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Die Priesterin von Avalon

Die Priesterin von Avalon

Titel: Die Priesterin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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Konstantius oder über ihn gehört.
    Doch eines Abends bei Anbruch der Dunkelheit kurz nach der Sommersonnenwende, als ich mein Bad beendet hatte und gerade überlegte, ob ich nicht am See spazieren gehen sollte, vernahm ich draußen Unruhe, und über Hylas' wütendem Gebell eine Stimme, bei der mir der Atem stockte. Ich zog mir das nächstbeste Kleidungsstück über den Kopf und lief mit aufgelöstem Haar und der dünnen Tunika ohne Gürtel hinaus.
    Im Schein der Hängelampe stand Konstantius, nach dem Feldzug abgemagert bis auf die Knochen, die Haare zu hellem Gold gebleicht und die Haut ziegelrot von der Sonne. Er lebte! Erst in diesem Augenblick gestand ich mir ein, wie sehr ich seinen Tod in jenen Wüstengegenden befürchtet hatte. Seiner Miene war zu entnehmen, dass ich mit dem Licht im Rücken ebenso gut hätte nackt sein können. Doch was ich in seinem Blick sah, war mehr als nur Verlangen, es war Ehrfurcht.
    » Domina et dea… «, flüsterte er, ein Titel, den selbst die Kaiserin nicht in Anspruch nahm, und doch verstand ich ihn, denn in dem Augenblick betrachtete ich ihn, wie ich ihn beim Beltanefest auf Avalon gesehen hatte, als einen Gott.
    Ich bedeutete den Sklaven, uns allein zu lassen, dann streckte ich eine Hand aus und zog ihn hinter mir her in unser Schlafzimmer. Hylas hatte sich nach anfänglicher Aufregung wieder beruhigt; vielleicht hatte er gemerkt, dass Konstantius' Geruch zu diesem Raum gehörte. Als wir zum Bett gingen, ließ er sich vor die Tür fallen.
    Danach hörte ich auf, an den Hund oder etwas anderes außer meinem Verlangen nach dem Mann in meinen Armen zu denken.
    In dieser ersten wilden Begegnung kamen wir wie zwei Wanderer in der Wüste zusammen, die verzweifelt ihren Durst stillten, nachdem sie eine Oase gefunden hatten. Während wir noch heftig an den Kleidern des anderen zogen, sanken wir auf das Bett. Später fand ich meine Tunika entzweigerissen in einer Ecke. Bebend, voller Hingabe kamen wir zum Höhepunkt. Danach hielt ich Konstantius in den Armen und wartete, bis sein rasender Herzschlag sich beruhigte.
    »War es ein harter Kampf?«, fragte ich ihn, als ich ihm half, seine restliche Kleidung abzulegen.
    Konstantius seufzte. »Die Araber haben uns auf dem ganzen Weg durch Syrien das Leben schwer gemacht. Sie haben Einzelne mit Pfeilen erschossen und versucht, den Tross zu plündern. Als wir in Palmyra ankamen, wartete Zenobia schon auf uns. Wir konnten den Ort nicht überrennen - der Kaiser selbst war verwundet -, also mussten wir uns auf eine Belagerung einstellen. Aurelian bot Verhandlungen an, doch sie dachte, die Perser würden sie retten. Nur starb deren König Sapor, und sie waren zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bekriegen, als sich um Rom zu kümmern. Dann war Probus mit Ägypten fertig und kam zu unserer Verstärkung. Es war vorbei, und Zenobia wusste es. Sie versuchte zu fliehen, aber wir haben sie eingefangen und in Ketten zurückgebracht.«
    »Also habt ihr gewonnen - ihr solltet triumphieren«, stellte ich fest. Boudicca war mir in den Sinn gekommen, und ich unterdrückte mein instinktives Mitgefühl.
    Er schüttelte den Kopf, streckte sich und drückte meinen Kopf auf seinen Arm. »Zenobia hatte geschworen, sich umzubringen, wenn sie gefangen genommen würde, aber sie geriet in Panik, schob alle Schuld auf Longinus und die anderen Männer, die ihr gedient hatten. Aurelian ließ diese hinrichten. Deshalb wird Zenobia schließlich in seinem Triumphzug mitlaufen… Ich verstehe, warum die Männer sterben mussten«, fügte er nach einer Weile hinzu, »aber es hat trotzdem einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Wenigstens hat der Kaiser… es offenbar auch nicht genossen.«
    Mein armer Geliebter , dachte ich und drehte mich auf die Seite, um seinen Kopf an meine Brust zu betten, du bist zu sensibel für diese Schlachterei .
    »Als wir die Stadt erobert hatten… nahmen die Offiziere sich Frauen«, fuhr er flüsternd fort. »Ich konnte das nicht, mit all den Leichen ringsum.«
    Hocherfreut drückte ich ihn an mich, ganz gleich aus welchem Grund er mir treu geblieben war. Ich hatte kein Recht, es zu fordern, aber es erklärte sicher die Intensität seines Verlangens, dachte ich insgeheim belustigt.
    »Du bist das Leben…«, murmelte Konstantius.
    Seine Lippen fuhren sanft über eine Brustwarze. Ich spürte, wie beide unter seiner Berührung hart wurden und wie sich das Feuer zwischen meinen Schenkeln neu entzündete.
    »Ich habe so viel Morden

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