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Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein

Titel: Die Pollinger-Kinder und der Poltergeist mit dem Holzbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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noch, daß ich spinne?“
    Das Mädchen nickte. „Aber ja.“
    „Und warum?“ fragte Hans-Heinrich empört.
    „Weil du ein Gespenst für einen Luftballon hältst“, antwortete Roswitha. „In meinem Gespensterbuch ist ein Gespenst abgebildet, das genauso aussieht wie der Knilch über deinem Bett.“
    „Das ist die Höhe!“ fauchte der kleine Bim. „Die sagt Knilch zu mir!“ Er pustete sich auf, daß er dick und rund wurde wie ein Riesenfußball und fuhr das Mädchen an: „Wenn ich ein Knilch bin, dann bist du eine rot-weiß-grüne Vogelscheuche, jawohl!“

    „Vogelscheuche!“ rief Hans-Heinrich vergnügt. „Rot-weiß-grüne Vogelscheuche — äätsch!“
    „Masernferkel!“ zischte Roswitha.
    „Vogelscheuche, Vogelscheuche! „
    „Masernferkel, Masernferkel, Masernferkel!!“
    Dann warf Hans-Heinrich ein Kissen, Roswitha einen Pantoffel, und der Streit wurde immer lauter.
    Krach — klirr!
    Hans-Heinrich war gegen das Nachtkästchen gestoßen und hatte es umgeworfen. Die Stehlampe darauf war zu Boden gefallen, Glühbirne und Lampenschirm waren zersplittert.
    Wenn sie keine Menschenkinder wären, könnten sie prima Poltergeister abgeben, dachte der kleine Bim. Weiterdenken konnte er nicht.
    Klick!
    Im Zimmer flammte das Licht auf.
    Vater und Mutter Pollinger traten ein und machten dem Streit ein Ende.
    „Seid ihr verrückt geworden?“ schimpfte Vater Pollinger. „Eine halbe Stunde vor Mitternacht schlagt ihr Krach, statt zu schlafen? Ich bitte mir Ruhe aus!“
    „Wir haben doch bloß den Poltergeist angesehen, Papa“, erklärte Hans-Heinrich.
    „Ist er nicht süß?“ fragte Roswitha.
    „Ooooh!“ stöhnte der kleine Bim geschmeichelt. „Süß“ fand ihn das Menschenmädchen auf einmal! Der „Knilch“ war vergeben und vergessen.
    „Eine dümmere Ausrede fällt euch wohl nicht ein, wie?“ sagte Mutter Pollinger streng, weil sie und ihr Mann den Poltergeist nicht sehen konnten.
    „In fünf Minuten habt ihr die Scherben zusammengefegt, liegt in euren Betten und schlaft!“ befahl Vater Pollinger. „Wenn nicht, werdet ihr tatsächlich einen Poltergeist erleben. — Mich nämlich! — Gute Nacht.“
    „Gute Nacht“, murmelten Hans-Heinrich und Roswitha.
    Der kleine Bim kam nicht mehr dazu, die netten Menschenkinder zu trösten.
    Vater Sim und Mutter Sala zischten im selben Augenblick zur Tür herein, in dem Herr und Frau Pollinger das Zimmer verließen.
    Ohne ein Wort zu sagen, stupste Vater Sim den kleinen Bim so heftig hinaus, daß er sich fünfmal hintereinander überkugelte.
    „Mensch Meier!“ riefen Hans-Heinrich und Roswitha.
    „Geist Huber!“ stöhnte der kleine Bim.
     
     
     

Hilfe für Zubi?
     
    Vater Sim und Mutter Sala stupsten den kleinen Bim über eine Unmenge von Treppenstufen. Vom sechzehnten Stock des Hochhauses bis in den Keller hinunter.
    Dazu schimpften sie wie die Rohrspatzen.
    „Piepsig beim Heulen und mickrig beim Poltern“, wetterte Vater Sim, „aber naseweis wie eine Kellerassel und ungezogen wie ein Irrwisch!“
    „Und ungehorsam!“ japste Mutter Sala. „Warum bist du nicht zurückgekommen, als wir dich riefen?“
    „’tschuldigung“, murmelte der kleine Bim, „ich —ich war neugierig. Und mit den Menschenkindern hab ich mich prima unterhalten.“
    „Dann fangen sie mit Po an und sind am doppelten Freitag bei zweimal dreizehn geboren“, knurrte Vater Sim. „Das hat mir gerade noch gefehlt!“
    „Fürchtest du, daß du siebenhundertsiebenundsiebzig Purzelbäume machen mußt, Schatzi?“ fragte Mutter Sala.
    Vater Sim brummte etwas Unverständliches und stupste den kleinen Bim von neuem an.
    Zum Glück war jetzt der Keller da.
    Die Poltergeister machten sich dünn und pfiffen durch das Schlüsselloch in der Stahltür.
    „Geist Huber!“
    Sie rissen die Gucklöcher sperrangelweit auf. Das sollte der Keller sein, den sie vor dreihundertfünfzehn Jahren und zwei Tagen verlassen hatten?
    Da waren keine verbeulten Ritterrüstungen mehr, keine zerschlagenen Schilde, keine eingedellten Helme, keine schartigen Schwerter, keine zerbrochenen Spieße, keine rostigen Ketten, keine durchlöcherten Kochkessel, keine vermoderten Holzbalken, keine verwitternden Steine und vor allem keine Ratten.
    Da waren glatte Wände, eine feste Decke, ein harter Fußboden und riesige Fässer mit Röhren dran, in denen es hin und wieder geheimnisvoll summte.
    Die Poltergeister waren in der Ölheizungsanlage des Hochhauses gelandet.
    „Geist Huber!“ stöhnte Mutter Sala

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