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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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einem Ferienhof. Denk doch mal an deine eigenen Reiterferien. Viele Kinder wollen lieber Ponys, weil sie Angst vor Großpferden haben.«
    Lea seufzte. Wäre es nach ihr gegangen, ständen schon zwanzig Friesen in den Boxen. Aber ihr Vater durchdachte alles übergründlich, bevor er eine Entscheidung traf. Vielleicht wurde es tatsächlich lustiger mit verschiedenen Rassen. Bestimmt sogar. Shetlandponys gehörten unbedingt dazu. Ohne die frechen Shettys war ein Reiterhof nur eine müde Angelegenheit.
    »Kauft ihr auch Shettys?«, wollte Lea wissen.
    Dr. Eichhorn nickte. »Shettys sind robust, klug und schön niedrig. Ideal für kleine Mädchen.« Er wandte sich um und machte eine ausladende Handbewegung. »Dort drüben will ich ein Stück vom Grundstück einzäunen und Magerweide einsäen. Dann können die Shetlandponys das ganze Jahr draußen bleiben. Sie vertragen keine normale Weide, die ist viel zu reichhaltig, davon werden Shettys krank. «
    Das Wort »Shettys« berührte Lea merkwürdig. Vor ihren Augen tauchten Rambo und Zorro aus Hamburg auf. Wie gern hätte sie die selbstbewussten, kleinen Kerle beim Umzug mit auf den Möbelwagen geladen. Plötzlich war
    Lea wieder in ihrer alten Hamburger Reitschule - sie sah Rambo vor sich, wie er auf seinen kurzen Beinen um die Großpferde herumstolzierte und ihnen angriffslustig ins Fell zwickte. Sie hörte die eiligen Trippelschritte auf der Stallgasse, wenn Rambo und Zorro es geschafft hatten auszureißen.
    Wie oft brachten die Kleinen sie zum Lachen! Mal lief Zorro mitten im Unterricht weg und fraß sich auf der Weide voll, mal entwischte Rambo beim Putzen und mischte die Turnierreiter auf dem Dressurplatz auf.
    Auf einmal hatte Lea Heimweh. Zum ersten Mal. Während der letzten Tage hatte sie kaum an Hamburg gedacht. Aber jetzt! Ausgerechnet die Shettys fehlten ihr. Sie vermisste ihr Temperament, ihre ansteckende Fröhlichkeit. Wenn Ramlio und Zorro doch hierher kämen, auf den Friesenhof - das wäre wie ein Stück Zuhause. Seit dem Umzug waren Leas Tage mit Arbeit vollgepackt, sie kam nicht !zum Nachdenken. Aber in diesem Moment, als sie an ihren Hamburger Reitstall dachte, da schien es ihr, als ob iie ohne eine Erinnerung an Hamburg nicht glücklich werden könnte.
    »Sind Shetlandponys teuer?«, fragte sie.
    »Nein, warum?«
    »Kannst du nicht Rambo und Zorro für uns kaufen, Papa? Du weißt schon, die Shettys aus meinem alten Reitstall.«
    Erstaunt zog Dr. Eichhorn eine Augenbraue hoch. »Ich denke, du bist verliebt in Friesen?« »Bin ich auch. Aber die Shettys waren doch unsere ersten Pferde, die Klara und ich geritten haben. Rambo und Zorro sind klasse Typen, Papa. Die passen garantiert auf unseren Reiterhof.«
    Dr. Eichhorn kannte Leas Hamburger Reitschule. Er war Tierarzt für Großtiere und hatte früher die Schulpferde dort behandelt.
    »An Rambo und Zorro erinnere ich mich nur dunkel«, sagte er, »die waren nie krank. Gutes Zeichen, wenn der Tierarzt ein Pferd selten zu Gesicht bekommt.«
    »Heißt das ... ja? Du kaufst sie?« Lea hielt die Luft an. »Das heißt: mal sehen. Wer sagt denn, dass sie zu verkaufen sind? So, und nun hilf mir, die Pferde hereinzubringen. Eine halbe Stunde Grasen reicht fürs Erste, sonst kriegen die Ponys noch Kolik oder Hufrehe.«
    Er öffnete das Metalltor, griff die Haflinger beim Halfter und führte sie von der Weide. Er musste ordentlich zupacken, denn die Ponys stemmten ihre Beine ins Gras, um sich das Bleiben zu ertrotzen. »Nimm du die Fjordpferde!«, rief er Lea über die Schulter zu. »Die Friesen können noch eine Viertelstunde bleiben.«
    Sie mussten Richtung Stall über das ungepflasterte Wegstück gehen. Der Sand darauf war inzwischen mit einer Spezialmaschine geglättet worden, damit die Steinplatten später gerade lagen. Der Maurer stand neben seinem Gerät und sah verdrossen zu, wie die Hufe der vier Pferde deutliche Abdrücke im Sandbett hinterließen. Er schob seinen Kordhut in den Nacken. »Ihre Pferde zertrampeln den ganzen Weg«, schnaufte er. »Das Sandbett muss neu festgerüttelt werden. Das kostet doppelt.« Markus Eichhorn beeilte sich, den Rest des Weges zu überqueren. »Doppelt bezahlen? Das fehlt noch! Der Umbau kostet schon genug. Bloß keine unnötigen Ausgaben!«
    Der Maurer kramte eine dünne, halb gerauchte Zigarre aus der Tasche und kaute auf der kalten Kippe herum. »Da sagen Sie ein wahres Wort. Tipp von mir: Packen Sie das Zeug da drüben lieber ins Haus.« Er zeigte mit dem Zigarrenstummel

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