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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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aus dem Geländewagen.
    Sie wollte gerade auf die Tür zulaufen, da stoppte sie und lauschte. Die Blätter der Silberpappeln raschelten so geräuschvoll im Wind, dass Lea fast das leise Wiehern überhört hätte. Wie elektrisiert blieb nun auch ihre Schwester stehen.
    »Halten die Pferde hier?«, fragten Lea und Klara wie aus einem Mund. Ohne eine Antwort abzuwarten, rannten sie um die Ecke und bogen die Pappelzweige zur Seite. Vor ihnen lag ein lang gestreckter Holzstall.
    Überrascht blieb Lea stehen. »Mann«, flüsterte sie, »ist der schön!«
    Ein pechschwarzes Friesenpferd steckte seinen Kopf durch die Fensteröffnung. Der Wind wirbelte seine prächtige Lockenmähne hoch. Als Lea und Klara näher kamen, stellte der Friese aufmerksam die Ohren nach vorn. Aus ruhigen, klugen Augen musterte er die beiden. Lea ging langsam an die Außenbox heran, dann hielt sie ihm die Hand hin. Sie wusste, dass Pferde alles Neue erst einmal beschnuppern müssen. Der Friese begann Leas Hand zu lecken. Liebevoll kraulte Lea dem großen Schwarzen die Stirn.
    An seinem Kopf vorbei spähte sie in das Halbdunkel des Stalls. »Da stehen noch drei Pferde«, gab sie nach hinten zu Klara durch. »Ein anderer Friese, er döst gerade, und zwei Fjordpferde, wenn ich mich nicht täusche. Und, äh, Entschuldigung...«
    Eilig zog sie den Kopf zurück, als drinnen ein alter Mann über die Stallgasse schlurfte.
    »Komm doch herein!«, rief er Lea zu. »Das Tor ist um die Ecke. Gehörst du zu der Familie aus Hamburg?« Zögernd betraten Lea und Klara die kühle Stallgasse. Der Mann in blauer Arbeitshose - er mochte um die fünfundsiebzig Jahre alt sein - stellte sich als Hofbesitzer Otto Tönnies vor. Der dösende Friese im Stroh blieb trotz des Besuchs liegen, die beiden Fjordies hinten im Stall fraßen weiter. Nur der prächtige Friese vorn drehte sich sofort zur Stallgasse um. Er reckte sich über die Boxentür mit dem Schild »Magic«, grummelte und legte sein Kinn auf den Kopf von Otto Tönnies.
    »Um ihn tut es mir am meisten Leid«, sagte der kleine Mann leise und bedächtig. »Magic braucht seine bekannte Umgebung und vertraute Menschen um sich. Aber es hilft nichts, ich muss alle Pferde verkaufen.« »Warum denn?«, fragte Lea.
    »Ihr seid ja Reiterinnen, sagte euer Vater am Telefon. Dann wisst ihr, wie viel Pflege Pferde brauchen. Und erst ein Friese! Allein der Behang an den Beinen muss jeden Tag gebürstet werden, sonst verfilzen die Haare.« Otto Tönnies griff sich an den Rücken. »Das schaffe ich nicht mehr. Und Helfer kann ich mir nicht leisten.«
    Er brach ab und wandte sich zur Seite. Betreten guckten die Mädchen zu Boden. Zum Glück kamen in diesem Moment ihre Eltern.
    »Hier steckt ihr!« Markus Eichhorn schmunzelte. »Hätte ich mir denken können. Habt ihr euch schon mit den Pferden angefreundet?«
    Lea lief zu ihrem Vater und zog ihn zur ersten Box hinüber. »Sieh mal, Papa, der Schwarze hier heißt Magic, ich glaube, er ist etwas ganz Besonderes, er guckt so ..., so menschlich.«
    »Dann haben wir ja einen Grund, hierher zu ziehen!« Dr. Eichhorn klopfte Lea auf die Schulter und schaute sich Magic fachmännisch an. Der mächtige Friese sah von der Mähne bis zu den Hufen gepflegt und gut genährt aus. Herr Eichhorn nickte beifällig, während seine Frau zu den anderen Pferden weiterging.
    »Die machen einen guten Eindruck!«, rief Meike Eichhorn ihrem Mann zu. Falls sie den Hof kauften, mussten sie sicher sein, dass sie gesunde Tiere übernahmen. Natürlich würden sie später jedes Pferd noch gründlich untersuchen.
    Der Stall konnte sich sehen lassen. Überraschend moderne Boxen mit Fenstern, durch die die Pferde ins Freie blicken konnten. Nur vier der zwanzig Boxen waren belegt. In sechzehn herrschte gähnende Leere, man schaute direkt auf den sauber gefegten Betonboden. »Vierzehn Pferde standen hier bis zum letzten Herbst«, sagte Otto Tönnies. Wehmut schwang in seinen Worten mit. »Für Ausritte an den Strand. Das Geschäft lief gut, wenn man damit auch nicht reich werden kann. Doch dann musste ich ins Krankenhaus, die Einnahmen blieben aus.«
    Der kleine Mann räusperte sich. Es fiel ihm sichtlich schwer, über seine Probleme zu sprechen. Der Friesenhof verschlang immer mehr Geld, erzählte er, eine neue Heizung wurde fällig und das Reetdach musste ausgebessert werden, eine teure Reparatur. Und nun war das Schlimmste passiert: Die Bank hatte ihm den Geldhahn zugedreht. Ihm blieb nur der Ausweg, den Hof zu

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