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Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Titel: Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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soll es mir auf die Purzelbäume nicht ankommen.“
    „Danke, Papi!“ rief der kleine Bim fröhlich. Er zischte aus seiner Ecke heraus und fuhr wie ein Irrwisch im Keller hin und her, auf und nieder; so fröhlich war er auf einmal geworden. „Die Purzelbäume mußt ganz bestimmt du schlagen, Papi“, sagte er vergnügt. „Ich zähle sie dann, wenn es soweit ist, damit du keinen zuviel machst. Bis siebenhundertsiebenundsiebzig kann ich prima zählen.“
    „Du bist vielleicht ein Herzchen“, brummelte Vater Sim ergeben.
    „Darf ich jetzt zu den Menschenkindern hinauffliegen, Papi?“ fragte der kleine Bim.
    „Nein“, sagte Vater Sim, „ich werde fliegen. Erstens möchte ich mir den Menschenjungen und das Menschenmädchen genauer ansehen; zweitens kann ich mit ihnen am besten beraten, wie sie dir helfen sollen.“
    „Ja, Schatzi“, stimmte Mutter Sala zu.
    „Dann möchte ich aber mit!“ trotzte der kleine Bim. Vater Sim schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage.“
    „Ui!“ winselte Bim. „Ui — ui — uiiiiiiiiiiiiiih!“
    Zischschschschschschschsch!!!
    Vater Sim hatte sich blitzschnell in die Länge gezogen und war zum Schlüsselloch hinausgewischt.
    Klick!
    Durch den besonders heftigen Luftzug war die Stahlklappe, die vorher senkrecht über dem Schlüsselloch gestanden hatte, heruntergekippt. Das Schlüsselloch war verschlossen; Mutter Sala und der kleine Bim waren im Heizungskeller eingesperrt. Sie flogen einige Male mit aller Kraft gegen die Stahltür, prallten jedoch ab wie Gummibälle von einer Mauer.
    Damit nicht genug.
    Nach wenigen Augenblicken kehrte Vater Sim zurück. Er war nicht in die Pollinger-Wohnung gekommen, weil in der Wohnungstür der Schlüssel steckte. Durch das winzige freie Stückchen zwischen Schlüssel und Schlüsselloch hätte sich nicht einmal der supertrainierte Onkel Zack zwängen können.
    Und die Kellerklappe war jetzt auch zu.
    „Hallo!“ rief Vater Sim. „Seid ihr noch drin?“
    „Und ob“, antwortete Mutter Sala. „Wir sind eingesperrt. Blas die Klappe nach oben, Schatzi, sonst...“
    Zu spät!
    Vater Sim hatte auf seine Weise in den Keller kommen wollen.
    Mit Gewalt.
    Er war ein Stück weggeflogen, hatte sich aufgeblasen und zischte nun auf die Stahltür zu, um sie mit einem einzigen Kopfstoß aus den Scharnieren zu schmettern.
    Peng!!
    Er prallte genauso zurück, wie vorher Mutter Sala und der kleine Bim zurückgeprallt waren. Aber die hatten wenigstens keinen Schaden angerichtet.
    Anders Vater Sim.
    Er war mit dem Kopf auf die Klappe gestoßen, die das Schlüsselloch abdeckte. Und weil das mit unheimlicher Gewalt geschehen war, hatte er die Klappe wie einen Keil in das Schlüsselloch hineingetrieben.
    Geist Huber!
    Im Keller begann der kleine Bim wieder zu jaulen, und Mutter Sala schimpfte: „Du willst ein ausgewachsener Poltergeist sein, Schatzi, und weißt mit deinem Kopf nichts Besseres anzufangen als Schlüssellöcher dicht zu machen? Schäm dich! Wenn ich da an meinen Vater und meinen Großvater denke...“
    Mehr hörte Vater Sim nicht. Beleidigt flatterte er die Treppe hinauf, kuschelte sich in der Halle des Hochhauses in einen Papierkorb und dachte wehmütig an die schöne Zeit, als es noch Höhlenmenschen, langhaarige Elefanten, Brummbären und verfallene Burgen gegeben hatte...
    Unten im Keller schimpfte Mutter Sala weiterhin über die Dummheit ausgewachsener Männer; und der kleine Bim regte sich wieder darüber auf, daß er ein Zubi sein sollte.
    Es war eine Nacht zum Aus-der-Haut-Fahren.
    Wenn...
    Ja, wenn Poltergeister eine Haut gehabt hätten.
    Hilfe für Zubi?
    Weder Vater Sim im Papierkorb noch Mutter Sala im Heizungskeller glaubten jetzt mehr daran.
     
     
     

Spuk im Hochhaus
     
    Um Mitternacht begann es im Hochhaus zu spuken.
    Und es fing wie mit einem Paukenschlag an.
    Zur Geisterstunde waren zwei Menschen verschwunden.
    Genau gesagt: zwei Kinder.
    Noch genauer: Hans-Heinrich und Roswitha.
    „Das gibt’s doch nicht!“ rief Vater Pollinger; und: „Um Himmels willen!“ stöhnte seine Frau, als sie um Mitternacht noch einmal in die Kinderzimmer kamen, um sich zu überzeugen, daß Roswitha und Hans-Heinrich ruhig schliefen.
    Die Betten waren aufgeschlagen, die Kinder weg! „Sie sind gekidnappt, Sven-Wilhelm“, schluchzte Mutter Pollinger ihren Mann an.
    Vater Pollinger versuchte sie zu beruhigen, obwohl auch ihm der Schreck in allen Gliedern saß: „Aber nein, Liselotte; wer wird denn gleich an das Schlimmste denken!

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