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Die Poison Diaries

Die Poison Diaries

Titel: Die Poison Diaries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maryrose Wood
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zettelt Revolutionen an und verursacht unaussprechliches Leid – aber alle Sünden sind gerechtfertigt, solange sie einen nachvollziehbaren
Grund
haben.«
    Die Stimme sticht durch mich hindurch. Der eisige Wind aus seinen Flügelschlägen lässt mein Blut gefrieren.
    »Du bist keine Ausnahme, Weed. Du würdest alles tun, wenn du glauben könntest, damit Jessamine zu retten. Darin hast du dich als Mensch erwiesen, als Mensch durch und durch. Und genauso ist es um Luxton bestellt. Seinen
Grund
jederzeit fest vor Augen, wurden seine Missetaten lediglich von einem kaum merklichen Bedauern begleitet. Erst ein vergiftetes Getränk zu einer wahrhaft besonderen Gelegenheit …«
    Die Erde unter meinen Füßen fängt an zu wanken. »Der Absinth … Der Trinkspruch auf unsere Verlobung … Der zweite Zuckerwürfel …«
    »Siehst du, wie sorgfältig die Falle ausgelegt war? Denn Luxton wusste ganz genau, dass du freiwillig nie hierher gekommen wärst. Nur weil du bereit warst, für deine geliebte Verlobte zu sterben, hast du meinen berauschenden Garten des Todes betreten. Luxton hat dafür gesorgt, dass du dein eigenes Leben hergeben würdest, und nicht nur das: Er hat dich dazu gebracht zu morden … alles für ein paar jämmerliche Rezepte.«
    »Rezepte?«
    »Aber sicher.« Sein Gelächter ist wie ein Regen aus Dolchen. »Ohne deine heldenhaften Bemühungen, Master Weed, wären all die Seiten in dem kostbaren Buch der Gifte, das der Apotheker unter Verschluss hält, noch immer leer.«
    Er gewinnt an Höhe und umkreist mich jetzt wie ein Aasfresser. »Wie schockiert du aussiehst!«, kräht er. »Wie entgeistert! Bist du überrascht, Weed – dass ein Vater seine eigene Tochter vergiftet, um Macht zu erlangen, Macht in Form von exklusivem, aber tödlichem Wissen? Überrascht dich das tatsächlich, auch nach den Lektionen, die meine Untertanen dir erteilt haben? Hast du denn gar nichts gelernt?«
    Er sinkt im Flug wieder nach unten. Seine Fingerspitze, so scharf wie ein Dorn, fährt leicht über meine Wange. Es ist nicht mehr als eine hauchzarte Berührung, aber ich spüre, wie das heiße Blut hervorquillt und mir in den Mundwinkel tropft, bis ich den scharfen metallischen Geschmack auf der Zunge habe.
    Jetzt schlägt die nackte Wut über mir zusammen. Das Gift ist in mir, ist in meinem eigenen Blut, in meinem Zorn, und es gibt nur ein Gegenmittel: Ich werde Thomas Luxton töten, nicht mit einem feigen, verstohlenen Trank, sondern mit meinen eigenen unerbittlichen Händen …
    Sprachlos vor Rage drehe ich mich um und renne zurück zum Haus.
    »Auf Wiedersehen, Master Weed! Betrachte dies als deine vierte Aufgabe!« Oleanders Lachen gleitet auf dem Wind dahin. »Rache an den Verdorbenen!«
    ***
    Ich kann alles fühlen, Oleander. Jeder Moment ist die reine Qual. Bitte, machen Sie, dass es aufhört …
    Du wolltest es nicht anders, Liebchen. Weißt du nicht mehr?
    Ich will nur leben. Ich will nicht sterben. Und ich will nicht – oh, Himmel, hab Mitleid! – ich will nicht auf ewig in diesem vergifteten Halbleben gefangen sein, hier bei Ihnen …
    Du kannst deine Meinung immer noch ändern. Meine Lippen sind so süß wie der Saft der Belladonna-Beeren. Ein Kuss, und du wirst in Ekstase sein, für immer und ewig. Genauso wie ich. Wie herrlich wäre das, wenn du mir nur erlauben würdest, deinem Leiden ein Ende zu bereiten und dich stattdessen mit Genuss und Wohlbehagen zu erfüllen. Meine Giftprinzessin – das sollst du sein …
    Sie sagten doch, Sie würden Weed ein Heilmittel für mich geben. Haben Sie das getan?
    Ich sagte, ich würde es tun, und was ich verspreche, halte ich auch – anders als manch andere …
    Haben Sie ihm gesagt, dass ich sterbe?
    Aber natürlich, mein Herz. Ich habe ihm alles gesagt. Er weiß, was dir fehlt und wie er dich retten kann.
    Aber wo ist er nur?
    Hmm. Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht hatte er etwas Wichtigeres zu erledigen …
    Oh, ich halte es nicht mehr aus! Es tut so weh! Mir ist, als ob man mich mit glühenden Messern peinigt. Das muss das Feuer der Hölle sein …
    Weed!

Kapitel 19
    H echelnd wie ein Hund suche ich das Haus ab, die Gärten, die Weiden. Das Flüstern des Grases und die ausgestreckten Äste der Bäume führen mich schließlich zu Luxton. Dort, wo der Steinkreis jenen Ort bezeichnet, an dem früher das Hospital stand, kriecht er auf dem Boden herum, die Tasche an der Hüfte hängend, und streicht mit den Fingern über die Erde. Trotz des warmen Wetters

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