich an den Namen - Clyme machten wie ein Mann kehrt, um erneut das Resultat von Lindens hochriskantem Wagnis zu beobachten - ihn, Covenant, selbst. Seinen Körper.
    Galt schien für alle Haruchai außer Stave zu sprechen, als er sagte: »Dann befiehl uns, Zweifler, Zeitenherr. Enthülle uns, was getan werden muss. Wir kennen den Verrat deines treulosen Sohnes und den Wahnsinn der Auserwählten. Dir werden wir mit letzter Kraft dienen.«
    Covenant versuchte sich auf Galt zu konzentrieren, aber der Krill lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich, lockte ihn mit Bildern dessen, was ihm einst als Zeit vertraut gewesen war. In Splittern und Bruchstücken, in Defekten erhaschte er Blicke auf Loriks lange, mühsame Suche nach einem Stein, der sich zu dem Juwel formen ließ, das das Herzstück des Dolchs bildete: Eine Suche, die ihn tief unter den Melenkurion Himmelswehr geführt hatte, indem er von der Würgerkluft aus dem Schwarzen Fluss gefolgt war - bis er ein Kristallfragment gefunden hatte, das durch äonenlangen Kontakt mit dem Blut der Erde perfekt geworden war. Als sähe er durch ein gesprungenes Glas, beobachtete Covenant, wie Lorik das Metall des Krill schmiedete, wobei er sich bemühte, es wie Weißgold aussehen zu lassen. Für die Herstellung von echtem Weißgold fehlten ihm die Rohstoffe Gold und Palladium, aber aus ererbten und angenommenen Überlieferungen kannte er sich mit Legierungen aus und arbeitete mit Erzen, die sich miteinander vermengen ließen, bis sie eine stabile Fassung für die feurige Reinheit des Kristalls bildeten. Hätte Covenant sich treiben lassen, hätte er an Loriks Seite stehend zusehen können, wie der mürrische Hoch-Lord bei seinen Beschwörungen am Schmiedefeuer schwitzte …
    Aber Linden brauchte etwas von Covenant - etwas, das seine verlorenen Erinnerungen nicht liefern konnten. Und er hatte sie schon zu oft enttäuscht. Schlich er sich

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