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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Pfahlbau Luna und Willem hervor. Mit durchhängenden Zügeln setzen die schwarzen Friesen hinter ihrem Artgenossen her. Mit wilden Drohgebärden umkreisen sie den silbernen
    Wagen. Luna schlägt mit dem Schweif und bläht die Nüstern. Vergebens versucht der Mann, zwischen den drei Pferden hindurch seine Autotür zu erreichen. Die Friesen reagieren bei der geringsten Bewegung. Aus dem Stand fetzen sie los, drängen den Mann immer wieder ab. Plötzlich dreht sich der Entführer um und rennt Hals über Kopf Richtung Deich davon. Sofort macht Magic eine Kehrtwendung und jagt dem Mann nach. Luna und Willem folgen mit aufgestelltem Schweif.
    Die blonde Frau hat schon vorher die Flucht ergriffen. Gegen den Wind kämpft sie sich zum langen Holzsteg vor, der über wasserdurchzogene Wiesen zum Deich führt.
    Jetzt erst wagen Lea und Klara, aus den Pfahlbauten herauszutreten. Sie kommen genau rechtzeitig, um zu sehen, wie ihre Pferde den Mann verfolgen. Er hechtet unter die Bretterbohlen, unter der seine Freundin gerade in Deckung gegangen ist.
    Hinter den Pfahlbauten pflügt ein Jeep durch den Sand in ihre Richtung. Der Geländewagen stoppt vor den Mädchen, die Türen werden aufgerissen. Zwei Strandwächter von der DLRG springen heraus. Einer davon ist Niels Ingwersen.
    »Was ist hier los? Braucht ihr Hilfe? Wir haben euch vom Turm aus beobachtet, durchs Fernglas. Eure Pferde führten sich so merkwürdig auf.«
    Aufgeregt deutet Lea auf den Steg. »Schnell, Niels - da drüben unter der Holzbrücke! Zwei Verbrecher ... Sie wollten Charlotte entführen. Los, hin, sonst sind sie weg!«
    »Was?« Niels fährt sich durchs Haar und läuft ohne weitere Fragen mit seinem Freund los. Doch dann bleiben die DLRG-Jungen stehen und sehen sich grinsend an. »Wie war das? Sie sind unter dem Steg?« Niels geht zum Jeep zurück, neben dem Klara mit Muli Schutz vor den Sandböen sucht. »Dann können wir uns Zeit lassen. Der Priel unter der Brücke ist seit einer Stunde mit Wasser vollgelaufen. Da kommt keiner allein heraus.«
    Der weißblonde Junge langt nach hinten in den Jeep und holt zwei runde, rote Bojen hervor, an denen meterlange Stricke verknotet sind.
    »Wie gefällt euch die Vorstellung, dass wir die Typen damit zusammenbinden?«
    Klara hat das Gefühl, ein Tonnengewicht würde von ihren Schultern genommen. Schluchzend fällt sie Niels um den Hals - so gut das eben geht, wenn man ein Maultier am Zügel hält - und drückt ihm einen Kuss auf die Wange.
    Niels räuspert sich und sieht seinen Freund verlegen an. Wie reagiert man auf einen Kuss? »Danke« ist wohl kaum die passende Antwort. Bevor ihm etwas einfällt, dringen aus dem silbernen Auto Klopfzeichen zu ihnen herüber.
    »Liegt etwa jemand im Kofferraum?«, fragt Niels. Er ist froh über die Ablenkung.
    Klara hat sich wieder gefangen und schlägt sich gegen die Stirn. »Oh Gott, wir haben Charlotte vergessen. Unsere Hauptperson. Holst du sie heraus, Lea?«
    »Klar.« Lea drückt ihrer Schwester Flickas Zügel in die Hand und läuft zum Auto, während Niels sein Handy hervorholt und die Polizei anruft.
    Der heftige Sturm hat bereits niedrige Sanddünen vor den Autorreifen zusammengetrieben, als Lea den Kofferraum öffnet.
    »Wir haben die Verbrecher vertrieben«, verkündet sie stolz, beugt sich zu Charlotte hinunter und hilft ihr, Arme und Beine zu sortieren. »Besser gesagt: Unsere Friesen haben sie in die Flucht geschlagen.«
    Stöhnend richtet sich Charlotte auf. Mit Leas Hilfe steigt sie aus ihrem engen Gefängnis. Sofort bläst ihr der Wind eine Ladung Sand ins Gesicht. Charlotte prustet und schüttelt sich.
    »Wieso die Pferde? Was ist passiert?«, fragt sie. Geblendet blinzelt sie über den Strand und sieht gerade, wie Luna und Willem mit wehenden Mähnen vom Steg zu ihnen zurücktraben. »Wo sind die Entführer?«
    Lea deutet auf die Brücke, neben der Magic mit hochgerecktem Hals hin und her stolziert. Ab und zu verharrt er und stampft mit den Vorderbeinen auf.
    »Das ist doch Magic!« Ungläubig betrachtet Charlotte ihr Lieblingspferd und lässt sich auf den Rand des Kofferraums fallen.
    »Und ob.« Lea nickt siegesbewusst. »Er hat das Pärchen ins Wasser unter die Brücke getrieben und jetzt bewacht er die Typen. Magic wäre ein genialer Polizeihund geworden.«
    »Überlasst ihr uns eure Friesen als Polizeihunde?«, fragte kurze Zeit später Herr Holm, der Chef der vier Polizisten, die aus Husum an den Strand gekommen waren. Lea hatte gerade ihren Bericht beendet,

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