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Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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Hans-Heinrich.
    „Bloß nicht Herr Hesselbach“, murmelte Roswitha vor sich hin.
    Wieder dachte der Boß nach, und den Kindern schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen. Immer ungeduldiger traten sie von einem Fuß auf den anderen.
    Endlich redete der Boß wieder. „Einverstanden“, sagte er. „Ich werde die Zwillinge zu ihrer Oma bringen lassen. Sie werden im automatisch gesteuerten Hubschrauber fliegen, und ein Roboter wird sie begleiten.“
    „Wozu brauchen Sie einen Roboter in einem automatisch gesteuerten Hubschrauber?“ wandte Hans-Heinrich ein.
    Der Boß lachte hämisch. „Ich möchte ganz sicher gehen“, spottete er. „Auf Geiseln allein verlasse ich mich nicht. Deshalb werde ich den Roboter auf Entführung und Zerstörung programmieren.“
    „Auf Entführung und Zerstörung?“ fragte Roswitha erschrocken. „Aber — wieso denn?“
    Wieder lachte der Boß. „Wenn die Krause-Zwillinge nach drei Tagen nicht zum Hubschrauber zurückkommen sollten, werde ich erstens die Pollinger-Kinder bestrafen. Wie, muß ich mir noch überlegen. Jedenfalls wird es für Roswitha und Hans-Heinrich nicht angenehm ausfallen. Zweitens wird der programmierte Begleitroboter die Zwillinge aufspüren und mit Gewalt in den Hubschrauber verfrachten. Er wird sie finden, wo sie sich auch verstecken mögen! Und vor dem Rückflug wird er Oma Krauses Haus zerstören und ihren Gemüsegarten verwüsten. Alles klar?“
    Hans-Heinrich zupfte sich an der Nase, dann blinzelte er Roswitha und den Krause-Zwillingen zu.
    „Alles klar“, sagten die Kinder.
    Der Boß nickte. „Also dann.“ Er drückte auf einige Knöpfe und bewegte einen Hebel.
    Tapp — tapp — tapp — tapp!
    Der Riesenroboter, dessen ausgebrannte Batterie durch eine neue ersetzt worden war, stapfte herein und blieb vor dem Schaltpult stehen. Seine Glühbirnen-Augen funkelten, der Zeiger auf seiner Brust schlug deutlich aus. Der Riesenroboter wirkte wie neu.
    „Damit ihr begreift, daß ich es ernst meine, dürft ihr zusehen, wie ich ihn auf Entführung und Zerstörung programmiere“, sagte der Boß.

    Er begann auf den Klaviertasten seines Schalttisches zu spielen. Doch diesmal sangen nicht die Blechvögel über der Stuhllehne. Es klickte metallisch, kurz und lang rasch hintereinander. Wie tütt-taa-tütt-tütt hörte es sich an.
    Nach kurzer Zeit nahm der Boß ein Kunststoffplättchen von der Tischplatte und zeigte es den Kindern. In das Täfelchen waren Punkte und Striche eingestanzt. Es ähnelte ein wenig den Programmplättchen, die Mutter Pollinger in die Waschmaschine steckte.
    „Mit diesen Strichen und Punkten habe ich meine Befehle für den Roboter aufgeschrieben“, erklärte der Boß. „In sehr großen Entfernungen ist es mir leider unmöglich, meine Blechmänner von diesem Pult aus zu steuern. Da gebe ich ihnen meine Anweisungen schriftlich mit auf den Weg.“ Wieder betätigte er einen Hebel.
    Der Riesenroboter streckte den Kopf vor, und der Boß schob ihm das Programmtäfelchen in den Mundschlitz.
    Es gab ein leises Geräusch, als ob sich im Innern des Blechmanns ein gut geöltes Räderwerk in Bewegung setzte.
    „Das wär’s“, sagte der Boß, und seine Stimme klang beinahe gemütlich. Er nickte den Krause-Zwillingen zu. „Also schreibt es euch hinter die Ohren: Wenn ihr euch nach drei Tagen nicht bei ihm zurückmeldet, wird er euch holen und bei eurer Großmutter Unfug anstellen.“
    Wenn das bloß gutgeht! dachte Roswitha.
    Der Boß spielte schon wieder mit Knöpfen, Hebeln und Kippschaltern.
    Der Roboter drehte sich ruckartig um, stapfte zu den Krause-Zwillingen, klemmte Brigitte unter den rechten, Herbert unter den linken Arm und ging auf die Tür zu.
    „Hofft nicht auf fremde Hilfe!“ rief der Boß den Zwillingen nach. „Der Hubschrauber kann nicht zerstört werden. Sobald er auf normaler Erde landet, wird er jedem Menschen unsichtbar. Gute Reise, und auf Wiedersehen in drei Tagen!“
    „Mensch Meier!“ murmelte Hans-Heinrich; und weil er wieder sehr angestrengt nachdenken mußte, zupfte er sich heftig an der Nasenspitze.
    Die Tür öffnete sich automatisch vor dem Riesenroboter und schloß sich automatisch hinter ihm.
     
     
     

Feuerzauber
     
    „Und nun zu euch“, knurrte der Boß von Blechheim die Pollinger-Kinder an. Wieder schlug er mit der Faust auf den Tisch, daß die Platte dröhnte.
    Die Blechfische im Wasser draußen schwammen in Schwärmen herbei und glotzten mit blinden Augen durch die Glaswände.
    Roswitha stieß den

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