Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein
bereit erklärt, mit dir zu trainieren.“
„Sehr schön“, lobte Mutter Sala.
„Okay!“ rief der kleine Bim. Er wußte zwar nicht, was dieses komische Wort bedeutete; aber Onkel Zack auf dem Jupiter hatte es immer gesagt, wenn er sehr zufrieden war.
„Okay!“ riefen Roswitha und Hans-Heinrich. Sie schienen Onkelzackisch zu verstehen.
Und dann berieten sie.
Die Poltergeister und die Menschenkinder zusammen...
Zum Schluß versprach Mutter Sala: „Wenn es dir, Hans-Heinrich, und dir, Roswitha, gelingt, aus unserem Zubi einen richtigen Bim zu machen, werden wir euch einen großen Wunsch erfüllen.“
„Jawohl“, bestätigte Vater Sim.
„Okay“, sagte der kleine Bim.
„Denkt euch etwas ganz Besonderes aus“, sagte Mutter Sala, „und heute abend um achtzehn Uhr treffen wir uns auf dem Pengplatz, den ihr uns beschrieben habt. Danke schön und gute Nacht, oder besser gesagt — guten Morgen.“
„Guten Morgen“, antworteten Roswitha und Hans-Heinrich.
Vater Sim trug sie wieder nach oben.
Dann flatterten die Poltergeister aus dem Heizungskeller hinaus und suchten den Pengplatz, von dem die Menschenkinder gesprochen hatten...
Hans-Heinrich und Roswitha konnten lange nicht einschlafen. Sie dachten über ganz besondere Wünsche nach.
Viel Geld?
Nein!
Herr Mengelberg in der Nachbarschaft war Millionär, aber seine Kinder lebten die meiste Zeit in Internaten und sahen Vater und Mutter nur während der Ferien. Außerdem mußten sie dann immer tipptopp angezogen sein, weil zu den Mengelbergs dauernd wichtige Männer und berühmte Damen zu Besuch kamen: Minister und Fußballspieler, Schriftstellerinnen und Schlagerstars. Dann mußten die Mengelberg-Kinder Knickse und Verbeugungen machen und manchmal sogar Hände küssen.
Brrr!
Hans-Heinrich und Roswitha fanden, daß viel Geld gar nichts Besonderes war.
Vor allem nicht für Kinder.
Was dann?
Um zwei Uhr fünfzehn fiel es ihnen ein.
Beiden zur gleichen Zeit.
„Abenteuer“, sagten sie.
„Mit viel Spaß“, setzte Hans-Heinrich hinzu.
Dann schliefen sie ein und träumten von Abenteuern...
Auf dem Pengplatz
Am Morgen glaubte Mutter Pollinger das Halsweh ohne weiteres. Hans-Heinrich und Roswitha sahen blaß und mitgenommen aus, weil sie so wenig geschlafen hatten.
Sie durften im Bett bleiben und mußten Fliedertee trinken.
Fliedertee!
Noch dazu ungezuckert!
Als Hans-Heinrich sich gegen die vierte Tasse wehrte und etwas von einem Poltergeist namens Bim stöhnte, drohte Mutter mit einem heißen Halswickel.
Hans-Heinrich trank und schwitzte.
Auch zu Mittag mußten die Kinder im Bett bleiben. Mutter brachte ihnen Grießbrei und — Fliedertee.
Mensch Meier!
Wenn es bis zum Abend so weiterging, fiel das Treffen auf dem Pengplatz glatt ins Wasser!
Was würden dann die Poltergeister von Menschenkindern denken, die ihr Wort nicht hielten?
Hans-Heinrich und Roswitha überlegten und kamen zu der Überzeugung, daß Vati nicht gefährlich war. Er ging heute — wie jeden Samstagnachmittag — zum Kegeln. Nach Hause kam er meist spät in der Nacht.
Dem Pengplatzplan stand er bestimmt nicht im Wege.
Blieb Mutti.
Roswitha fand die Lösung. „Bitte, bitte, hör mir zu“, bettelte sie, als Mutter ihr die fünfte Tasse Fliedertee brachte. „Ich muß dir etwas ganz Wichtiges erzählen. Und du mußt mir glauben, daß ich keinen Knall habe, ja?“
Mutter Pollinger nickte.
„Danke, Mutti“, sagte Roswitha. Dann erzählte sie von den Poltergeistern und dem Pengplatzplan. „Es ist bestimmt nicht geflunkert“, versicherte sie zum Schluß. „Und wenn Herr Sim mich nicht aufgefangen hätte, wärst du jetzt eine Tochterwitwe. Und wenn du Hans-Heinrich und mich nicht auf den Pengplatz gehen läßt, bist du unfair.“
„Bin ich nicht“, sagte Mutter Pollinger. „Ihr dürft gehen. — Aber wenn ihr nach eineinhalb Stunden nicht wieder zu Hause seid, könnt ihr was erleben. Von mir ,nicht von Vati!“
Kurz darauf hatten Roswitha und Hans-Heinrich überhaupt kein Halsweh mehr...
Der Pengplatz war das schönste Fleckchen Erde, das man sich denken konnte. Hans-Heinrich und Roswitha hatten ihn entdeckt und ihren besten Freunden gestattet, mit ihnen darauf zu spielen.
Der Pengplatz lag fünfzehn gutgestrampelte Fahrradminuten vom Hochhaus entfernt.
In einer Superlandschaft, fanden Roswitha und Hans-Heinrich.
Da war kein armseliger verdreckter Sandkasten wie vor dem Hochhaus — mit Zigarettenkippen und Kaugummipapier drin; kein
Weitere Kostenlose Bücher