Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
Vom Netzwerk:
Bruder an. „Sollen wir nicht doch simsalabimmen?“ flüsterte sie ängstlich.
    Hans-Heinrich schüttelte den Kopf. „Nein“, erwiderte er ebenso leise. „Der Boß hat bestimmt nicht geflunkert. Wir dürfen erst abhauen, wenn der Hubschrauber-Roboter den Zwillingen und ihrer Oma nicht mehr gefährlich werden kann.“
    „Ruhe!“ zischte der Boß.
    Die Pollinger-Kinder zogen die Köpfe ein. Hans-Heinrich vergaß sogar das Nasezupfen.
    Wieder glühten die Veilchen, Rosen und Geranien auf dem Helm des Gepanzerten wie Eisen im Feuer. „Das sieht gefährlich aus“, flüsterte Hans-Heinrich. „Ihr seid mir zu raffiniert“, fauchte der Boß. „Deshalb stecke ich euch in meinen Schnellkurs für Nichtdenker. Nach eineinhalb bis zwei Stunden werdet ihr die besten Menschenroboter sein, die es gibt.“
    „Nein!“ riefen die Pollinger-Kinder erschrocken.
    „Doch!“ knurrte der Boß. „Und damit ihr mir ja nicht entwischt, werde ich eure Rückfahrkarte auslöschen.“
    „Die Rückfahrkarte?“ murmelte Roswitha verständnislos.
    „Das Simsalabim“, erklärte der Boß. „Es könnte euch immerhin einfallen, die Krause-Zwillinge im Stich zu lassen und euch vor ihrer Rückkehr nach Hause zu wünschen.“ Er meckerte wie ein Ziegenbock. „Deshalb werdet ihr das Wörtchen Simsalabim in der nächsten Sekunde für immer vergessen.“ Er meckerte wieder und legte einen Hebel des Schaltpultes um.
    „Sim-!“ riefen die Pollinger-Kinder, dann verschlug es ihnen die Sprache.
    Der Fußboden unter ihnen gab nach. Kopfüber, kopfunter sausten sie durch eine Tunnelröhre in rabenschwarze Finsternis.
    Dann schepperte es, und sie riefen: „Aua!“ Sie waren in einem Blechhaufen gelandet.
    „Wozu braucht der Boß bloß Menschenroboter?“ stöhnte Hans-Heinrich und griff an sein schmerzendes Hinterteil.
    „Wo er doch genug Blechmänner hat“, jammerte Roswitha und massierte die Beulen, die aus ihrer Stirn wuchsen.
    „Und Robotervögel“, setzte Hans-Heinrich hinzu.
    Da erschraken sie schon wieder.
    Ein greller Blitz zuckte in die Finsternis, und ein fürchterlicher Donnerschlag wirbelte sie und das Blech heillos durcheinander.
    Das war zuviel.
    Zwillinge hin, Zwillinge her!
    Jetzt zitterten Hans-Heinrich und Roswitha um das eigene Leben. Nichts wie weg! dachten sie. So schnell wie möglich nach Hause! Und sie riefen in den verrollenden Donner hinein: „Sim!“
    Nichts weiter. Den Rest hatten Blitz und Donner ausgelöscht.
    Die Pollinger-Kinder blieben, wo sie waren, und hielten die Hände über den Kopf, um sich vor niederprasselnden Blechstücken zu schützen.
    Ein zweiter Blitz zuckte auf, und abermals dröhnte der Donner.
    „Si!“ schrien Roswitha und Hans-Heinrich. „Si — si!“ Jetzt hatten sie sogar das „m“ vergessen.
    Höhnisches Gelächter scholl zu ihnen herunter.
    „Der Boß!“ stöhnte Hans-Heinrich.
    „Ja, der Boß“, spottete es von oben. „Jetzt hilft euch kein Zurückwünschen mehr, ihr Früchtchen — hahaha!“
    In das Gelächter hinein zuckte der dritte Blitz und krachte der dritte Donner.
    Da erinnerten sich die Pollinger-Kinder nicht einmal mehr an das „Si“.
    Völlig hilflos waren sie in der Gewalt des Gepanzerten.
    Das dachten sie im ersten Schreck.
    Roswitha schluchzte.
    „Heul nicht“, murmelte Hans-Heinrich, tastete sich durch die Finsternis zu ihr und ergriff ihre Hand. „Wir kommen bestimmt wieder raus.“ Er bemühte sich, seine Stimme nicht allzu sehr zittern zu lassen, obwohl er genauso verzweifelt war wie Roswitha. Nur gut, daß die sein blasses Gesicht im zappendusteren Dunkel nicht sehen konnte.
    „S!“ flüsterte Roswitha. „S — s — s!!“ Dann schlug sie die Hände vor das Gesicht und wimmerte: „Mensch Meier, das ist genauso wie im Märchen vom Kalif Storch, wo die Verzauberten das blödsinnige Erlösungswort ,Mutabor’ vergessen haben.“
    „Hahahaaaaa!“ dröhnte das höhnische Gelächter wieder von oben herunter.
    Da packte Hans-Heinrich die Wut. Er legte die Hände als Schalltrichter an den Mund und schrie in das Lachen hinein: „Sie — Sie sind ein ganz gemeiner Bandit, Sie Boß von Blechheim!“
    Das Lachen brach ab. „Ich bin kein Bandit“, grollte es aus der Höhe. „Und gemein bin ich erst recht nicht!“
    „Doch!“ kreischte Roswitha. „Sie — Sie sind ein — ein Kindnapper sind Sie!“
    „Kidnapper“, verbesserte Hans-Heinrich, und laut rief er zur Decke hinauf: „Wer Kinder zu Robotern macht, ist sogar hundsgemein !“
    Diesmal

Weitere Kostenlose Bücher