Die Pfanne brät nicht!
Blau!»
«Hier!»
«Größe 122 , Mädchen, Pink!»
«Ja, bitte, ich!»
Von hinten ertönen Wunschäußerungen: «Brauche 152 , Junge, Grün!»
Man höre und staune. Der reinste Akt der Nächstenliebe. Es geht also auch anders!
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Bömmel würde sagen:
«Bah, wat habt ihr doch für ’ne fiese Charakter!»
Kaffee gefällig?
Liebe Leser und geschätzte THEO -Kunden. Falls es Ihnen nach einem leckeren Päckchen Kaffee für lau ist – besuchen Sie doch einfach den nächsten THEO ! Dort spazieren Sie direkt nach vorne zur Kasse und betiteln die dort sitzende Mitarbeiterin mit «Blöde Schnepfe» oder was immer Ihnen gerade so Nettes in den Sinn kommt. Dann gehen Sie schön nach Hause, setzen einen feinen Beschwerdebrief auf – gerne auch mit einigen Rechtschreibfehlern –, und ab damit in den nächsten Briefkasten. Und schon nimmt die Sache ihren Lauf: Ein paar Tage später steht ein schleimtretender Krawattenträger mit dem Muckefuck vor Ihrer Tür. Zuverlässiger als die Post. Für den Fall, dass Sie kein Kaffeetrinker sein sollten, können Sie auch gerne Ihre Wünsche in dem Brief äußern: eine gute Flasche Wein, eine Schachtel Pralinen für die Liebste, oder gar ein edles, leckeres Likörchen? Was Ihr Herz begehrt, nichts ist unmöglich! Das reinste Wunschkonzert.
Und keine Sorge, auch die Schlampe an der Kasse geht nicht leer aus. Nach der überaus wohlwollenden Anrede von Ihnen gibt es das Wort zum Sonntag vom Chef des Chefs, als Zugabe eventuell noch eine Abmahnung und – wenn es ganz gut läuft – noch ein schönes Magengeschwür. Das ist doch was! Im schlimmsten Fall muss man den Kunden noch um Entschuldigung bitten!
Ganz
schlecht fürs Selbstwertgefühl und die Psyche!
Falls Sie aber das schlechte Gewissen schon vorher plagen sollte und Sie Mitleid mit der dummen Nuss haben, könnten Sie auch gönnerhaft in einem Nebensatz Ihres Briefes erwähnen, dass Sie es nicht für unbedingt notwendig erachten, dass Ihre Beschwerde für die Kassiererin Konsequenzen nach sich ziehen soll. Sie sind ja schließlich kein Unmensch!
Das Spiel funktioniert – das zeigt die Vergangenheit. Und ob Sie Arzt, Handwerker, Schwachmat (wie im obigen Fall), Prinzessin Lillifee oder gar der König vom Auenland sind, spielt absolut keine Rolle. Bei THEO werden alle gleich behandelt – bis auf uns Schnepfen an der Kasse. Wir werden offenbar auf einer Stufe weit unter dem betrunkenen, unterbelichteten Proleten angesiedelt, wenn es darum geht, dem Kunden in den Allerwertesten zu kriechen. Auf der einen Seite werden wir dazu angehalten, die Kunden freundlich auf die Benutzung des Einkaufswagens hinzuweisen, oder unter Kartons im Wagen zu schauen. Tun wir das aber, und der Kunde flippt aus und beschwert sich, bekommt er ein Präsent und wir den Anschiss. Gerechte Welt? Nun ja …
Eine ähnliche Story erlebten wir mit zwei Herren, die im Ort allseits bekannt sind. In der Hinsicht, dass sie den lieben langen Tag irgendwo schön im Grünen auf einer Bank sitzen und sich die Kante geben. Diese beiden fühlten sich auch von einer Mitarbeiterin nicht freundlich behandelt. Wie so oft ging es um den fehlenden Einkaufswagen. Auch sie schrieben einen netten Brief, woraufhin der Chef vom Chef dann versuchte, sie mit dem obligatorischen Kaffeepaket versöhnlich zu stimmen. Es erwies sich als äußerst schwierig, da die beiden nie zu Hause, sondern dauernd unterwegs in der Natur waren, um ihrem Hobby zu frönen. Irgendwann ist die Übergabe dann aber doch geglückt. Doch jetzt hatten die Herren anscheinend Lunte gerochen und schrieben nun eifrig einen zweiten Brief an den Vorgesetzten vom Discounter. Im nächsten Brief sprachen sie zwar ihren Dank aus, bemerkten aber auch, dass sie ja zu zweit gewesen wären und auch mal gerne ein Bierchen nach Feierabend (???) trinken. Also wäre es nett, wenn von der Geschäftsleitung auch noch ein Sixpack rüberkäme. Die Freundin des einen Herrn trinke übrigens mal gerne ein Eierlikörchen, also könnte man ihr doch eine Flasche zukommen lassen. Aber damit wäre die Angelegenheit dann beendet, und man solle auch der Mitarbeiterin keine Steine in den Weg legen. Allerdings sei da noch eine andere Angestellte – diese Kollegin kannten die beiden Lebemänner näher, weil sie ihren Hund immer an dem Flüsschen ausführte, wo die Jungs ihren feuchtfröhlichen Tag verbrachten –, die so super wäre, dass die Geschäftsleitung ihr doch eine Gehaltserhöhung zahlen
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