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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Rotte der Räuber gestoßen.«
    »Wer hat bei dem Scharmützel gewonnen?«, fragte Gormán aufgeregt dazwischen. Er und Enda waren enge Freunde von Dego und auch Waffengefährten der Krieger, die ausgesandt worden waren, die Räuberbanden aufzuspüren und zu bestrafen.
    Der Schmied hob hilflos die Hände. »Erst gestern war ein Kaufmann im Gasthaus am Markt. Der war schwer begeistert, schäumte geradezu über in seinem Drang, die Neuigkeit zu verbreiten. Ich will versuchen, mich an die Tatsachen zu halten, die mir als solche glaubhaft scheinen. Jedem, der neu hinzukam, hat er die Sache mit immer mehr Ausschmückungen erzählt.« Er machte eine Pause und gönnte sich einen kräftigen Schluck von dem Ale. »Kennt ihr im Land der Uí Fidgente einen Ort, der Muine Gairid heißt? Es gibt eine große Abtei dort.«
    »Die kenne ich recht gut«, bestätigte Fidelma.
    »Auf die Gemeinschaft der frommen Brüder hatten die Räuber es bei ihrem Raubzug abgesehen. Doch während sie sich noch zum Angriff zusammenrotteten, haben die Krieger deines Bruders sie überrascht. Es kam zum Gefecht,und die Königstruppen zwangen das Gesindel, sich in die Berge im Westen zurückzuziehen. Sie haben die Abtei vor der Zerstörung bewahrt.«
    »Die Klostergemeinschaft dort ist ziemlich groß«, überlegte Eadulf laut und runzelte die Stirn. »Was hat die Räuber veranlasst zu glauben, die Abtei erobern zu können?«
    »Der Schilderung des Kaufmanns zufolge waren sie zahlenmäßig so stark, dass sie es mit den Mönchen Mann gegen Mann hätten aufnehmen können.«
    »Das heißt also … », begann Eadulf.
    Doch Enda fiel ihm ins Wort: »Das heißt, eine einzige ceta , ein Kompanie von hundert Kriegern, hat Hunderte von Angreifern aus dem Feld geschlagen. Dego wird lauthals prahlen damit und stolz umherspazieren wie ein Pfau.«
    Der Schmied war noch nicht am Ende. »Der Händler hat außerdem berichtet, die Kämpfer des Königs hätten Unterstützung gehabt. Eine Kriegerschar, angeführt von Donennach, dem Stammesführer der Uí Fidgente, ist ihnen zu Hilfe gekommen.«
    »Demnach waren die Räuber keine Uí Fidgente«, stellte Gormán fest. »Woher kamen sie aber dann?«
    »Das fragen sich alle immer noch. Doch der Handelsmann erging sich nur in Vermutungen.«
    »Bist du dir sicher? Wurden die Räuberbanden wirklich geschlagen?«, fragte Fidelma rasch.
    »Der Kaufmann hat noch ’ne ganze Menge geredet, doch eigentlich nichts weiter Wesentliches gesagt«, räumte der Schmied ein. »So viel habe ich immerhin mitbekommen, das Schlachtgewühl muss heftig gewesen sein, aber die Angreifer wurden schließlich in die Flucht geschlagen. Ziemlich viele Tote und ein paar Verwundete blieben zurück.Eine größere Schar hat sich in die Berge im Westen geflüchtet. Die Verfolger verloren ihre Spur.«
    »Die Verwundeten hat man gewiss befragen können, vielleicht wurden auch Gefangene gemacht«, erklärte Fidelma. »Hat man von denen nicht erfahren können, wer der Anführer war?«
    »Der Handelsmann wusste nur zu berichten, die Angreifer hätten behauptet, sie würden für den wahren Glauben kämpfen.«
    Fidelma und Eadulf blickten einander erschrocken an.
    »Was werden sie damit gemeint haben?«, fragte Eadulf erregt.
    Der Schmied zuckte die Achseln. »Was weiß ich? Ich kann nur wiederholen, was der Kaufmann erzählt hat, und füge von mir aus nichts hinzu. Wie gesagt, ich glaube nicht, dass er selbst genau wusste, was sich dort abgespielt hat.«
    »Schon gut«, besänftigte ihn Fidelma. »Morgen gehe ich auf die Festung, denn ich habe viel mit Gelgéis zu bereden. Eadulf wird mich begleiten. Derweil wird sich Gormán auf dem Marktplatz umtun und versuchen, aus dem Stadtgespräch für uns Wesentliches in Erfahrung zu bringen.«
    »Und mit welchem Auftrag bedenkst du mich, Lady?«
    »Sobald es hell wird, Enda, wirst du zu einem Gewaltritt nach Cashel aufbrechen, wirst meinen Bruder ins Bild setzen, was hier vor sich geht. Lege ihm dar, dass ein Feldzug unerlässlich ist, um die in Liath Mór gefangen gehaltenen Angehörigen vom Clan Uí Duach zu befreien.«
    »Glaubst du wirklich, dass die Osraige ernsthaft Éile bedrohen?«, fragte Gobán besorgt. »Hat Cronán in der Tat vor, uns zu überfallen?«
    »Dessen bin ich sicher, nur weiß ich nicht, wann das geschehen wird«, erwiderte Fidelma. »Sehr lange wird es nicht mehr dauern. Wir haben gesehen, dass die neuen befestigten Straßen so gut wie fertig sind. Im Gebiet der Osraige haben sich bereits Dinge

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